Das Herren 1 beginnt das neue Jahr mit einer Niederlage. Gegen den Tabellenzweiten Einhorn Hünenberg zeigte man in der heimischen Kottenmatte einmal mehr eine beherzte Leistung, jedoch fehlte die nötige Effizienz im Abschluss. Die routinierten Zuger erzielten letztlich das entscheidende Tor in der Verlängerung.

Disziplin

Stürmer Dale Imfanger gab dem Spiel vor dem Match «Playoff-Charakter». Ein Sieg würde die Surseer in einer enorm engen Gruppe weit nach vorne katapultieren. Leider fehlten dem Team für diese wichtige Partien Spielmacher Benjamin Rutschmann und Topscorer Martin Bieri, welche sich trotz Pause mit Verletzungen rumschlagen. Trotzdem war man guter Dinge, da Hünenberg in den vergangenen Spielen die eine oder andere Schwäche gezeigt hat und man von der eigenen Heimstärke wusste.

Die Erinnerungen an das letzte Spiel vor der Weihnachtspause waren noch frisch (fünf Gegentore in den ersten 12 Minuten), weshalb sich die Surseer in der Anfangsphase vor allem auf ein kontrolliertes Aufbau- und taktisch diszipliniertes Abwehrspiel fokussierten. Offensive Impulse wurden in dieser Phase nur wenige gesetzt, dafür kamen auch die Gäste nur sehr selten zu klaren Torchancen. Nach und nach gewann das Heimteam an Vertrauen und setzte sich vermehrt auch offensiv in Szene.
Der Lohn für die konzentrierte Leistung bis dahin war das 1:0 durch Moritz Knaak in der 12. Minute. Knaak schloss einen schnellen Gegenstoss mit einem platzierten Schuss ab.
Die Surseer hatten anschliessend die Partie weitgehend im Griff, jedoch fehlte trotz viel Spielfreude die nötige Präzision im Abschluss. Die Hünenberger verteidigten aber auch sehr kompakt und blockten diverse gefährliche Schüsse der Surseer.
So lief dann bereits die letzte Minute des Drittels, als eine Surseer Angriffsauslösung in einem Ballverlust resultierte. Der profitierende Zuger legte denn Ball sofort zur Mitte, wo ein anderer Hünenberger den Ball etwas glücklich mit dem Schuh ins Tor lenkte – 1:1 zur Pause.

Ineffizienz

Die Gäste waren mit dem Unentschieden zur Pause eher gut bedient, was sie aber nicht daran hinderte, weiterhin sehr opportunistisch zu sein. In der 22. Minute schafften es die Surseer nicht, den Ball aus dem eigenen Slot wegzukriegen. Die Einhörner setzten energisch nach und wurden dafür mit dem 1:2 belohnt.
Doch die Führung der Gäste hielt zum Glück nicht lange bestand. Nur 33 Sekunden nach dem Gegentor schoss Moritz Knaak auf das gegnerische Tor. Sein Abschluss ging am Tor vorbei, prallte aber so von der Bande zurück, dass der Ball zur idealen Vorlage für den heranbrausenden Malte Knaak – 2:2.
Nun übernahm das Heimteam endgültig das Spieldiktat. Welle um Welle rollte auf das Zuger Tor los, immer wieder zeigten die Surseer ihrem Publikum schöne Spielzüge und Kombinationen. Das Ergebnis blieb aber immer dasselbe, entweder scheiterte man an einem blockenden Verteidiger, dem starken gegnerischen Torhüter oder der eigenen Unfähigkeit.
Erneut waren es die routinierten Gäste, welche es besser machten. In der 32. Minute gelang den Zugern durch eine sehenswerte Kombination der neuerliche Führungstreffer.
Am Spielgeschehen änderte sich aber auch durch den neuerlichen Nackenschlag nichts, Sursee rannte weiterhin unermüdlich an, aber ohne zählbares Resultat zur Pause.

Comeback

Für das letzte Drittel stellte das Heimteam auf zwei Blöcke um, um die Schlagzahl nochmals zu erhöhen. Doch erneut waren es die Gäste, welche den ersten Torerfolg des Drittels verzeichnen konnten. In der 45. Minute kamen die Hünenberger gleich zu mehreren Abschlüssen, am Ende konnte ein Abpraller verwertet werden.
Die Surseer standen also wie schon öfters diese Saison mit dem Rücken zur Wand. Und wie bereits so oft diese Saison rafften sie sich zusammen, spielten zielstrebig weiter und wurden am Ende dafür belohnt.
Nach etlichen weiteren vergebenen Grosschancen war es ironischerweise am Ende eine vermeintlich ungefährliche Situation, welche zum Tor führte. In der 52. Minute erhielten die Surseer einen Freischlag im gegnerischen Eck. Luca Bucher zog los und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel herrlich ins hohe Eck.
Die Zuger konnten auf diesen Gegentreffer nicht reagieren. Sie beschränkten sich darauf, den knappen Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen und vereinzelte Konter zu fahren. Diese Taktik ging am Ende nicht auf. In der 56. Minute erzielte Malte Knaak mit einem weiteren platzierten Abschluss seinen zweiten Treffer und glich die Partie abermals aus.
In den verbleibenden Minuten suchten beide Teams den Siegtreffer. Die Hünenberger zeigten sich nun gezwungenermassen vermehrt in der Offensive und kamen in der Schlussminute dem entscheidenden Tor nahe. Doch Kajo Hofmann im Surseer Tor konnte schlimmeres verhindern, so dass die Verlängerung entscheiden musste.

Pech

Auch in der Verlängerung bemühte sich das Heimteam, den KO-Schlag zu setzen und den zweiten Punkt zu Hause zu behalten. Doch auch die Hünenberger konnten vereinzelt Nadelstiche setzen, ohne aber den entscheidenden Treffer zu erzielen.
Es schien allmählich auf eine Entscheidung im Penaltyschiessen herauszulaufen, als die Zuger in der 68. Minute gleich mehrfach zum Abschluss kamen. Der letzte Abschluss flutschte Hofmann unglücklich unter dem Arm durch und kullerte über die Linie, weshalb letztlich die Gäste über den Sieg jubeln durften.

Fazit

Auch wenn die Niederlage schmerzt, kann man sehr viel positives aus dieser Partie herausnehmen. Defensiv gelang es nach dem Uster-Spiel, die nötigen Schrauben zu drehen. Fünf Gegentreffer in 68 Minuten gegen den Tabellenzweiten sind eine mehr als akzeptable Menge. Offensiv sprühte man phasenweise vor Spielfreude und kam immer wieder zu guten Gelegenheiten. Da liegt aber auch der einzige Kritikpunkt an diesem Abend: Die Chancenauswertung. Wäre man etwas kaltschnäuziger im Abschluss gewesen, wären drei Punkte absolut dringelegen und absolut verdient gewesen.

Trotzdem kann man auf einen gelungenen Start in die Rückrunde zurückschauen. In den vier Partien konnten insgesamt sieben Zähler erkämpft werden und das alles gegen Teams, welche momentan auf den Plätzen zwei bis fünf liegen.
Die kommenden drei Partien finden gegen die Tabellenschlusslichter statt. Erfüllt das Herren 1 die Pflicht, so können sie am Ende der Saison noch um die Playoffplätze mitreden.

Für die nächste Partie reist das Herren 1 ins Tessin. Am nächsten Sonntag spielen sie in Mendrisio gegen Mendrisio. Anpfiff ist um 15:00 Uhr im Palastre Liceo Cantonale di Mendrisio.