In einem spektakulären Spiel zwang Sursee Biel mit 9:6 in die Knie. Wie so oft in dieser Saison wechselten sich Licht und Schatten ab. Auf einen verschlafenen Start reagierten die Luzerner mit einem Steigerungslauf und machten schliesslich im letzten Drittel den Unterschied.
12 Minuten trist, 2 Minuten herrlich
Im letzten Saisonspiel agierten beide Teams mit offenem Visier und wollten nochmals ihre Offensive in Szene setzen. In den ersten Minuten mussten beide Teams aber noch an ihrer Präzision schrauben. Das erste Mal gefährlich wurde es, als nach 2 Minuten ein Surseer wegen Stossens in die Kühlbox musste. Ein Bieler Bogenlauf führte in der folgenden Überzahl zur Führung des Heimteams.
Sursee zeigte sich in der Folge bemüht, jedoch segelten die meisten Bälle harmlos am Tor vorbei. In der 7. Minute reagierte ein Bieler auf einen geblockten Schuss am schnellsten und erhöhte auf 2:0. Nach 12 Minuten folgte der 3. Bieler Treffer, als ein Bieler Verteidiger nach einem Freistoss ein Geschoss losliess, dass unglücklich via Arm von Torhüter Valentin Wernli den Weg ins Tor fand.
Nun war eine Reaktion gefragt. Und Sursee lieferte, in dem sie zunehmend das Spieldiktat übernahmen und an Zielstrebigkeit zulegten. Endlich fanden die Abschlüsse den Weg aufs Tor und generell wurden die Chancen besser.
Trotzdem brauchte es eine Einzelaktion, um den ersten Surseer zu erzielen: Mauro Furrer sah seinen ersten Abschluss geblockt, der zweite überraschende Versuch fand aber den Weg ins Tor. Bloss 40 Sekunden später wanderte zum ersten Mal ein Bieler auf die Strafbank. Das Surseer Powerplay war sogleich schwungvoll und gefährlich. Am Ende war es Topscorer Bieri, der halbhoch ins weite Eck schoss und so Sursee wieder ran brachte.
Wieder nur wenig später hatte Captain Martin Sommerhalder das Auge für den völlig vergessenen Pascal Dissler im Slot. Dieser fackelte nicht lange und glich das Spiel aus. Für die 3 Tore hat Sursee bloss 103 Sekunden benötigt.
Déjà-vu
Sursee nahm den Schwung aus den Schlussminuten gleich mit und kontrollierte das Spiel. Doch es fehlte wiederum die letzte Präzision im Abschluss und die Bieler warfen sich regelrecht in die Schüsse rein, was das Unterfangen Führungstreffer nochmals erschwerte.
So kam es wie so oft: Biel ging nach 25 Minuten durch einen Konter wieder in Führung. Drei Minuten später stimmte erneut die Zuteilung bei einem Freistoss nicht, was Biel eiskalt ausnutzte und auf 5:3 erhöhte. Zu Spielmitte konnte Sursee auch dank Wernli eine weitere Strafe überstehen. Wernlis Arbeitstag war nach der Strafe dann auch zu Ende, Patrick Stöckli durfte die letzten 30 Minuten der Saison bestreiten. Nur 20 Sekunden später war Stöckli auch schon bezwungen, als ein erneuter Bieler Konter erfolgreich war.
Sursee liess sich aber nicht beirren und powerte weiter. Kaum eine Minute nach dem Bieler Treffer wurde Verteidiger Samuel Peter von Dissler in Szene gesetzt. Peter traf herrlich ins hohe Eck.
Biel wurde nun zunehmend müde, das Spiel wurde dadurch deutlich ruppiger. In der 37. Minute spielte sich Furrer und Jonathan Roos durch die Verteidigung des Heimteams, Furrer liess sich nicht stoppen und schoss zum 6:5.
Leider wurde zusammen mit dem Pausenpfiff auch noch eine Strafe gegen Sursee ausgesprochen, wodurch man den Schlussabschnitt in Unterzahl in Angriff nehmen musste.
20 Minuten Spielfreude
Die Unterzahl konnte dank vorbildlicher Verteidigungsarbeit und einem wachen Stöckli im Tor schadlos überstanden werden. Kaum war die Strafe zu Ende, eroberte Sebastian Baumgartner den Ball im Aufbau. Sein Flipppass fand den Weg zu Bieri, der volley draufhielt und dafür mit dem Ausgleich belohnt wurde.
Tatsächlich waren es dieses Mal die Bieler, die auf das Gegentor reagieren konnte. Doch die Surseer hatten genügend Reserven, um die Bieler Sturm-und-Drangphase zu überstehen.
In der 48. Minute konnte Sursee einen Ball neben dem Tor des Heimteams erobern. Bieri legte quer auf Sebastian Graf, der in Ruhe einschiessen konnte. Die erstmalige Führung für Sursee.
Damit war auch der Widerstand der Berner gebrochen. Kaum eine Minute nach dem Führungstreffer konnte Sursee auch noch Powerplay spielen. Auch die zweite Powerplayformation machte mächtig Dampf und war erfolgreich: Fabian Setz erwischte den Bieler Torhüter im nahen Eck.
Für den Schlusspunkt und das 9. Surseer Tor sorgte wiederum der überragende Furrer, als er nach einem Gewühl vor dem Tor am schnellsten reagierte und zu seinem persönlichen Hattrick einschoss.
In den Schlussminuten drückte Sursee noch auf das 10. Tor, jedoch blieb dies den Surseern verwehrt.
Fazit
Sursee steckte trotz schlechtem Start nicht auf und belohnte sich für eine Leistungssteigerung nochmals mit 3 Punkten. Insbesondere im dritten Drittel machte es sich bezahlt, dass Sursee mit drei Linien durchspielte, da man im Gegensatz zu Biel das Tempo halten konnte.
Für Sursee ist die Saison nun zu Ende und das Team verabschiedet sich bis im Mai, wenn das Cupspiel gegen Kriens auf dem Programm steht.