Gegen das bisher ungeschlagene Uster II gelang dem Herren 1 in der heimischen Kottenmatte eine wiederum überzeugende Leistung. Trotz vieler Chance fehlte letztlich das nötige Ballglück, weshalb man sich trotz der starken Performance mit 5:6 beugen musste.

Langsamer Start

Die Gäste aus Zürich starteten mit viel Ballbesitz und wollten damit verhindern, dass die Surseer Schwung und Momentum aufbauen konnten. Diese Taktik ging in den Startminuten voll auf, denn das Heimteam kam kaum zu zusammenhängenden Szenen. In der 5. Minute gingen die Gäste dann auch nicht unverdient durch eine sehenswerte Direktabnahme in Führung.
Dieses Gegentor fungierte aber auch als Weckruf für die Surseer, den zusehends nahm die Offensive an Fahrt auf und es gelang regelmässig, den Gegner tief in der eigenen Zone zu halten. In der 9. Minute war es dann Captain Pascal Dissler, der für den Ausgleich sorgte. Er war mit einem platzierten Distanzschuss erfolgreich.
Das Spielgeschehen kippte zusehends auf Seiten des Heimteams. Zürcher Offensivaktionen wurden seltener, auch weil die Blockarbeit und das Backchecking der Surseer sehr gut funktionierte. Trotzdem waren es erneut die Gäste, welche in Führung gehen konnten. Ein Distanzschuss fand den Weg ins Tor.
Erneut liessen sich die Surseer nicht beirren, stürmten weiter nach vorne und suchten den neuerlichen Ausgleich. Doch das Abschlussglück war den Surseer noch nicht hold, sei es, weil der gegnerische Hüter einen starken Abend eingezogen hat, oder aber fehlendes Ballglück. Beispiel gefällig: Martin Bieri konnte in der 15. Minute aufgrund eines schlechten Uster-Wechsel losziehen, sein Abschluss prallte von der Lattenunterkante und der Linie wieder aus dem Tor heraus.
Auch eine späte Strafe gegen die Gäste führte nicht zum gewünschten Ergebnis, man musste mit dem knappen Rückstand in die Pause.

Einbahn-Unihockey

Immerhin gelang es den Surseern, die Hypothek aus dem ersten Drittel schnell wegzumachen. In der 22. Minute konnte Bieri dem gegnerischen Verteidiger im Aufbau den Ball abluchsen, legte den Ball quer auf Andrin Lischer, der trocken Einschoss.
In der Folge hatten die Surseer die beste Phase der Partie. Allen drei Blöcken gelang es, sich zahlreiche Chancen zu erarbeiten und den Gegner im Zaun zu halten. Leider fehlte wie im ersten Drittel das nötige Abschlussglück. Der gegnerische Hüter hielt weiterhin stark, war er einmal geschlagen kullerte der Ball entweder am Tor vorbei oder prallte vom Gehäuse ab. Die Ustener kamen lediglich selten zu Konterchancen, welche aber von der wachen Surseer Verteidigung meist früh unterbunden wurden. Trotz grossem Chancenplus im Mitteldrittel blieb es vor dem Schlussdrittel beim ausgeglichenen Spielstand.

Willensleistung ohne Punkte

Die Ustener konnten sich im dritten Drittel wieder etwas fangen und kamen wieder vermehrt zu eigenen Chancen, beziehungsweise es gelang ihnen, die Surseer Angriffswellen besser unter Kontrolle zu halten. Trotzdem hatte das Heimteam das Spiel weiterhin fest im Griff. Einzig die Tore fehlten nach wie vor. Nach 45 Minuten kam dann die nächste Gelegenheit in Überzahl. Doch ähnlich wie in den beiden Spielen zuvor schien das Überzahlspiel die grösste Baustelle zu sein, denn der aufgebaute Druck blieb mässig stark.
Kurz nach Ablauf der Strafe schlug dann das Sprichwort «Wer sie nicht macht, bekommt sie» zu. Nach einer chaotischen Szene im Surseer Torraum kullerte der Ball über die Linie, Uster ging zum dritten Mal in Führung. Und nur 28 Sekunden später doppelten sie nach, als ein hart geführter Zweikampf zu einem Surseer Ballverlust führte und das Heimteam einen Schritt zu spät kam. Immerhin musste nur Sekunden später erneut ein Zürcher auf die Strafbank. Dieses Mal gelang es dem Überzahlspiel, Druck zu erzeugen und Arbnor Nov konnte in der 51. Minute mit einem Treffer aus kurzer Distanz auf 3:4 verkürzen.
Sursee stellte nun auf zwei Blöcke um und versuchte, den Ausgleich zu erzwingen. Doch erneut war das Glück den Surseer nicht hold, Fabian Setz traf mit einem Drehschuss nur das Gehäuse. Im Gegenzug ging es etwas einfacher, in der 56. Minute erhöhte Uster mit einem Tor Marke Flipperkasten auf 3:5. Den Sursser schien langsam die Zeit auszugehen, weshalb man es ohne Torhüter versuchte. Leider verhinderte ein Surseer Spieler 74 Sekunden vor Schluss im Schutzraum, dass der Ball über die Linie ging. Verdikt: Penalty für Uster. Der Zürcher verwertete den Strafstoss abgebrüht – 3:6 für Uster. Die Entscheidung? – Nein.
Nur Sekunden nach dem Gegentreffer konnte Sursee einen Gegenstoss lancieren, Moritz Knaak traf scharf und platziert zum vierten Surseer Treffer. Noch 56 Sekunden zu spielen, das Heimteam hatte nochmals Lunte gerochen und versuchte es erneut ohne Torhüter. 25 Sekunden vor Schluss stocherte Nov den Ball am Torhüter vorbei, Joël Kaufmann drückte den Ball über die Linie – 5:6. Tatsächlich kam Sursee in den verbleibenden Sekunden nochmals zu Chancen, doch die Abschlüsse von Malte und Moritz Knaak verfehlten ihr Ziel knapp. Somit musste sich das Herren 1 geschlagen geben.

Fazit

Die Surseer machten sehr viel richtig an diesem Abend, auch wenn das nötige Abschlussglück fehlte. Insbesondere die letzte Spielminute zeigte den Willen und Kampfgeist der Mannschaft. Auch Defensiv machte man insgesamt sehr vieles richtig und machte nur wenige Fehler, die aber von den Zürchern gnadenlos ausgenutzt wurden.
Die grössten Baustellen sind nach wie vor das Überzahlspiel, welches noch zu wenig Druck erzeugen kann und die Präsenz vor dem gegnerischen Tor.

Am nächsten Sonntag trifft man gleich auf das nächste noch ungeschlagene Team. Das Spiel in der Turnhalle Ehret in Hünenberg wird um 16:00 Uhr angepfiffen. Gelingt den Surseern, die guten Aspekte aus diesem Spiel mitzunehmen und das nötige Abschlussglück zu finden, kann das Team mit breiter Brust antreten.