In der heimischen Kottenmatte traf man letzten Sonntag auf den Nationalliga B-Verein Floorball Fribourg. Trotz zwei Ligen Unterschied traten die Surseer mit breiter Brust an und hielten hartnäckig mit dem Oberklassigen Team mit. Am Ende sorgte ein später Doppelschlag aber doch noch für den standesgemässen Sieg des Oberklassigen.
Torloses Startdrittel
Der Schlachplan für die Surseer war einfach: Hinten konsequent die Räume schliessen und vorne mit geradlinigem Angriffsspiel die sich bietenden Chancen ausnutzen. Zu Beginn gelang immerhin der erste Teil des Plans ausgesprochen gut. Fribourg hatte in den Startminuten zwar mehrheitlich den Ball, konnte mit ihm aber nur selten etwas anfangen. Nur sehr wenige Abschlüsse fanden den Weg auf das Surseer Gehäuse. Daran änderte auch eine erste Strafe gegen das Heimteam wenig, das Surseer Boxplay hielt dicht.
Auf der Gegenseite blieben aber auch die Angriffsbemühungen der Surseer blass. Zu umständlich wurde gespielt, so dass der Ball nur selten die gefährliche Zone erreichte.
Für die beste Chance auf Surseer Seite sorgte Marius Steinmann, welcher sich bei einem schnellen Gegenstoss durch die gegnerischen Reihen tanken konnte. Sein Abschluss flog aber knapp über die Querstange.
Somit ging es torlos zurück in die kühle Garderobe.
Alles offen
Gleich zu Beginn mussten die Surseer eine neuerliches Boxplay überstehen, was wiederum eindrücklich gelang. Nach überstandener Druckphase setzten sich nun endlich auch das Heimteam vermehrt offensiv ins Szene. In der 26. Minute schrammte Sursee haarscharf am Führungstreffer vorbei, als Captain Moritz Knaak mit einem Freischlag nur den Innenpfosten traf.
Defensiv hielt man den Gegner weiterhin gut im Schach, auch wenn das aggressive Pressing der Gäste hin und wieder für Schwierigkeiten sorgte.
In der 34. Minute sorgte ebendieses Pressing für einen Ballverlust im Aufbau, Fribourg nutzte den sich bietenden Platz kaltschnäuzig aus und stellte auf 0:1.
Doch die Führung der Gäste hielt nicht lange stand, denn nur zwei Minuten später kam ein geblockter Luca Bucher-Schuss zu Carlo Wildi, welcher Rückhand den Ausgleich erzielte.
Leider hatten die Gäste aber ebenfalls eine Antwort parat – 90 Sekunden vor der Pause wurde ein Fribourger im Slot zu wenig angegangen und im zweiten Anlauf stellte er die Gästeführung wieder her. Somit mussten die Surseer mit einem knappen Rückstand in den Schlussabschnitt.
Doppelter Doppelschlag
Trotz Rückstand witterten die Surseer die Chance für eine Überraschung. Daher stellten sie für das letzte Drittel auf zwei Linien um, um nochmals das Tempo zu erhöhen.
Die Massnahme zeigte sogleich Wirkung. Die Surseer kamen bereits früh zu einigen guten Möglichkeiten. In der 45. Minute kam Verteidiger Silvan Kronenberg in der Mittelzone an den Ball. Kronenberg fasste sich ein Herz und erzielte mit einem Strich eines Schusses unter die Latte den verdienten Ausgleich.
Der Ausgleichstreffer gab dem Heimteam weiteren Schwung. Kaum eine Minute später antizipierte Noel Meier richtig und fing einen Diagonalpass eines Fribourg-Verteidigers ab. Nach kurzem Antritt legte er quer auf Bucher, welcher direkt verwertete – Wende perfekt, 3:2 für Sursee!
Als man kurz nach dem Führungstreffer auch noch mit etwas Mühe eine dritte Unterzahlsituation überstehen konnte, schienen die Surseer endgültig Oberwasser zu haben. In der 51. Minute verpasste Reto Staudenmann den vorzeitigen K.O.-Schlag, als er beinahe zu einer 1:0-Situation kam, jedoch im entscheidenden Moment noch gestört wurde.
Leider blieben die Gäste weiterhin hartnäckig – und wurden dafür belohnt. In der 55. Minute spielten die Surseer einen folgenschweren Fehlpass im Aufbau, ein Fribourger spedierte den Ball wuchtig via Gehäuse ins Netz. Keine Minute später zappelte der Ball bereits wieder im Surseer Netz: Ein routiniert vorgetragener Konter führte zum Treffer – 3:4 für Fribourg.
Doch noch war die Partie nicht aus und die Westschweizer sorgten mit einer Undiszipliniertheit für die goldene Ausgleichschance – Powerplay Sursee. Doch ähnlich wie in den Überzahlspielen auf der anderen Seite schaffte es das Team mit dem Spielerüberzahl nicht, den Ball im Tor zu verstauen.
So mussten es die Surseer ohne Torhüter probieren. Trotz etwas mehr Druck wollte der Treffer nicht mehr gelingen, stattdessen machte der Favorit 45 Sekunden vor Schluss mit einem Empty Netter den Deckel drauf. Endstand: 3:5 für Fribourg.
Fazit
Trotz der Niederlage kann ein weitgehend positives Fazit gezogen werden. Gegen ein zugegebenermassen nicht in Bestbesetzung angetretenes Nati B-Team gelang es über weite Strecken, die eigene Spielfeldhälfte zu kontrollieren. Offensiv gibt es sicherlich Ausbaupotential, diese Seite des Spiels war aber bislang in den Trainings noch nicht fokussiert worden. Dafür machte die positive Energie auf Spielfeld und Bank Mut für die Saison – der Mix aus erfahrenen, neuen und jungen Spielern scheint zu funktionieren und ist leistungsmässig sehr ausbalanciert.
Nun kann sich das Herren 1 ganz auf die Saisonvorbereitung fokussieren. Das erste Spiel der neuen Saison findet auswärts am Freitag, 12. September 2025 in Huttwil gegen das altbekannte Black Creek Schwarzenbach statt.