Im ersten Ernstkampf seit 11 Monaten (die erste Cup-Runde wurde forfait gewonnen) gelang dem Herren 1 im Cup ein kleiner Coup. Gegen Erstligist Luzern konnte man in der heimischen Kottenmatte dank einer starken Leistung einen 7:4-Sieg bejubeln. Ein gelungenes Debut war es somit auch für Michael à Porta, den neuen Chef an der Bande.

Auf die Plätze, fertig, los

Nach langer und intensiver Vorbereitung war das Team hungrig auf den ersten Ernstkampf der Saison. Dementsprechend trat es auch auf. Mit breiter Brust trat man dem Favoriten und Kantonsrivalen entgegen. In den Startminuten war Sursee das bessere Team, gewann viele Zweikämpfe und überzeugte mit schnellem Umschaltspiel. Die logische Folge war das 1:0 nach 4 Minuten durch Fabian Setz nach sehenswerter Vorarbeit von Martin Bieri. Philipp Fleischlin hätte nur Sekunden später gar nachsetzen können, sein Abschluss nach mutigem Antritt fand aber nur die Querstange.
Auf den schnellen Ausgleich von Luzern nach einem Surseer Fehlpass im Aufbau reagierte das Heimteam postwendend: Moritz Knaak erwischte keine 30 Sekunden nach dem Ausgleich den gegnerischen Torhüter mittels «Buebetrickli».
Luzern fand im ersten Drittel kein Mittel gegen die massierte Surseer Defensive. Zu kompliziert und ungenau war ihr Spiel. Torhüter Patrick Stöckli war weitgehend beschäftigungslos. Sursee überzeugte indes durch Geradlinigkeit und Zug aufs Tor. In der 8. Minute reichte ein präziser Flippass von Captain Silvan Kronenberg, eine tolle Annahme und ein platzierter Abschluss von Bieri für den 3. Surseer Treffer.
Kurz vor der Pause kam es dann noch besser für das Heimteam – Zuerst erzielte Bieri mittels schnellen Gegenstosses seinen zweiten Treffer, kurze Zeit später verwertete Pascal Dissler einen Freistoss aus günstiger Position zum 5:1. Sursee hatte dem Favoriten mächtig eingeheizt und eine tolle Ausgangslage für den Rest der Partie geschaffen.

Defense first, Offense second

Der Surseer Schwung wurde Anfang des zweiten Drittels jedoch etwas gebremst. Eine aufgeschobene Strafe liess die Hausherren in den ersten 2 Minuten in Unterzahl agieren. Das Boxplay funktionierte, man überstand die Unterzahl schadlos. Doch nur Sekunden danach handelte man sich eine weitere Strafe ein. Dieses Mal konnte der Oberklassige die Situation ausnutzen und verkürzte mittels Freistossvariante auf 5:2.
Sursee brauchte nach der fast 4-minütigen Unterzahl etwas Zeit, um wieder ins Spiel zu finden. Luzern hatte in dieser Spielphase zwar viel Ballbesitz, aber sie generierten nach wie vor bloss überschaubare Gefahr für das Surseer Tor. In der 31. Minute blockte Martin Sommerhalder einen Schuss vor dem Surseer Gehäuse. Mit letztem Einsatz spritzte er den Ball weiter zu Sebastian Graf, der wiederum Bieri lancierte. Bieri liess sich nicht zweimal bitten und vollendete seinen Hattrick.
In der zweiten Hälfte des Drittels war das Spiel deutlich ausgeglichener. Luzern kam nun auch vermehrt zu Torabschlüssen, jedoch blieben die schnellen Gegenstösse des Heimteams deutlich gefährlicher. Leider aus Surseer Sicht liess die Effizienz etwas zu wünschen übrig.
Trotzdem war es am Ende Sursee, welches über den nächsten Treffer jubeln konnte. Dieses Mal legte Setz für Bieri auf – 7:2 Sursee.

Surseer Stadtmauer

Mit dem Messer am Halse verstärkte Luzern ihre Bemühungen. Sursee zollte seinem laufintensiven Spiel aus den ersten zwei Dritteln etwas Tribut. Luzern gewann zusehends Zweikämpfe und belagerte das Heimteam in der eigenen Zone. Doch der Surseer Verteidigungsbund hielt weiterhin fantastisch. Bereits waren fast 7 Minuten überstanden, als leider ein weiterer Surseer auf die Strafbank wanderte. Doch während der Unterzahl entwischten Setz und Bieri und konnten nur mit unlauteren Mittel gestoppt werden, ergo: Penalty. Moritz Knaak hatte die endgültige Entscheidung auf der Schaufel – und scheiterte am Luzerner Schlussmann. Es kam sogar noch besser für die Kantonshauptstädter, den das Powerplay wurde zum 7:3 ausgenutzt.
Trotz des Anschlusstreffers änderte sich nicht viel. Die Luzerner Bemühungen blieben entweder an der Surseer Verteidigung oder am wachen Stöckli im Tor hängen. So verrann die Zeit zusehends. Der nächste Luzerner Treffer folgte erst in der 56. Minute, wiederum in Überzahl. Doch Sursee liess sich nicht mehr nervös machen. Luzern probierte es noch mit einem 6. Feldspieler, jedoch wurden auch diese Bemühungen von der Surseer Mauer abgeschmettert.
Gross war der Jubel nach dem Schlusspfiff über den geschafften und verdienten Coup.

Fazit

Sursee zeigte über 60 Minuten hinweg eine konzentrierte Leistung. Viele Vorgaben von Cheftrainer à Porta konnten umgesetzt werden. Es ist ein gutes Zeichen, wenn man gegen einen oberklassigen Gegner in 60 Minuten bloss ein Gegentor im 5:5-Spiel erhält. Der Sieg zeigt, dass Sursee auf dem richtigen Weg ist und gibt Elan für den Saisonstart am 18.09.21 auswärts gegen GC II.

Der Lohn für den Sieg ist ein Kräftemessen in der dritten Cuprunde mit dem Nati B-Verein ULA am 2. Oktober 2021 in der heimischen Kottenmatte. Der Anspielzeitpunkt steht noch aus.