Nach zwei unnötigen Niederlagen zum Saisonstart rehabilitierten sich die Mannen des «Zwöi» und fuhren den ersten Saisonsieg ein. Mit einem spektakulären Unentschieden im Derby gegen Ruswil holten sich die Jungs vom Sempachersee den dritten Punkt an diesem Sonntag und sind nun im Tabellenmittelfeld angekommen.
Sursee vs. Basel United 1:0 (0:0)
Eine Reaktion musste her, das war jedem der anwesenden Spieler an diesem frühen Sonntagmorgen in Frenkendorf klar. Spielertrainer Häfliger musste an diesem Sonntag kurzfristig auf Abwehrpatron und Aushilfscaptain L. Küng wegen einer Verletzung verzichten. Dafür kehrte Captain Gisler nach überstandener Knieverletzung aufs Matchblatt zurück. Zusätzlich gaben Näf und Berchtold ihre Debüts im «Zwöi». Mit Häfliger, Steinmann und Haas kamen ebenfalls drei junge Talente aus der U21 zu ihrer Feuertaufe auf Erwachsenenstufe. So konnte die Surseer mit drei Blöcken antreten, was sich sofort auch auf das Spielgeschehen auswirkte. Gegen das favorisierte Basel traten die Luzerner von Anfang an konzentriert auf und hatten ein ums andere Mal beste Gelegenheiten in Führung zu gehen. Allein die gut harmonierende erste Formation um Müller, Ettlin und J. Lustenberger hatte eine Vielzahl bester Gelegenheiten, konnte jedoch den Führungstreffer nicht erzielen. Die Basler hatten selbst aber ebenfalls sehr gute Gelegenheiten und konnten den Ball sogar einmal im Tor der Surseer versorgen. Das sehr gute Schiri-Gespann bemerkte aber korrekterweise ein Vergehen im Torraum und gab den Treffer folglich nicht. So ging es leistungsgerecht mit einem 0:0 in die Pause.
Nach dem Pausentee war die Partie weiterhin offen und auf beiden Seiten wollte kein Tor fallen. Die beiden Torhüter waren nicht zu bezwingen. Rund zehn Minuten vor Schluss trat dann ein Mann in Erscheinung, der sich zurzeit mit 29 Jahren auf dem Zenit seines unihockeytechnischen Schaffens befindet. Die Rede ist von Verteidiger Häfliger. Die Nummer 21 hatte bereits am vergangenen Spieltag mittels wunderbaren Weitschusses getroffen und wiederholte dieses Kunststück ein weiteres Mal. Trotz schmerzendem Knie (nach einem Zusammenprall mit der Bande) liess der Edeltechniker drei Basler stehen und wuchtete den Ball mit voller Kraft per Slapshot in den Netzhimmel. Ein Tor wie ein Gedicht. Da staunte wohl ganz Frenkendorf und die ganze Hockey-Schweiz mit. Das 1:0 war Tatsache und wurde dementsprechend bejubelt. In der Folge entbrannte eine wahre Abwehrschlacht. United belagerte das Tor von Stadelmann und deckte den Schlussmann mit Schüssen ein. Die Luzerner blieben stets mit Kontern gefährlich ohne jedoch das wohl vorentscheidende 2:0 markieren. Mit beherztem Einsatz in der Defensive inklusive unzähliger Blocks und eines überragenden Stadelmann im Tor brachten die Jungs vom Sempachersee die knappe 1:0-Führung doch noch über die Zeit und konnten die ersten Punkte einfahren.
