Gegen ein ersatzgeschwächtes Ad Astra Obwalden gelang dem Herren 1 der erste Meisterschaftssieg seit 10 Monaten. Im ersten Heimspiel der Saison gewann man nach einer soliden Leistung mit 9:4.

Start wie die Feuerwehr

Im Gegensatz zur Partie gegen Eschenbach eine Woche zuvor kam Sursee direkt in die Gänge. Die Obwaldner liessen dem Heimteam am Anfang sehr viel Platz. Sursee wusste diesen Platz zu nutzen, rotierte viel und war im Generellen dem Gegner immer einen Schritt voraus. In der 5. Minute zog Malte Knaak gleich zwei Gegenspieler auf sich, sein anschliessender Querpass wurde von Fabian Vogel humorlos versenkt.
Sursee powerte weiter, Fabian Setz reagierte in der 8. Minute auf einen frei liegenden Ball am schnellsten und schoss aus spitzem Winkel das 2:0. Und wiederum Setz bekam zwei Minuten später gleich drei Anläufe direkt vor dem gegnerischen Tor, um den Ball über die Linie zu drücken. Die ersten beiden Versuche wurden vom Torhüter vereitelt, der dritte kullerte über die Linie – 3:0 für Sursee.
Den Gästen gelang es anschliessend immerhin, den Surseern die Räume enger zuzustellen, weshalb der Schwung der Luzerner etwas verlangsamt wurde. Der Surseer Defensivverbund liess indes nur sehr wenige Chancen zu, so dass die Obwaldner nur äusserst selten zu Torabschlüssen kamen.
In der 17. Minute trug sich dann auch noch der dritte Block in die Scorerliste ein. Youngster Noel Meier erwischte den gegnerischen Torhüter mit einem platzierten Schuss im nahen Eck. Leider konnten die Gäste auf diesen Gegentreffer reagieren. Ein Fehlpass im Aufbau führte zu einer hübschen Ad Astra-Kombination, welche zum 4:1 genutzt wurde. Trotz diesem späten Gegentreffer lieferte Sursee ein sehr gelungenes Startdrittel ab.

Anpassungsfähige Obwaldner

Die Obwaldner waren in den vergangenen Saisons stets weit oben in der Tabelle anzutreffen. Einer der Gründe wurde den Surseern im zweiten Drittel gezeigt: Taktische Anpassungsfähigkeit. Während die die Obwaldner im ersten Drittel den Surseern weitgehend hinterherrennen mussten, gelang es ihnen im zweiten Drittel, den Schwung des Heimteams fast gänzlich zum Erliegen zu bringen. Ebenfalls konnten sie selbst vermehrt in die Offensive gehen, weshalb der von einer Verletzung zurückkehrende Patrick Stöckli im Surseer Tor auch vermehrt im Mittelpunkt stand. Immerhin machte die Surseer Abwehr weiterhin einen sehr guten Job, weswegen Grosschancen zum Glück eine Seltenheit blieben.
Deswegen brauchten die Gäste wiederum die Unterstützung des Heimteams, um ihren zweiten Treffer zu erzielen. Eine Auslösung wurde genau auf den Stock eines Obwaldners gespielt, ein trockener Abschluss später hiess es nur noch 4:2. Doch Sursee konnte auf diesen Treffer postwendend reagieren, eine Freischlagvariante über Luca Bucher auf Martin Bieri stellte die Dreitore-Führung nur 22 Sekunden nach dem Gegentreffer wieder her.
Trotz dieses Tores konnte man nicht darüber wegsehen, dass den Surseern in diesem Drittel offensiv zu wenig gelang. Zu viele Ungenauigkeiten, ein Stück weit auch induziert durch die aggressiv auftretenden Gäste, prägten das Surseer Spiel. Ausserdem fehlte es an der nötigen Präzision im Abschluss, viele Schüsse landeten harmlos neben dem Tor.
Kurz vor der Pause musste dann auch noch der erste Surseer auf die Strafbank. Das Surseer Boxplay blieb lange souverän, 30 Sekunden vor der Pause fand jedoch ein Querpass einen Abnehmer – 5:3.

Wieder aufgedreht

Wie so oft in der Vergangenheit gelang es den Surseern, im letzten Drittel nochmals aufzudrehen. Ein erster Warnschuss Richtung Ad Astra feuerte Malte Knaak ab, der nach 2 Minuten den Ball an den Pfosten setzte. Wenig später sorgte Benjamin Rutschmann mit einem Geniestreich für den sechsten Surseer Treffer – Rutschmann feuerte von tief aus der eigenen Hälfte auf das gegnerische Tor, der dichte Verkehr verunmöglichte dem gegnerischen Hüter, den Ball zu sehen.
Die Surseer hatten das Spiel nun wieder deutlich besser im Griff als noch im zweiten Drittel. Obwalden konnte zwar deutlich besser entgegenhalten als noch im ersten Drittel, musste aber dem Heimteam immer wieder gefährliche Chancen zugestehen. Auch gelang es den Surseern immer wieder, dem Gegner in den Zweikämpfen einen Schritt voraus zu sein. Ein solcher Zweikampf führte dann auch zum ersten Powerplay für Sursee. Trotz gefälligem Spiel gelang es dem Surseer Überzahlspiel aber nicht, den Ball im Tor zu verstauen.
Trotz dieser verpassten Chance waren es in der 53. Minute erneut die Surseer, welche über einen Treffer jubeln konnten. Jonas Grimm behielt in einer chaotischen Szene vor dem gegnerischen Tor die Übersicht und legte auf für Vogel, welcher seinen zweiten persönlichen Treffer erzielte.
Ad Astra gab sich aber noch nicht geschlagen und kam nur eine Minute später durch einen Freischlag wieder auf drei Tore heran.
Die Surseer liessen aber nichts mehr anbrennen und kamen am Ende durch Meier und Malte Knaak noch zu zwei weiteren Treffer ins leere Tor. Somit endete das Spiel mit 9:4, die drei Punkte blieben in Sursee.

Fazit

Sursee gelang während insgesamt 40 Minuten eine sehr überzeugende Leistung. Trotzdem blieben die Kritikpunkte ähnlich wie nach dem Eschenbach-Spiel: Individualtechnisch und -taktisch gibt es nach wie vor viel Luft nach oben. Die nötige Konstanz und Anpassungsfähigkeit im Spiel fehlt noch etwas. Ebenso fehlte dem Überzahlspiel noch die nötige Durchschlagskraft.

Am nächsten Samstag tritt das Team gleich nochmals in der heimischen Kottenmatte an. Dieses Mal heisst der Gegner Uster II. Die Zürcher sind gut in die Saison gestartet und sind eines von nur noch zwei ungeschlagenen Teams in der Gruppe. Anpfiff ist wie gehabt um 19:30 Uhr. Das Team freut sich auf zahlreiche Zuschauer.

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