Im zweiten Heimspiel der Saison resultierte der zweite Sieg. Gegen Aufsteiger Albis mussten die Surseer aber die Zusatzrunde über die Verlängerung nehmen, bis der 5:4- Erfolg feststand.

Doppelschlag stellt die Weichen

Der Aufsteiger, motiviert vom 4:1 gegen die Crusaders eine Woche zuvor, begannen mit einem sehr aggressiven Forechecking. Die Luzerner hatten damit zwar ihre liebe Mühe, blieben aber ruhig. Das lag auch daran, dass die Zürcher zwar mehr Abschlüsse hatten, aber die Konsequenz im Abschluss vermissen liess, wodurch Torhüter Patrick Stöckli eher warmgeschossen als vor ernsthafte Probleme gestellt wurde.
Mit zunehmender Spielzeit fanden die Surseer auch zunehmend die Lücken im Albiser Pressing. Insbesondere bei schnellen Umstellungen und Richtungswechsel liessen die Gäste regelmässig Schwächen aufblitzen. Nach einigen guten Chancen für Sursee war es schliesslich eine Freistosssituation, die das Heimteam in Führung brachte. Einmal mehr war es Topscorer Martin Bieri, der mit einem halbhohen Schuss ins weite Eck die Führung erzielen konnte.
Gerade Mal zwanzig Sekunden später ging es für die Albiser zu schnell: Der nominell zweite Block kombinierte sich blitzschnell durch die Reihen der Gäste, Christian Burkhard musste den Ball nach Zuckerpass von Fabian Setz nur noch am Torhüter vorbeischieben.
Albis war nach dem Doppelschlag etwas von der Rolle, so dass Sursee bis zur Pause noch zu weiteren guten Gelegenheiten kam. Doch sowohl die Chancen im 5:5 als auch das erste Powerplay kurz vor dem Pausentee konnten nicht dazu genutzt werden, die Führung auszubauen.

Der Aufsteiger wird stärker

In der Pause konnten sich die Gegner offensichtlich wieder fangen. Der Aufsteiger machte weiter mit ihrem konsequenten Pressing, aber im Gegensatz zu Drittel eins waren sie jetzt auch erfolgreicher, wodurch auch die Surseer öfters Gegner und Ball hinterherrennen mussten und zu weniger zwingenden Chancen kamen. Tatsächlich gelang es Albis nach zwei identischen Schüssen ins nahe hohe Eck nach einem Freistoss im Eck in der 25. und der 32. Minute sogar, das Spiel auszugleichen.
Als Sursee kurz nach dem Ausgleich auch noch die erste Zweiminutenstrafe fasste, kamen unvermeidlich wieder Erinnerungen an den Crusaders-Match auf, als man den Match trotz Führung noch aus der Hand gab. Das Albiser-Powerplay war durchaus ansehnlich, jedoch fehlte es an der Präzision im Abschluss. Rund 90 Sekunden der Strafe war bereits um, als der Albiser-Spielmacher als letzter Mann ein Luftloch schlug. Sebastian Graf antizipierte richtig, konnte allein losziehen, den Torhüter vernaschen und zur erneuten Führung einzuschiessen.
Der Treffer täuschte aber nicht darüber hinweg, dass Albis das Spielgeschehen mehrheitlich kontrollierte. Dank der kompakten Verteidigung, der fehlende Abschlusspräzision der Albiser und auch Torhüter Stöckli, der kurz vor der Pause mit einem starken Reflex die Führung festhielt, ging Sursee auch zum zweiten Pausentee mit einer Führung im Rücken.

Den Sieg beinahe über die Zeit gebracht

Albis verstärkte die Schlagzahl im Schlussabschnitt nochmals, während Sursee irgendwie müde wirkte und in dieser Phase öfters den berühmten Schritt zu spät kam. Teilweise minutenlang konnten die Albiser denn Ball in ihren Reihen halten, wodurch der Ausgleich nur eine Frage der Zeit schien.
Der Ausgleich kam dann tatsächlich, aber erst nach 50 Minuten, als die Zürcher den Ball regelrecht über die Linie arbeitete, denn erst der zweite Nachschuss fand den Weg ins Netz.
Wenig später nahm sich der Aufsteiger selber den Wind aus dem Segel, als sie eine Zweiminutenstrafe wegen Stockschlag kassierten. Die Strafe war bereits fast wieder abgelaufen, als Martin Bieri nochmals einen Anlauf nahm, während der Grossteil der Powerplay-Formation bereits am Wechseln war. Mit sehr viel Zug pflügte er durch die Reihen der Albiser und legte dann mustergültig für Setz auf, der vor dem Tor vergessen gegangen war. Das Tor war dann nur noch Formsache.
Albis brauchte daraufhin wiederum einige Zeit, um sich vom Gegentreffer zu erholen, so dass auch Sursee wieder zu einzelnen Chancen kam, von denen aber keine verwertet werden konnte. Als die Gäste nach 16 Minuten durch einen Wechselfehler zusätzlich mit einem Mann weniger agieren musste, schienen die Weichen endgültig auf Sieg gestellt.
Doch Sursee kassierte kurz vor Ablauf der Strafe ihrerseits noch eine Strafe, wodurch die Zürcher die letzten 100 Sekunden in Überzahl spielen konnte. Für den Ausgleich benötigten sie jedoch gerade Mal 10 Sekunden, ein Albiser tankte sich am Flügel durch, wo ein weiterer Gastspieler nicht nah genug gedeckt wurde und einschiessen konnte. In den verbleibenden anderthalb Minuten war das Surseer Tor unter Dauerbeschuss, doch die vereinten Anstrengungen der Hintermannschaft und Stöckli im Tor sorgten für einen ausgeglichenen Spielstand nach 60 Spielminuten.

Bieri macht den Unterschied

Für die Verlängerung agierte Sursee mit einer sehr offensiven Taktik, um so dem Gegner den Scheid abzukaufen und die Entscheidung zu erzwingen. Nach einigen wenig zwingenden Chancen auf beiden Seiten war es wieder einmal Bieri, der den entscheidenden Impuls setzte: Ein weiteres Mal konnte er sich durch die Zürcher Reihen und legte anschliessend perfekt quer auf Mauro Furrer, der mit einem satten Direktschuss für die Entscheidung sorgte.

Fazit

Sursee hatte mit dem zweiten Aufsteiger mehr zu beissen als noch vor Wochenfrist mit ULA. Die Surenthaler waren heute nicht zwingend das bessere Team über die ganzen 60 Minuten betrachtet, aber in den entscheidenden Momenten wurden die Tore erzielt.

Generell ist die Gruppe nach 3 Spielen sehr offen. Kein Team konnte bisher mehr als 2 Spiele gewinnen, das 9. Platzierte Schwarzenbach hat bloss 2 Punkte Rückstand auf Leader Aargau. Einzig ULA ist mit einem einzigen Punkt bereits etwas abgeschlagen.

Im nächsten Match trifft das Herren 1 auf das Punktgleiche Team Aarau. Das Spiel findet auswärts am Samstag, dem 5. Oktober in der Schachenhalle in Aarau statt. Anpfiff ist um 19:30 Uhr.