Am Sonntag wurde das Damenunihockey ins Zentrum gerückt und über 20 Mädels genossen einen Tag voller (Spitzen-)Unihockey.
Trotz dem beschwerlichen Weg durch die frühe Morgenkälte liessen sich zahlreiche Mädels den Meitschi-Tag 2019 nicht entgehen. Grund dazu war sicherlich auch der versprochene Spezialgast. Und tatsächlich stand Priska Von Rickenbach, ehemalige Unihockeyprofispielerin, nach einer langen Anfahrt aus Chur pünktlich in der Kottenmatte bereit und empfing die gespannten Mädels zusammen mit den Trainerinnen des UHC Sursee zum Morgensport.
Die Grundlagen erlernt
Die Vorstellungsrunde zeigte sogleich; Hier ist eine bunt gemischte Gruppe beisammen. Während einige Mädels bereits über 11 Jahre Unihockey im Verein spielen, kennen andere den löchrigen Ball höchstens aus dem Sportunterricht der Schule. Umso besser, konnten nach einem muntermachenden Aufwärmen die ersten Techniken im Ballführen und Dribbeln erlernt und geübt werden. Mit der Unterstützung der Trainerinnen Franziska, Melanie, Ramona und natürlich Priska meisterten alle Mädels den aufgestellten Parkour mit Bravour. Im Anschluss übernahm Priska das Wort und erklärte den Mädels drei unterschiedliche Schussarten. Was war nun schon wieder «gezogen» und was soll denn dieser «Zwick-Schuss» sein? Am besten einfach ausprobieren… Die Unihockey-Neulinge lernten die Unterschiede sehr schnell und brachten innert kürzester Zeit die ersten präzisen Schüsse auf das Tor. Bei den erfahrenen Juniorinnen war währenddessen gar keine Nervosität oder Hemmung unter den wachen Augen der einstigen NLA-Topscorerin zu spüren und die Schüsse wurden regelrecht in die Maschen gefeuert.
Bis zu 6 Trainings pro Woche
Selbstverständlich erzählte Priska auch einige spannende Geschichten aus ihrer Zeit als Unihockey-Profi. Diese Karriere begann für «Pri» bei Zug United, welchen sie 11 Jahre treu blieb und endete, nach einer Zwischensaison beim schwedischen Club IBF Falun, beim schweizer Top-Club Piranha Chur. «Geldverdienen mit Unihockey war zu meiner Zeit leider nicht möglich, mein Arbeitspensum musste ich während meiner Zeit in der Nationalmannschaft allerdings sogar etwas heruntersetzen», so Priska Von Rickenbach. Die darauffolgende Erklärung, dass mit den Team- und den persönlichen Physis-Einheiten bis zu sechs Trainings pro Woche auf dem Programm stehen konnten, liess alle anwesenden Mädels staunen. Heute sieht eine Profikarriere im Unihockey bereits etwas anders aus: «Man kann in der Schweiz feststellen, dass das Unihockey immer professioneller wird. Dies ist beispielsweise auch daran ersichtlich, dass das Schweizer Fernsehen in den letzten Jahren beide Superfinals, auch jenes der Damen, im Fernsehen live übertragen hat», wie Von Rickenbach erklärt. So erhalten mittlerweile auch einige Nationalspielerinnen einen Lohn für Unihockey. Beim abschliessenden Spielteil nutzte auch Priska die Gelegenheit und griff selbst mit dem Stock ins Spielgeschehen ein.
Ein grandioses WM-Spiel zum Abschluss
«Jeden Freitag hat sich die aktuelle Nationalmannschaft im Sommer getroffen, um sich gemeinsam auf die WM und insbesondere das Spitzenspiel gegen Finnland vorzubereiten». Mit diesem Leistungsversprechen von Priska im Ohr wurde die Reise nach Neuenburg angetreten. Tatsächlich wurden die Schweizerinnen diesem Versprechen mehr als gerecht. Gerade rechtzeitig zum Anpfiff wurde eine komplette Reihe in der «Patinoire du Littoral» bezogen und die verteilten Schweizerfahnen von Beginn weg kräftig geschwungen. Die Spielerinnen auf dem Feld zeigten derweil ein hochklassiges Spiel und brachten nicht nur die Teilnehmerinnen des Meitschi-Tags, sondern auch die weiteren 3500 Zuschauer in ohrenbetäubende Stimmung. Dass die Finninnen zum Ende des Spiels noch einmal mit 4:6 herankamen, trieb den Puls der meisten Anwesenden aber noch einmal richtig in die Höhe. Mit dem Schlusspfiff war der Sieg dann endlich im Trockenen. Glücklich aber auch merklich erschöpft von diesem nervenaufreibenden Krimi wurde die Heimreise angetreten – leider ohne Autogramme der Natistars, welche scheinbar etwas zu lange in den Katakomben feierten. Unvergesslich sollte dieser Tag aber auch ohne Autogramm bleiben und für alle Teilnehmerinnen noch lange in freudiger Erinnerung bleiben.