Im letzten Spiel der Vorrunde stand dem Herren 1 mit ULA II ein Gegner aus der hinteren Tabellenhälfte gegenüber. Doch Sursee war gewarnt: Die Langenthaler überzeugten zuletzt gegen die die direkten Konkurrenten der Luzerner. Sursee konnte sich am Ende für die schwache Leistung gegen Schwarzenbach grösstenteils rehabilitieren, musste aber am Ende noch um den 5:4-Sieg zittern.
Geduld
Sursee begann vor heimischen Publikum furios und kam schon in den ersten Minuten zu einigen guten Abschlüssen, von denen aber keiner den Weg ins Tor fand. Nach 5 Minuten musste aber der erste Surseer aufgrund eines Wechselfehlers auf die Strafbank. Die Langenthaler brachten im Powerplay nichts Gefährliches zu Stande, die Unterzahl nahm dem Heimteam trotzdem spürbar den Wind aus den Segeln.
In der Folge kam vor allem ULA zu Abschlüssen, jedoch fehlte es den Schüssen der Berner an Präzision. Entweder flogen sie gar harmlos am Tor vorbei, oder sie trafen zentral auf Sursee-Hüter Patrick Stöckli, der die Bälle mühelos blockieren konnte. Die Surseer Offensive blieb in dieser Phase blass, zu oft blieb der Ball in den Beinen der Gegner hängen und zu oft holperten die Pässe über die Stöcke der Empfänger. Daher war die logische Konsequenz: 0:0 zur ersten Pause.
Gefährliche Unterzahl
Das zweite Drittel begann mit einem Tiefschlag für Sursee. Nach nur 40 Sekunden schlug ein Berner Abschluss unter der Latte ins Surseer Tor ein. Dies wirkte aber gleichzeitig als Weckruf für das Heimteam. Die Surseer Offensive kam zusehends ins Rollen und konnte Abschlüsse generieren. In der 26. Minute tankte sich Verteidiger Martin Müller durch und fand Sebastian Graf direkt vor dem Tor, der dann aus kürzester Distanz den Ausgleich erzielte. Und es kam gar noch besser für Sursee, den unmittelbar nach dem Tor musste der erste Berner auf die Strafbank. Das Surseer Powerplay zeigte sich ebenfalls stark verbessert gegenüber dem Schwarzenbach-Spiel, jedoch fehlte wiederum der krönende Abschluss.
Sursee hatte auch nach dem Powerplay das Spiel weitgehend im Griff und arbeitete methodisch Richtung Führung. 6 Minuten vor Drittelsende nahm dann nochmals an Fahrt auf. Ein weiterer Surseer musste auf die Strafbank. Das Surseer Boxplay spielte den Gegner dann aber regelrecht schwindlig, am Ende drückte Olivier Hüsler den Ball über die Linie. Doch der Jubel blieb den Surseern im Halse stecken, die Schiedsrichter pfiffen ein Schutzraumvergehen ab und annullierten das Tor. Wohl etwas sauer über den Entscheid leistete sich ein weiterer Surseer eine Undiszipliniertheit und wanderte in die Kühlbox. 48 Sekunden doppelte Unterzahl. Doch die drei Surseer Verteidiger machten hervorragende Arbeit und liessen die Sekunden verstreichen. Nunmehr nur noch in einfacher Unterzahl fand man erneut die Freude am offensiven Spiel. Munter kombinierte man sich durch die Berner Reihen durch, Jonas Grimm mit dem Zuckerpass von hinter dem Tor auf Graf vor dem Tor – 2:1 Sursee.
Fast wäre es noch besser für das Heimteam gekommen, Moritz Knaak traf in den Schlusssekunden des Drittels mit einem Kunstschuss nur die Latte.
Zuerst souverän, dann nervös
Sursee nahm den Schwung aus dem Mitteldrittel gleich mit. Kaum 20 Sekunden waren gespielt, als sich das Surseer Pressing das erste Mal bezahlt machte und Martin Bieri auf Pass von Fabian Setz überlegt einschoss. Für Bieri war es der erste Treffer seit 4 Spielen. Sursee powerte weiter, liess dem Gegner wenig Zeit mit dem Ball und feuerten aus allen Rohren. Eine weitere Strafe gegen ULA konnte vor allem aufgrund eines stark agierenden ULA-Hüters nicht ausgenutzt werden. In der 46. Minute wurde Sursee einen Penalty zugesprochen. Jonas Grimm nahm Anlauf, verlud den Torhüter – und traf die Querstange. Weiterhin 3:1 für Sursee.
In der 49. Minute war dann das zu dem Zeitpunkt überfällige 4:1 Tatsache. Moritz Knaak drückte einen Abpraller über die Linie. Und weiterhin spielte nur das Heimteam, die Berner schienen eher darauf bedacht, den Rückstand nicht noch grösser werden zu lassen, als offensiv etwas zu kreieren. In der 55. Minute war es erneut Moritz Knaak, der den Ball trocken unter die Latte drosch – 5:1 für das Heimteam.
Doch auf diesen Gegentreffer konnte ULA reagieren, nur 20 Sekunden nach dem Surseer Treffer führte eine feine Einzelleistung zum Anschlusstreffer. Der Treffer hauchte den Berner neues Leben ein. Plötzlich war es vorbei mit der Surseer Souveränität. 3 Minuten vor Schluss musste zum vierten Mal ein Surseer auf die Strafbank. Dieses Mal nutzten die Langenthaler die Überzahl aus, 5:3 mit zwei Minuten noch zu Spielen. ULA machte weiter Druck – und wurde belohnt: 76 Sekunden vor Schluss fand ein Abschluss aus zentraler Position den Weg durch den Verkehr durch ins Tor. Nun musste Sursee definitiv zittern, denn ULA machte gehörig Dampf und kam auch zu Chancen. 30 Sekunden vor Schluss konnte Stöckli den Ausgleich nur mittels Big-Save verhindern. Zumindest danach gelang es den Surseern, den Ball zu halten und die Zeit runterzuspielen.
Fazit
Entfernt man die letzten 5 Minuten des Spiels gelang dem Team eine reife Leistung. Im ersten Drittel gelang noch nicht alles perfekt, man blieb aber geduldig und arbeitete konstant und überlegt weiter. Man liess sich von anfänglichem Rückstand nicht beirren, erzielte dann die fälligen Tore und schien auf dem Weg zu einem souveränen Sieg. Die letzten 5 Minuten muss man aber analysieren, denn es kann nicht sein, dass man einem Gegner, den man komplett im Griff hat, nochmals Leben einhaucht.
Mit diesem Sieg schliesst Sursee die alles in allem starke Vorrunde auf dem 2. Platz ab.
Zum Auftakt der Rückrunde spielt Sursee am nächsten Samstag gleich nochmals in der heimischen Kottenmatte. Gegner ist das Tabellen-Schlusslicht GC II. Anpfiff ist wiederum um 19:30 Uhr. Das Team freut sich über zahlreiche Zuschauer.