Mit einem Minikader von 5 Feldspielern machte sich das Herren III am Samstag vor dem Mittag auf den Weg Richtung Tuggen. Mit dem Viertligisten UHC Tuggen-Reichenburg stand eine machbare Aufgabe auf dem Plan. Aber würde der Schnauf über die ungewohnten drei Drittel reichen?  Wie so oft kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Sursee gewann zwar schlussendlich das Spiel mit 18:15 (5:6, 7:8, 6:1) aber nur weil dem Gegner die Puste ausging.

„Für klare Verhältnisse sorgen“
Blöcke zusammenstellen musste Coach Charrière im Vorfeld nicht, Goalie-Rochaden waren auch keine geplant, also fokussierte sich der Coach auf die Ansprache. „Ich will ein abgeklärtes Spiel sehen, ohne Ping-Pong und dass Ihr in den ersten 10 Minuten für klare Verhältnisse sorgt“ gab er seinen Spielern mit in den Match. Und die Spieler hatten zugehört, es gab kein Ping-Pong, denn der Gegner hatte mehrheitlich den Ball und nach 10 Minuten waren die Verhältnisse eigentlich klar, der UHC Tuggen-Reichenburg führte 4:0. Erst ein Energieanfall von Captain Cerere brachte endlich das erste Tor für die Surseer. Als Sommerhalder nachdoppeln konnte, schien die Wende eingeläutet. Diese wurde jedoch nur 24 Sekunden später jäh unterbrochen um in den Minuten danach weiter zu gehen. Minder, perfekt lanciert von Etterlin, war es vergönnt drei Minuten vor der ersten Drittelspause den Ausgleich zu erzielen. Jedoch bedeutete in dieser Phase jeder vergebene Abschluss eine Kontersituation für die Tuggener weil das Surentaler Backchecking praktisch nicht vorhanden war. Ein solcher Konter bedeutete dann auch die 6:5 Pausenführung für die Schwyzer.

Sursee startet besser, Tuggen-Reichenburg mit dem besseren Ende
Es bedurfte nicht vieler Worte in der Pause. Jedem war klar, dass nur eine deutliche Leistungssteigerung vorab in der Defensive helfen konnte, dieses Spiel in die richtige Bahn zu lenken. Zuerst sah es aber gar nicht danach aus und Tuggen konnte gar die Führung ausbauen. Es folgte aber die beste Phase der Surseer im Mitteldrittel und bis zur Spielmitte war das Spiel wieder ausgeglichen. „De Erscht esch no emmer ine“ dürfte sich Muri gesagt haben, als er sich kurz nach seiner ersten Einwechslung hatte bezwingen lassen müssen. Es kam aber noch schlimmer, denn jetzt hatte Tuggen-Reichenburg plötzlich Oberwasser und baute die Führung bis auf 14:11 aus. Vier Sekunden vor Drittelsende konnte Egli mit einem Strich unter die Latte immerhin auf 2 Tore verkürzen.

Wahrsager Wicki
In der zweiten Pause machten sich nicht wenige Gedanken darüber, ob man bei einer allfälligen Niederlage nach dem Spiel an der Vereins-GV teilnehmen soll oder nicht. Auch Goalie Muri meinte, dass es ja nicht sein könne bereits in der erste Cuprunde auszuscheiden. „Du musst jetzt im letzten Drittel einfach alles halten, dann braucht es nur drei Tore für uns“, riet ihm sein Stellvertreter Wicki. Die drei Tore konnten nacheinander Cerere, Etterlin und Sommerhalder innert 10 Minuten bewerkstelligen. Dann geschah etwas mit Seltenheitswert, als Etterlin vermeldete, dass er jetzt mal eine längere Pause auf der Bank brauche. Es sollte die richtige Entscheidung sein, denn Etterlin skorte danach gleich weitere zwei Male und so waren die Schwyzer praktisch gezwungen den Torhüter durch einen vierten Feldspieler zu ersetzen. Charrière riet seinen Mannen bei Ballbesitz nicht mehr in den Abschluss zu gehen, sondern die Uhr runterzuspielen. Etterlin schien nicht richtig zugehört haben, denn er spielte auf der Höhe der eigenen Torlinie einen Lob in Richtung Uhr. Aber ein perfekter Lob senkt sich zur richtigen Zeit und dieser hier tat das auch zum vorentscheidenden 18:14. Wicki füllte zu dieser Zeit schon fleissig Lottozettel aus, immerhin hatte sich seine Voraussage ja bewahrheitet. Doch 30 Sekunden vor dem Ende trafen die Tuggener doch noch in diesem Drittel und Wicki musste am Montag wieder zur Arbeit.

Telegramm:
Muri (-7), Wicki (-8); Cerere (3 Tore / 2 Assists), Egli (2/0), Etterlin (8/2), Minder (3/0) und Sommerhalder (2/0).