Das Herren 1 zeigte im letzten Heimauftritt der Saison gegen Tabellennachbar Inwil-Baar nochmals ihr bestes Gesicht. Vor gut gefüllten Rängen in der Kottenmatte konnten die Surseer Herren dank überragenden Specialteams einen relativ ungefährdeten 8:4-Sieg verbuchen.

Shorthander als Weckruf

Entgegen den Erwartungen setzten die Inwiler die Surseer Verteidiger von Beginn an früh unter Druck. Die Folge davon war ein Ballverlust im Slot in der 3. Minute, der den Führungstreffer für die Gäste auf dem Silbertablett servierte. Wenig später drohte mit der ersten Strafe gegen Sursee weiteres Ungemach.
Doch das Boxplay hatte den Gegner im Griff, nach einem versuchten Querpass der Gäste lancierte Silvan Kronenberg mit einem Flankenball, auf den Xherdan Shaqiri stolz gewesen wäre, Moritz Knaak. Dieser behielt allein vor dem Inwiler Torhüter die Nerven und erzielte den ersten Shorthander der Saison. Auch der Rest der Strafe konnte souverän heruntergespielt werden.
Der Ausgleichstreffer gab den Surseern neuen Schub. Nur eine Minute nach Ablauf der Strafe tankte sich Martin Bieri durch die gegnerischen Reihen. Sein Abschluss wurde zwar vom Torhüter abgewehrt, Joël Kaufmann stand aber goldrichtig und verwertete den Abpraller zur ersten Surseer Führung. Doch die Gäste konnten postwendend reagieren, 20 Sekunden nach der Surseer Führung fand ein sehenswerter Pass aus der Drehung einen Abnehmer – 2:2.
Den Surseern gelang es nun vermehrt, das Forechecking der Inwiler zu umgehen und mit schnellem Umschaltspiel die Gegner vor Probleme zu stellen. Auf der Gegenseite minimierten die Surseer die eigenen Fehler und stellten die Mitte konsequent zu, so dass die Gäste nur selten gefährlich vor dem Tor von Patrick Stöckli auftauchten.
In der 18. Minute war es dann das schnelle Umschaltspiel, welches die Surseer zum Erfolg führte. Philipp Fleischlin lancierte nach einem Inwiler Angriff Bieri, der quer zu Kaufmann legte und dieser mit seinem zweiten persönlichen Treffer.

Dominantes Powerplay

Voller Motivation kamen die Surseer aus der Kabine und wurden dafür früh mit einem Powerplay belohnt. Nach kurzer Anpassungszeit fand ein Diagonalpass von Moritz Knaak Bieri, der mit einem halbhohen Schuss auf 4:2 stellte. Angepeitscht von den heimischen Fans inklusive des Fanclubs der Spartiaten powerten die Surseer weiter. Die Gäste wussten sich nur mit illegalen Mitteln zu helfen, was in der 27. Minute zum nächsten Powerplay für das Heimteam. Und auch dieses Mal konnte der nummerische Vorteil ausgenutzt werden: Bieri legte ab für Carlo Wildi und dieser fand vor dem Tor den vergessen gegangenen Kaufmann. Kaufmann durfte somit über seinen Hattrick jubeln.
Die Show der Surseer Specialteams ging weiter, als ein Surseer aufgrund einer streng gepfiffenen Strafe gar für 4 Minuten auf der Strafbank Platz nehmen musste. Das Surseer Unterzahlspiel zeigte sich aber weiterhin glänzend aufgelegt, spielten den Gegner zur Freude des Publikums regelmässig schwindlig und liessen damit viel Zeit verstreichen. Im gesamten Unterzahlspiel liessen die Surseer bloss einen Torabschluss aus spitzem Winkel zu, während auf der Gegenseite Fabian Setz beinahe den nächsten Shorthander erzielte.
Sursee behielt auch nach der überstandenen Strafe die Kontrolle über das Spiel, jedoch konnten die Inwiler durch eine kompakte Verteidigungsleistung und guten Paraden ihres Torhüters weiteren Schaden verhindern.
Bis eine Minute vor der Pause der nächste Gästespieler auf die Strafbank wanderte. Auch dieses Mal kannten die Surseer keine Gnade, Luca Bucher legte quer auf Bieri und dieser humorlos zum 6:2.

Für einmal keine Spannung

Die Inwiler versuchten es wie im ersten Drittel nun wieder mit frühem Forechecking. Nach einer kurzen Anpassungszeit gelang es den Surseern aber wiederum zuverlässig, sich aus der Umklammerung zu lösen. Das Heimteam spielte clever, liess den Ball und somit auch den Gegner laufen und ging keine unnötigen Risiken ein.
Daran änderte auch eine weitere Strafe gegen die Surseer nichts, erneut kamen die Inwiler kaum zum Abschluss. Offensiv konnte man insbesondere mit schnellen Gegenstössen immer wieder für Gefahr sorgen. So zum Beispiel in der 50. Minute, als Fleischlin zuerst einen gefährlichen Abschluss der Inwiler blockte und anschliessend Bieri in die tiefe schickte. Bieri traf dann wuchtig unter die Latte und sorgte mit dem 7:2 für die Vorentscheidung.
Immerhin: Die Gäste gaben noch nicht auf und kamen auch begünstigt durch einige personelle Umstellungen auf Surseer Seite nochmals zu einigen guten Szenen. In der 52. Minute sorgte ein schnell ausgeführter Freischlag für den nächsten Inwiler Treffer.
Und als in der 55. Minute ein weiterer Surseer auf die Strafbank musste, witterten die Gäste so etwas wie Morgenluft. Jedoch blieb das Unterzahlspiel des Heimteams an diesem Abend eine Macht, so dass man sich über eine 100% Quote im Boxplay freuen konnte. So liefen bereits die letzten drei Minuten, als die Gäste durch einen verwerteten Prellball nochmals auf 4:7 verkürzten.
Hoffnung? Nein! Nur 8 Sekunden nach dem Treffer kombinierten sich Malte und Moritz Knaak durch die gegnerischen Reihen, Malte mit dem perfekt getimten Pass von hinter dem Tor auf den einschussbereiten Moritz – 8:4 Sursee. Damit war die Partie gelaufen.

Fazit

Sursee und Spiele in der heimischen Kottenmatte am Samstagabend – Diese Kombination passte diese Saison zusammen. Das Team gewann 7 ihrer 9 Heimspiele und einzig bei der knappen 5:6-Niederlage gegen Uster II holte man keine Punkte. Gerade in der Gegenüberstellung zur schwachen Leistung der Vorwoche gegen ein kriselndes Devils-Team waren die Unterschiede eklatant. Das Tempo war da, der Wille, den Extrameter zu gehen war da und die defensiven Fehler wurden abgesehen von den Startminuten auf ein Minimum reduziert. Eine solidarische Teamleistung brachte den Sieg für einmal in souveräner Manier über die Zeit.

Kleiner Wehrmutstropfen war, dass der Kantonsnachbar aus Eschenbach ihr Parallelspiel ebenfalls siegreich gestalten konnte, weshalb die Surseer nun mehr keine Chance auf einen Playoff-Platz haben. Daher ist die Saison für das Herren 1 in zwei Wochen zu Ende.
Am 3. März spielt Sursee auswärts gegen Tabellennachbarn Crusaders 95 Zürich. Das Spiel wird um 15:00 Uhr in der Tüfi in Adliswil angepfiffen.