Sursee vs. Ruswil 3:3 (1:1)
Im zweiten Spiel des Tages kam es zum Derby gegen Ruswil. Ruswil – stets in den letzten Jahren nahe am Aufstieg – startete als klarer Favorit in die Partie. Insbesondere die 0:7-Klatschte Sursees gegen Ruswil zeigte wie die Kräfteverhätnisse in der letzten Saison lagen. Die mit zwei Siegen in die Saison gestarteten Ruswiler starteten gut in die Partie und konnten mit gutem Kombinationsspiel den Kantonsrivalen vermehrt in der eigenen Hälfte beschäftigen. Die verjüngte Equipe der Rottaler liess ein ums andere Mal ihr Potenzial aufblitzen und ging durch einen Weitschuss, bei dem Goalie A.Lustenberger die Sicht (nach eigener Aussage…) gänzlich versperrt war, in Führung. In einem munteren Spiel mit einigen guten Torchancen auf beiden Seiten, konnte Rot/Weiss in Person von J. Lustenberger das Spiel schliesslich noch vor der Pause ausgleichen. Wohl durch den Blick auf die momentane interne Skorerliste, bei der Häfliger mit zwei Saisontreffer die Führung innehatte, liess sich der Stürmer besonders motivieren und staubte nach einer unübersichtlichen vor dem Ruswiler Tor Backhand ab. Wie bei Häfliger war dies ebenfalls der zweite Saisontreffer des bereits als Chancentod betitelten Offensivspielers. Mit einem leistungsgerechte 1:1 ging es wenig später in die Pause.
In der zweiten Hälfte gingen die Ruswiler erneut in Führung. Ein harmloser scheinender Ball ging an Freund und Feind vorbei und überraschte A. Lustenberger im Kasten der Surentaler und fand den Weg ins Tor. Just in einer Druckphase des «Zwöi» musste der erneute Rückstand hingenommen werden. Doch die Mannschaft von Captain Gisler zeigte einmal mehr Moral und konnte durch einen schön vorgetragenen Angriff, welcher Berchtold mit einem wunderschönen Schuss ins Lattenkreuz abschloss, erneut ausgleichen. Danach spielten beide Mannschaften mit offenen Visieren und erarbeiteten sich eine Vielzahl an Torchancen. Eine davon nutzte Ruswil zur erneuten Führung. Sursee blieb eine schnelle Reaktion nicht vergönnt und Ruswil hatte selbst die mehrere Chancen die Vorentscheidung herbeizuführen. In dieser Phase konnten sich die Surseer auf A. Lustenberger verlassen, der zur Hochform auflief und einige ganz starke Paraden zeigte. Rund eine Minute vor Schluss, in einem der letzten Angriffsbemühungen der Surentaler eroberte der lauffreudige Ettlin den Ball hinter dem gegnerischen Tor und passte zu Müller. Der zuvor glücklose aber stets gefährliche Flügel fasste sich ein Herz und zimmerte den Ball in den Giebel. 3:3! Ektase pur in Frenkendorf! In den letzten Sekunden hatte das «Zwöi» sogar noch die Chance das Spiel komplett auf den Kopf zu stellen. Der schnelle Steinmann konnte sich in der letzten Sekunde des Spiels nochmals im Abschluss versuchen und scheiterte denkbar knapp. Somit trennen sich die beiden Team mit einem leistungsgerechten, spektakulärem 3:3-Unentschieden.
Mit drei Punkten belohnte sich das «Zwöi» endlich für die Leistung und kann nun mit Zuversicht auf die nächsten Spiele blicken. Die Aufgaben werden sicher nicht einfacher. In der kommenden Heimrunde in der Kottenmatte vom 30.10.2022 sind der Leader aus Aarau (Anpfiff: 12:45Uhr) und der Zweiplatzierte aus Frenkendorf (Anpfiff: 10:50Uhr) die nächsten Gegner. Das Team freut über zahlreiche Zuschauer.
Sursee mit: Tor: R.Stadelmann (40min, 0GT), A.Lustenberger (40min, 3GT)
L.Gisler (C), R.Roth (0T,1A), S.Berchtold (1T,0A), P.Ettlin (0T,1A), A.Müller (1T,1A), J.Lustenberger (1T,0A), P.Häfliger (1T,0A), M.Küng, M.Roos, R.Johann, S.Näf, S.Schenk, L.Haas, S.Häfliger, J.Steinmann
Sursee ohne: L.Küng (verletzt), C.Kunz, S.Koller (beide private Gründe), M.Strobel (berufliche Gründe), L.Wyss (Militär)