Dank einem sehr effektivem Powerplay und einem mit 4 Toren überragenden Fabian Setz gewann Sursee auch das Rückspiel in der heimischen Kottenmatte gegen die aufstrebenden Bieler mit 8:5.

Kessel leer
Ähnlich wie ein Dampfschiff mit leerem Kessel erging es denn Surseern im Startdrittel: wenig zielstrebig, unpräzise und ohne Durchschlagskraft. Die Bieler, in den letzten beiden Spielen siegreich, störten das Heimteam früh, waren gedankenschneller, ballsicherer und fanden immer wieder den Weg durch die Surseer Abwehr. Dass es dann zur Pause dann trotzdem resultatmässig ausgeglichen war, liess sich auf einige wenige Faktoren reduzieren. Diese waren: Torhüter Norbert Muri, der von Minute 1 an hellwach war und mit diversen tollen Reflexen das Resultat festhielt, die allgemeine Bieler Ineffizienz, da sie etliche Male aus bester Position kläglich scheiterten und zu guter Letzt Fabian Setz, der 2 von 3 Surseern Chancen im Startdrittel vergoldete. Setz verwertete zunächst in der 6. Spielminute völlig entgegen dem Spielverlauf einen Konter, dann als Antwort auf den Bieler Ausgleich das 2:1 in der 11. Spielminute im Powerplay mittels trockenem Abschluss. 3 Minuten vor Drittelsende konnte Biel dann erneut mittels Einzelaktion ausgleichen, so dass das erste Herrenteam mit einem äusserst schmeichelhaften 2:2 in die Pause durften.

Halbdampf voraus
Scheinbar fand Coach Michi Egli in der Pause die richtigen Worte, um den Heizkessel des Surenthaler Teams zumindest anzuwerfen, denn von Sekunde 1 an im Mitteldrittel wirkte Sursee agiler, zweikampfstärker und vor allem zielstrebiger als noch im ersten Abschnitt. Gerade Mal 22 Sekunden waren gespielt, als Captain Hannes Feucht in der gegnerischen Ecke einen Ball ausgrub, Jonathan Roos übernahm und mustergültig den vergessen gegangene Martin Bieri bediente, der eiskalt zur erneuten Führung verwertete. Auch nach der Führung zeigte sich ein verwandeltes Sursee, hatte man die Partie doch grossmehrheitlich im Griff, konnte sich auch durch eine Strafe nicht aus der Ruhe bringen lassen, während man selber zu weiteren Chancen kam. Für das nächste Surseer Highlight war dann wiederum Martin Bieri besorgt: Ein Antritt verzögerte er so lange, bis sich eine Lücke auftat, um dann ebenjene zu einem wuchtigen Hocheckschuss zu nutzen und auf 4:2 zu erhöhen. Nach einer weiteren schadlos überstandenen Strafe kam es sogar noch besser für das Heimteam: Da sich 2 Bieler innert kürzester Zeit Vergehen leisteten konnte Sursee für längere Zeit in doppelter Überzahl agieren. Die tapfer kämpfenden Bieler konnten die doppelte Überzahl tatsächlich schadlos überstehen, jedoch kurz vor Ablauf der 2. Strafe fasste sich erneut Fabian Setz ein Herz, zog von der Mittellinie (!) mittels Drehschuss ab und stellte auf 5:2. Sursee schien bereits eine kleine Vorentscheidung gelungen zu sein, doch die Bieler schlugen noch einmal zurück: Zuerst verwerteten sie 15 Sekunden vor der Sirene eine weitere Powerplay Gelegenheit, dann bekamen sie mit der Drittelssirene zusammen noch einen Penalty zugesprochen, der souverän verwandelt wurde. Damit war das Spiel auch nach dem zweiten Drittel und dem Resultat von 5:4 noch völlig offen.

Volldampf voraus
Das muntere Strafennehmen ging auch im 3.Drittel munter weiter: Nach 30 Sekunden wanderte der nächste Bieler Spieler auf die Strafbank. Dort blieb er aber nur 6 Sekunden sitzen, denn nach einem schönen Doppelpass mit Sebastian Graf war es – wer denn sonst? – Fabian Setz, der zum frühen 6:4 einnetzte. Im Gegensatz zum letzten Match gegen Schüpach, wo man nach deutlicher Führung noch zittern musste, spielte Sursee das Spiel konzentriert runter, liessen den Bieler nur noch sehr wenige Chancen, während man offensiv immer wieder mit schönen Kombinationen zu gefallen wusste. Nach 7 Minuten kam dann ein Bieler gegen Pascal Dissler zu spät und wurde mit einer (sehr harten) 5-Minutenstrafe belegt. Auch in diesem Powerplay war Sursee früh erfolgreich: Jung-Verteidiger Silvan Kronenberger schoss mittels One-Timer und Lattenunterkante sein erstes Pflichtspieltor für das Herren 1. Da die Strafe anschliessend noch weiter lief, konnte das Heimteam gleich nochmals das Powerplay aufziehen. Und tatsächlich war Sursee gleich nochmals erfolgreich: Silvan Kronenberger zog ab, Sebastian Graf lenkte volley ab zur endgültigen Entscheidung – 8:4. Biel vermochte in den verbleibenden 8 Minuten nicht mehr entscheidend zu reagieren, zu sicher spielte Sursee nun. Somit kann das 8:5 90 Sekunden vor Schluss nur noch als Resultatkosmetik angesehen werden. Somit konnte Sursee auch das 2. Aufeinandertreffen mit den Seeländern für sich entscheiden. Das Team bedankte sich anschliessend bei den zahlreichen Fans und den wieder stark unterstützenden Fanclub der Spartiaten Sursee, der zudem heuer sein 2. Jubiläum der Vereinsgründung feierte.

Fazit
Nach einem schlechten ersten Drittel drehte Sursee mächtig auf und verdiente sich die 3 Punkte am Ende mit einer abgebrühten Leistung gegen einen sehr spielstarken, aber personell arg dezimierten Gegner. Mit diesem Sieg distanzierte sich Sursee deutlich von der hinteren Tabellenregion und kommt langsam wieder in die Punkteregion des drittplatzieren Burgdorf, der auch zugleich der nächste Gegner der Luzerner ist. Das Spiel findet am nächsten Samstag um 2000 in der Sporthalle Schützenmatt in Burgdorf statt.

Die Highlights des Spiels