Vor den letzten drei Spieltagen liegt Soorsi auf dem 6. Rang und an diesem Sonntag standen mit Giubiasco und Wolhusen die direkten Tabellennachbarn auf dem Programm. Bei der Besammlung am frühen Sonntagmorgen fehlen einige grosse Namen. Teamadmin und Goalie Wicki fehlt krankheitsbedingt (böse Zungen behaupteten, er sei mit dem Abstiegsdruck nicht klargekommen). Wie noch am Freitag im Training nahmen es die Surseer Spieler mit an- und abmelden nicht so genau und so fuhr man ohne Coach Charrière und Captain Cerere ab. Dass Captain Cerere fehlt, ist normalerweise kein Grund zur Sorge, doch an diesem Tag fehlte seine standardmässige Nachricht „chome direkt“ im Team-Chat. Immerhin ist der Captain dann aber bereits vor dem Rest des Teams in der Halle und auch Coach Charrière verpasste das Anspiel zum ersten Match nicht.

Unglückliche Niederlage gegen Giubiasco
Die Surentaler Mannschaft startete gegen das Tessiner Team ambitioniert und nach wenigen Minuten stand es dank Etterlin 1:0 für Sursee. Für Topscorer Etterlin ist ein Tor aber nie genug, weshalb er über das ganze Spiel hinweg noch 3 weitere Tore schiessen wird. Neben Etterlin trug sich auch Minder in die Liste der Torschützen ein. Trotz 5 geschossener Tore liegt Soorsi aber kurz vor Schluss mit 5:7 hinten. Dabei ist anzumerken, dass Soorsi mit Captain Cerere nur einen gelernten Verteidiger dabei hatte und so Torhüter Muri öfter im Mittelpunkt stand als erhofft. Als der seinen Kasten zu Gunsten eines vierten Feldspielers räumte, war es 10 Sekunden vor Schluss Minder, welcher eine Hereingabe von Feucht im Slot verwertete. Coach Charrière nahm daraufhin sein Time-Out und die Devise war klar: Etterlin gewinnt das Bully nach hinten, Cerere spielt auf Feucht oder Minder (welche nach vorne eilen) und dann gewinnt Soorsi doch noch einen Punkt. Doch der Plan scheiterte kläglich, da der normalerweise souveräne Bully-Gewinner Etterlin für einmal das Nachsehen hatte. Die Niederlage war besonders bitter, weil mehrere Chancen vorhanden gewesen wären, welche nicht verwertet werden konnten.

Kampf statt Spiel gegen Wolhusen
Während der Pause von Soorsi kommt es zu Spielen der Abstiegskandidaten Buochs und Gordola, welche an diesem Spieltag beide punkten ohne jedoch Soorsi zu überholen. Ein Sieg im Derby gegen Wolhusen würde die Abstiegssorgen allerdings verringern.
An das Spiel aus der Vorrunde mögen sich wohl alle noch erinnern. Es ging hart zur Sache und Soorsi war vor allem in der ersten Halbzeit überlegen, sodass Wolhusen damals direkt nach der Pause den Goalie durch einen Feldspieler ersetzte.
Das heutige Spiel erinnerte im Nachhinein stark an das damalige Spiel. Die Surestädter begannen stark, vor allem Etterlin war wieder bestens aufgelegt und schoss die ersten drei Tore im Alleingang. Nachdem Minder auch in diesem Spiel traf und der starke Muri im Tor von einem einzigen Wolhuser bezwungen wurde, stand es nach 18 Minuten 4:1. Wolhusen ersetzte dieses Mal den Torhüter bereits vor der Halbzeitpause durch einen vierten Spieler, was am Pausenresultat jedoch nichts mehr änderte. Das Spiel ist in der Zwischenzeit aggressiv geworden, Zweikämpfe am und über dem Limit häuften sich und der sehr souveräne Schiedsrichter muss sich von beiden Teams, in erster Linie aber von Soorsi‘s Heissspornen Einiges anhören. Diesbezüglich konnte man froh sein, dass Wicki nicht auch noch vor Ort war.
Der neutrale Zuschauer dachte wohl, dass sich die Gemüter in der Pause beruhigen würden. Falsch gedacht! Die beiden Teams lieferten sich auch in Halbzeit einen echten Kampf. Vor allem nach dem Tor von Wolhusen zum 2:4 begannen die Emotionen zu sprudeln. Immer wieder lagen Spieler auf dem Boden oder neben der Bande. Und ab und zu landete ein Spieler auf der Strafbank so natürlich auch Etterlin, der bekanntermassen nicht nur einsteckt. In dieser hat Soorsi aber den Ball öfters, weil Wolhusen immer wieder Fouls beging. Umgekehrt ist aber auch das Surentaler Powerplay ausnahmsweise nicht erfolgreich, dies wohl auch weil Feucht, ein sonst sicherer Wert im Powerplay, sichtlich angeschlagen war. Wenig verwunderlich behielten Sommerhalder und Minder im kampfbetonten Spiel die Übersicht und erhöhten für die Surentaler im Verlauf der zweiten Hälfte auf 6:2. Als Wolhusen 3 Minuten vor Schluss eine weitere Strafe erhielt, schien der Sieg in trockenen Tüchern zu sein. 2 Minuten runterspielen so die Instruktion des Coaches an die Powerplay-Formation. Nicht das erste Mal in dieser Saison ignorierten die Spieler allerdings die Weisung von Charrière und so konnte Wolhusen in dieser einen Unterzahl gleich zwei Tore erzielen. In der hitzigen Schlussminute behielt Soorsi aber die Überhand und liess kein weiteres Tor mehr zu und gewann das Spiel, das Derby und zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Nach dem Spiel gab es die übliche Sursee-Wolhusen-Derby Rudelbildung. Für den neutralen Beobachter war es mehr als erstaunlich, dass die Schubser und der Trash-Talk nicht in mehreren roten Karten endeten. Der Schiri liess Gnade vor Recht walten und so ging es ohne Nachspiel und mit 2 Punkten auf den Heimweg. Soorsi verharrt damit auf dem sechsten Rang jedoch lediglich 3 Punkte vor einem Abstiegsrang. An der nächsten Runde in Möischter freut sich das Team auf tatkräftige Unterstützung und möchte sich dann aus dem Abstiegskampf definitiv verabschieden.

Telegramm:
Muri; Etterlin (7), Feucht, Sommerhalder (1); Cerere, Nyffeler, Minder (4)