Die schriftliche GV zeigt: Beim UHC Sursee ist mehr Lust als Frust!

Sportlich war die früh unterbrochene und dann abgebrochene Saison 2020/21 zum Vergessen. Doch der UHC Sursee steckte den Kopf nicht in den Sand und trotze den Corona-Massnahmen fleissig, sparsam und auch kreativ. Das zeigen die Unterlagen und das Protokoll zur schriftlichen GV vom vergangenen Wochenende.

Erstmals in der 35-jährigen Vereinsgeschichte musste die GV des UHC JW Sursee ’86 in schriftlicher Form abgehalten werden. 74 stimmberechtigte der über 360 Mitglieder füllten das Online-Formular pünktlich aus.

Finanzen vorerst gesichert
Bis weit ins Vereinsjahr hinein bereiteten die Finanzen dem Vorstand grosse Sorgen. Denn mit dem Städtlifäscht, dem Sursee-Cup und der U15-Trophy fielen gleich drei wichtige Ertragsquellen den Corona-Massnahmen zum Opfer. So war die Erleichterung gross, als im Januar der positive Entscheid über den Betrag aus dem Stabilisierungspaket des Bundes kam. Aber auch wegen der rigorosen Sparmassnahmen konnte Killian Fleischlin als neuer Leiter Finanzen für die Jahresrechnung 2020/21 einen Gewinn von knapp tausend Franken ausweisen. Trotz weiterer Ertragsausfälle und Unsicherheiten bezüglich Saisonstart und Verlauf hat der Vorstand für die Saison 2021/22 ein knappes Plus budgetiert. Sowohl die Rechnung als auch das Budget wurden mit grossen Mehrheiten mit einer bzw. zwei Enthaltungen angenommen.

Sportlicher Frust
Aus sportlicher Sicht war die vergangene Saison sehr frustrierend, denn sie war geprägt von Unsicherheit und Schutzkonzepten. Ständig wurde wieder etwas verändert und niemand wusste genau, wie es nächste Woche noch aussehen mag. „Der Tiefpunkt der ganzen Geschichte war dann der 19. Januar 2021, als feststand, dass die Saison abgebrochen wird“, so Michael à Porta, der sich sein erstes Amtsjahr als Leiter Sport anders gewünscht hatte. Kurz abgeschüttelt ging es dann darum, neue Methoden und Ideen für die Teams zu finden, damit trotz aller Umstände der Blick nach vorne gerichtet werden konnte.

Sportlicher Blick nach vorne
Online- und individuelle Trainings waren an der Tagesordnung. „Und wir kamen rasch zum Schluss, dass wir das Augenmerk bereits auf die kommende Saison legen wollen“, so à Porta. Die Planung und Trainersuche konnten bereits früh beginnen und verschaffte uns so Zeit und einen Vorteil, den wir nutzen konnten. Den Ansturm neuer Kinder aus den Probetrainings, mehr Teams, mehr Trainer:innen und mehr Infrastruktur waren die erfreulichen Herausforderungen, die es zu meistern galt. Doch auch für die drei neuen Junioren-Teams konnten starke Lösungen gefunden werden. Ganz sorgenfrei ist der Leiter Sport aber nicht: „Bei der U21 ist das Trainer-Team bestehend aus zwei Herren-1-Spielern eine Übergangslösung und fürs Herren 1 suchen wir noch einen Assistenz-Trainer und Team-Betreuer. Zudem sind wir bei den U-Teams dringend auf zusätzliche Torhüter angewiesen. Und auch das C-Juniorinnen-Team, das wir erstmals für die Meisterschaft anmelden, wünschen wir uns noch motivierte Mädchen.“

Live-Stream
Die Herausforderung für den neuen Leiter Events Samuel Wirth bestand darin, stets zu klären, wann für wen welche Regelungen gelten und so mit entsprechenden Schutzkonzepten und Massnahmen die Meisterschaftsspiele zu ermöglichen. Nachdem die U15-Trophy im Juni und der Sursee-Cup Ende August abgesagt werden mussten, konnten dann Anfang Saison ein paar Heimrunden stattfinden. Doch Ende Oktober wurde die Saison zuerst unterbrochen und Mitte Januar dann ganz abgebrochen. Umso motivierter war Sämi dann, als er Ende März für 17 F-, E- und D-Junioren-Teams Mini-Turniere und dann auch ein U16-Cup-Spiel organisieren konnte. „In der Halle waren keine Zuschauer erlaubt, aber es fieberten bis zu 1‘000 Personen über die kommentierten Live-Streams mit“, so der begeisterte Leiter Events.

