Gegen den haushohen Favoriten aus Grosswangen konnte das Herren 3 am letzten Donnerstag einen wahren Coup landen. Sie bezwangen den Zweitligisten relativ sicher mit 14:12 (5:3, 5:4, 4:5) Toren.

Wo ist Cerere?
Wie 1980 der ZDF-Reporter Bruno Moravetz in Lake Placid bei den Olympischen Winterspielen fragte „Wo ist Behle?“ so fragte sich das Surseer Team 10 Minuten vor Anpfiff, „Wo esch eigentli de Jerry?“ Cerere kam dann doch noch rechtzeitig, nachdem er erst noch kurz in der ZIP nachgeschaut hatte ob der BSV den Hallentausch mitbekommen hat.

Starke Surseer Defensive
Wenn ein Gruppensieger der zweiten Liga gegen eine Drittliga Mittelfeldmannschaft antritt sind die Rollen klar verteilt. Als Underdog nahmen sich die Surenstädter vor, zuerst defensiv sauber zu agieren und lieber mal einen Abschluss weniger zu nehmen als in den offenen Schlagabtausch zu gehen. Der Gast aus Grosswangen fand damit praktisch das ganze erste Drittel nicht ins Spiel. Wären da nicht zwei vermeidbare Buebetrickli gewesen (B52 lässt grüssen), Grosswangen wäre in diesem ersten Drittel (und wie sich später herausstellte im ganzen Spiel) nie in Führung gelegen! So aber musste nach 10 Minuten einem 1:2 hinterher gerannt werden. Setz, der in der abgelaufenen Saison extra eine KF Lizenz für den Cup gelöst hatte (und dabei das verlorene Erstrundenspiel verpasste), war es vergönnt bei seinem Debut bei Sursees Dritten den Ausgleich zu erzielen. Die nachmalige Führung durch Etterlin konnte Grosswangen dank eines Surseer Abwehrfehlers noch ausgleichen, danach übernahm aber Sursee aber das Spielgeschehen wieder und konnte durch Etterlin und Wermelinger bis zur Pause auf 5:3 erhöhen.

2. Liga Körperspiel setzt den Surseern zu
Keine zwei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da sprach der gute Schiedsrichter die erste Zweiminutenstrafe gegen Grosswangen aus. Ob das Surseer Powerplay auch gegen einen Zweitligisten funktionieren würde? Vorerst nicht, denn mit einem sauberen Konter konnte Grosswangen verkürzen. Aber im zweiten Anlauf konnte Feucht die Überzahl dann doch noch ausnützen. Die Grosswanger setzten nun vermehrt den Körper ein, was nicht bei allen Surseern gut ankam. Schon gar nicht bei Cerere, der solange auf den Schiedsrichter einredete, bis der ihn zum Abkühlen auf die Strafbank schickte. Grosswangen nahm das Geschenk an und konnte in Überzahl wiederum verkürzen. Nur eine Zeigerumdrehung später sass mit Sommerhalder der nächste Surseer draussen. Sursee zeigte eigentlich ein gutes Unterzahl-Spiel wurden aber dafür nicht belohnt, Grosswangen glich zum 6:6 aus. Wer aber dachte, dass jetzt bei Sursee die Luft draussen war, wurde eines Besseren belehrt. Zwei Minuten nach dem Ausgleich lag Sursee bereits wieder mit zwei Toren vorne, Setz und Etterlin hatten getroffen. Grosswangen liess sich aber nicht abschütteln, verkürzte abermals und schwächte sich danach aber mit einer weiteren Strafe gleich selbst. Im Powerplay traf erst Feucht und direkt nach Wiederanpfiff Minder zur 10:7 Pausenführung.

Grosswangen erwacht/reagiert zu spät
Die Gäste aus Grosswangen erwischten den besseren Start und konnten früh im Schlussdrittel auf 8:10 verkürzen. Danach sollte es zur Schlüsselszene in diesem Spiel kommen. Sommerhalder sass wegen einer hart gepfiffen Strafe mal wieder auf der Strafbank als Setz seinem Gegenspieler den Ball abluchste und in Unterzahl zum 11:8 einnetzte. Der Schock sass tief beim Gegner was Feucht umgehend zum nächsten Tor ausnützte. Der ausgeruhte Sommerhalder setzte in bester Stürmermanier noch einen oben drauf so dass sich Grosswangen nach 50 Minuten und einem 8:13 Rückstand gezwungen sah, sein Timeout zu nehmen. Auf Surseer Seite erwartete man nun vermehrt gegen 4 Feldspieler antreten zu müssen. Dem war jedoch nicht so, aber auch im 3 gegen 3 gelang es jetzt Grosswangen wieder Mal zwei Tore in Folge zu erzielen. Die Aufholjagd wurde aber jäh gestoppt als Sommerhalder mustergültig Feucht bediente und dieser wieder auf 4 Tore stellte. Die zwei weiteren Gegentore in den Schlussminuten konnten so gut verschmerzt werden.

In der nächsten Runde wartet nun Beromünster. Fun Fact: Beromünster wurde in der vergangenen Saison Zweiter hinter Grosswangen…

Telegramm:
Wicki, Muri; Sommerhalder (1Tor / 1 Assist), Etterlin (3/1), Feucht (5/0); Cerere (0/1), Setz (3/1), Wermelinger (1/1); Huber, Nyffeler, Minder (1/0) und Egli (überzählig)