Nach dem überzeugenden Auswärtssieg in der Vorwoche traf das Herren 1 in der heimischen Kottenmatte gegen den nächsten Hinterbänkler an. Unihockey Limmattal konnte in den ersten fünf Spielen lediglich einen Sieg verzeichnen, das Memo bezüglich Rollenverteilung wurde aber ignoriert. Sursee indes bestärkt weiterhin den Trend zur Inkonsistenz. Nach einer weitgehend schwachen Leistung mussten die drei Punkten den Zürchern überlassen werden.

Das Debüt anders vorgestellt

Torhüter Timo Spieler kam vor heimischen Anhang zu seinem Meisterschaftsdebüt für das Herren 1. Bereits nach 30 Sekunden musste er ein erstes Mal retten, als ein Surseer Verteidiger im Angriffsspiel den Ball vertändelte und ein Limmattaler alleine auf das Tor ziehen konnte. Danach kamen auch die Surseer zu ersten Chancen, doch in der 4. Minute fand ein Limmattaler Weitschuss den Weg durch den dichten Verkehr vor dem Surseer Tor – 0:1 für die Gäste. Die Surseer Reaktion fiel indes vehement aus. Nur 12 Sekunden nach dem Gegentreffer fand Armando Emmenegger Joël Kaufmann in der Mitte, der mittels Drehschuss auf 1:1 stellte.
Sursee konnte in den Folgeminuten mehr Spielanteile verzeichnen, jedoch blieben Chancen aufgrund der kompakten Abwehr der Gäste Mangelware. Auf der Gegenseite wartete Limmattal immer wieder auf Konter und schnelle Gegenstösse. Ein solcher Gegenstoss wurde in der 7. Minute lanciert, über Umwege fand der Ball den Weg zum Stürmer zentral vor dem Tor, der das Spielgerät Rückhand zwischen den Beinen hindurch ins Netz lenkte.
Im gleichen Stile ging es weiter. Die Surseer brachten offensiv kaum etwas auf die Reihe, während sie sich extrem anfällig für Konter zeigten. Die Zürcher zeigten sich weiterhin opportunistisch, in der 12. Minute eroberte ein Limmattaler nach einem Fehlpass den Ball zurück und erwischte Spieler mit einem «Buebetrickli» – 1:3 Limmattal.
Dieser Treffer beflügelte die Gäste, welche nun zu etlichen weiteren Chancen kamen, inklusive Lattenschuss bloss eine Minute nach dem letzten Treffer. Immerhin gelang es den Surseern, vorerst keinen weiteren Treffer zu erhalten. In der 14. Minute konnte Topscorer Carlo Wildi einem Gegner den Ball abluchsen und mit viel Tempo Richtung Tor ziehen. Kaltschnäuzig bezwang er auch den Torhüter und verkürzte auf 2:3.
Das Heimteam blieb weiterhin fehleranfällig, denn nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer lief man in einen nächsten Konter, die Gäste stellten kaltblütig auf 2:4.
Die Surseer kamen zumindest in der Folge wieder besser ins Spiel und konnten endlich vernünftigen Zug auf das Limmattaler Tor kreieren. In der 18. Minute scheiterte Fabian Vogel knapp am glänzend reagierenden Zürcher Schlussmann. Alles schien darauf hinzudeuten, dass Sursee mit zwei Längen Rückstand in die Pause gehen musste, als sie 14 Sekunden vor der Sirene noch einen Freischlag im Eck erhielten. Moritz Knaak fand den nach vorne geschlichenen Fabian Gassmann vor dem Tor, der tatsächlich noch auf 3:4 verkürzte.