Geschäftsstelle
Auch die zwei-köpfige Geschäftsstelle schaut auf ein kurioses Jahr zurück. Mit Kurzarbeit Frühling und Sommer wurde versucht, durch die Corona-Massnahmen ausfallenden Stunden und Ertragsausfälle zu kompensieren. Dann konnten Geschäftsführer David Huber und sein Stellvertreter Sämi Grimm mit über 60 Kindern ein geniales Juniorenlager in Stans erleben und Sämi gestaltete zum Saisonstart das starke neue Vereinsheft. Im Herbst und Winter wurden einige Aufgaben an Sämi übergeben, um das Wissen und die Prozesse der Geschäftsstelle breiter abzustützen. Ganz aktuell liegt der Fokus auf der Planung und Organisation für das Street-Floorball-Feld, das vom 16. Bis 29. August 2021 auf dem Maritgny-Platz Sursee stehen wird. „Wir sind mit Schulen, der Stiftung Brändi, dem Rollstuhlsport, Ausländer-Organisationen, der Kirche, dem Fachbereich für Gesellschaft und Firmen im Gespräch, damit wir den Platz mit vielen motivierten Kindern und Erwachsenen beleben können“, erklärt David Huber. „Und am Ende der zwei Wochen wird das Feld in die Jubiläums-Ausgabe des Sursee-Cups integriert, dem Saisonvorbereitungs-Turnier mit über 100 Teams aus der ganzen Schweiz.“

Organisation und Strategie
Auch Präsidentin Sibylle Zurfluh schaut in ihrem Jahresbericht auf ein Jahr zurück, in dem sie und der Vorstand „alle Hände voll zu tun“ hatte. Die drei oben erwähnten neuen Vorstandsmitglieder wurden erfolgreich ins 5er-Gremium eingearbeitet. Auch das Strategiedokument von 2018 wurde kritisch geprüft und überarbeitet: „Aktuell sind wir dabei, Massnahmen zu den Meilensteinen zu definieren, die uns helfen, unsere Ziele zu verfolgen.“ Wie sehr die Arbeit des Vorstands und der unterdessen 90 Funktionäre geschätzt wird, zeigen nicht nur die vielen positiven Bemerkungen im Online-Formular der GV-Abstimmung, sondern auch die Wiederwahl des Vorstands, der sich gemeinsam und motiviert für eine weitere Saison zur Verfügung stellt.

Grillfest
Das Lob und Dankeschön der Mitglieder gibt die Präsidentin gerne an die vielen fleissigen Funktionäre und Helfer:innen weiter. Und sie zeigen auch, dass der Unihockeyclub Sursee den Spagat von einerseits Wachstum, Professionalisierung und Leistungs-Orientierung sowie andererseits familiärem Vereinsleben, Vereinsidentifikation und Breitensport in den vergangenen Jahren ganz stark gemeistert hat. Dies belegt ebenfalls der Sportpreis 2021 der Stadt Sursee, dessen offizielle Ehrung hoffentlich im Rahmen des Sursee-Cups Ende August endlich nachgeholt werden kann. Sibylle Zurfluh hofft, dass sie schon vorher möglichst viele der über 360 Mitglieder wiedersehen kann, nämlich bei einem Grillfest, an dem der gesellige Teil der GV nachgeholt werden kann. „Wenn es die Lockerungen der Corona-Massnahmen zulassen, werden wir am Samstag, 3. Juli 2021 ein grosses Fest für Gross und Klein organisieren.“