Bei herrlichem Herbstwetter durften Sursees Dritte für den Meisterschaftsstart ins Tessin reisen. Am Ende schauten dank einem sensationellen Comeback immerhin zwei Punkte raus.

Unihockey ausnahmsweise nur an zweiter Stelle
Da das Eidgenössische Volksmusikfest über 80’000 Leute in Bellinzona begeisterte, blieben im benachbarten Sementina nicht mehr viel Leute übrig, die das Spiel des Heimteams gegen die UnabsteigBaren aus Sursee schauen konnten. Einer der wenigen war der Schiedsrichter, der bis Ende letzte Saison die Eagles aus Sementina nach trainiert hatte. Die Befürchtungen auf Surseer Seite waren aber unbegründet, der Schiri machte seine Sache sehr gut. Weniger die Surseer, die durch Egli’s Geschoss zwar in Führung gehen konnten, aber nach 10 Minuten bereits 1:3 hinten lagen. Im Gleichschritt ging es fortan bis zum 4:6 Pausenstand. Dasselbe Bild in Halbzeit zwei, auf jeden Torerfolg der Luzerner hatten die Tessiner eine Antwort. Als jedoch die Surenstädter Mitte zweite Halbzeit die Torproduktion ein- und auf mangelnde Defensive umstellten war nicht nur der Schottisch halbhoch, sondern auch die Niederlage (9:14).

Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt
12:14, 7:6, 6:5 lauteten die bisherigen Ergebnisse gegen den zweiten Gegner Einhorn Hünenberg. Allem Anschein nach waren die Hünenberger bestrebt, es nicht wieder knapp werden zu lassen und setzten Sursee gehörig unter Druck. Diese verteidigten zwar gut und doch stand es nach 5 Minuten bereits 0:2. Es brauchte ein abgefälschtes Buebetrickli von Minder um heranzukommen und den Willen von Feucht um auszugleichen. Die Einhörner zeigten sich aber unbeeindruckt und setzten im wahrsten Sinne des Wortes zur Kür an. Die Pirouette des Zuger Stürmers war nicht nur schön anzusehen, sondern wurde auch mit dem Führungstreffer belohnt. Zum dümmsten Zeitpunkt, unmittelbar vor der Pause, fiel dann auch noch das unglückliche 2:4. Aber was sind schon zwei Tore im Unihockey? Nichts! Also machten sich die Hünenberger daran den Vorsprung auszubauen. Ähnlich wie am Schluss des ersten Spiels war Sursee offensiv komplett von der Rolle und defensiv anfällig. Nach dem 3:7 Mitte der zweiten Halbzeit schien auch dieses Spiel verloren. Fast aus dem Nichts versenkte dann aber Sommerhalder einen Querpass von Feucht und derselbe Feucht servierte kurz danach auch noch Etterlin einen Pfannenfertigen. Davon euphorisiert versuchte es Feucht weitere zwei Minuten später nur einige Meter vor dem eigenen Tor aus der Distanz. Das Glück des Tüchtigen blieb im hold und der Ball flog zwischen Freund und Feind ins gegnerische Tor. Damit war die Schlussphase lanciert und Coach Charrière signalisierte Torhüter Muri bei Ballbesitz seinen Platz einem vierten Feldspieler zu überlassen. Zum Glück stand Muri aber noch im Tor als Etterlin als hinterster Mann den Ball verlor und der Zuger alleine auf Muri ziehen konnte. Muri rettete mirakulös und beim zweiten Versuch machte es Etterlin besser, sein herrlicher Lob über das ganze Spielfeld verwandelte Sommerhalder volley aus der Luft! Ein nicht mehr für möglich gehaltenes Unentschieden war damit Tatsache. Die wenigen Sekunden hätten noch locker heruntergespielt werden können, wäre da nicht Etterlin gewesen, dem es scheinbar nicht gefiel, dass Feucht an diesem Tag bislang gleich viele Tore geschossen hatte.

Telegramm:
Wicki, Muri; Egli (1 Tor / 0 Assist), Nyffeler (1/0), Etterlin (6/3); Sommerhalder (3/1), Feucht (5/2) und Minder (1/0)