Kampf und Krampf

Die ersten Minuten des Mitteldrittels waren schnell erzählt. Sursee spielte Einweg-Unihockey, aber ohne die nötige Effizienz aufzuweisen. Die Limmattaler blieben weiterhin diszipliniert und hielten den eigenen Slot unter Kontrolle. Trotzdem waren es wieder die Gäste, welche in der 25. Minute beinahe über den nächsten Treffer jubeln durfte. Spieler verhinderte mit einer Flugeinlage schlimmeres. Danach folgte viel Kampf, Krampf und nur wenige sehenswerte Aktionen.
In der 32. Minute kamen die Limmattaler dann doch noch zum fünften Treffer, einen Zuteilungsfehler bei einem Freischlag wurde von den Gästen gekonnt ausgenutzt.
Das Spiel des Heimteams blieb fahrig und ungenau, so dass aus den Vorteilen beim Ballbesitz weiterhin kein Kapital geschlagen werden konnte. Immerhin kamen sie in der 39. Minute zum ersten Überzahlspiel aufgrund eines gegnerischen Stockschlages. Doch auch das zuletzt gut funktionierende Powerplay bewies keine Durchschlagskraft, somit musste man mit einem 3:5-Rückstand in die Pause.

Ins Messer gelaufen

«Doch das vermeintlich stärkste Surseer Drittel kam ja nun», dürfte so mancher Zuschauer gehofft haben. Nun mit Kajo Hofmann im Tor blies das Heimteam zum Angriff. Tatsächlich begann das Drittel aus Surseer Sicht optimal, lediglich 43 Sekunden waren gespielt, als Wildi im Slot Reto Staudenmann fand, welcher mittels Direktabnahme auf 4:5 verkürzte.
Endlich war die Explosivität im Surseer Spiel zurück. Eine knappe halbe Minute später scheiterte Kaufmann zuerst am Pfosten, dann am glänzend reagierenden Torhüter. Doch in der 43. Minute schwächten sich die Surseer durch einen Wechselfehler selbst.
Die Limmattaler zeigten sich erneut opportunistisch und stellten durch einen Powerplaytreffer den alten Vorsprung wieder her. Die Surseer belagerten in der Folge das Limmattaler Tor, die Gäste lauerten auf Konter. Und diese nutzten sie weiterhin eiskalt aus: In der 46. Minute fand ein Knaller den Weg in die Surseer Maschen. In der 49. Minute fand ein Weitschuss den Weg ins Ziel – 4:8. Immerhin kamen die Surseer unmittelbar danach zu einem Powerplay. Doch die vielen Gegentreffer hatte das Heimteam verunsichert, den selbst in Überzahl brauchte es eine Grosstat von Hofmann, um nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Die restliche Überzahl war zwar druckvoll, jedoch wollte der Ball trotz vehementen Nachsetzen nicht ins Gehäuse.
Auch in der Folge fehlte trotz stetigem Druck das Erfolgserlebnis. So nahmen die Surseer bereits früh den Torhüter raus. In der 56. Minute erhöhte Limmattal mit einem Empty-Netter auf 4:9. Damit war die Partie entschieden, aber noch nicht vorbei. Sursee spielte weiterhin mit sechs Feldspielern und wurde dafür doch noch belohnt: In der 58. Minute verkürzte Jonas Grimm mittels Abstauber und in der 59. Minute reüssierte Kaufmann nach sehenswerter Kombination zum Schlussresultat von 6:9.

Fazit

Das Spiel war eine Kulmination aller Faktoren, welche in dieser Saison bisher falsch liefen. Die Surseer betreiben einen enormen Aufwand, um an Tore zu kommen, während man die Gegner durch Eigenfehler und inkonsequentem Spiel regelrecht zu Toren einlädt. Ebenfalls gelang es durch Ungenauigkeiten über lange Strecken der Partie nicht, trotz viel Ballbesitz in die gefährliche Zonen zu kommen und Tore zu erzwingen. Ebenfalls erwiesen sich Gegentreffer dieses Mal häufig als Rhythmusbrecher, welche eine gute Phase der Surseer beendeten.

Nun gilt es: Mund abwischen, weitermachen! Die Nationalmannschaftspause kommt gerade zur rechten Zeit. Das nächste Spiel findet deswegen erst am Sonntag, dem 2. November statt. Das Team reist in die Halle Matte Magden, um gegen das aufstrebende Fricktal zu spielen. Die Partie wird um 19:30 Uhr angepfiffen.