18 Spiele, 17 Siege. Eine Tordifferenz von +83 und zudem die produktivste Offensive sowie die sicherste Defensive der Gruppe: Die nackten Zahlen sind eindrücklich und belegen die sensationelle Saison des Damen 1. Am Sonntag und rund einem Jahr nach dem freiwilligen Abstieg aus der höchsten Kleinfeld-Liga, durfte nun der verdiente Lohn für eine bockstarke Spielzeit eingefahren werden:
Der Pokal ist wieder in Rot/Weissen Händen.
Bereits nach den zwei Siegen in der vergangenen Meisterschaftsrunde gegen Murgenthal und Ruswil konnten die Damen vom UHC Sursee nicht mehr von Platz 1 verdrängt werden. Dementsprechend verkamen die zwei letzten Partien in Aarau gegen Wolhusen und Schangnau eher zu „Kehraus-Spielen“ bei denen es für die Surseerinnen sportlich um nichts mehr ging. Dennoch zeigte sich das Team bestens motiviert und richtig eingestellt auch die letzten zwei Spiele der langen Saison erfolgreich abzuschliessen. Die Siege 17 und 18 sollten eingefahren werden.
Sursee vs. Wolhusen 11:3 (3:1)
Im Derby gegen Wolhusen startete Sursee schwungvoll in die Partie und hatte einige gute Chancen zu Beginn der Partie. Schliesslich dauerte es rund fünf Minuten, ehe Ines Willimann das Skore mit dem 1:0 eröffnete. Durch weitere Tore von Captain Nora Polesel und Nicole Krummenacher baute Rot/Weiss die Führung konsequent aus. Wolhusen kam aber vor allem in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit besser in die Partie und konnte vor der Pause 3:1 stellen. Speziell die letzten Minuten der Halbzeit stimmte das Trainerteam nachdenklich, da ein klarer Bruch im Spiel der zukünftigen Gruppensiegerinnen zu sehen war.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste Goalie Laura Schüpfer-Wälti ein weiteres Mal hinter sich greifen, konnte aber wenig später das vierte Tor ihres Teams bejubeln. Doch Wolhusen blieb hartnäckig und konnte erneut auf 4:3 verkürzen. Dieses Gegentor war dann die Initialzündung für die Surseerinnen: Melissa Arnet, Nora Polesel, Anja Burkhard und Selina Witprächtiger stellten mit ihren Toren die Weichen schliesslich auf Sieg. Schliesslich resultierte ein deutlicher und verdienter 11:3 Vollerfolg gegen die Wolhuserinnen.
Sursee vs. Schangnau 10:4 (4:3)
Auch im zweiten Spiel startete Sursee fokussiert und konzentriert in die Partie. Bereits nach 36 Sekunden markierte Anja Burkhard den ersten Treffer, ehe Nora Polesel und Ines Williman nach nicht einmal fünf Spielminuten auf 3:0 stellten. Danach baute das Team merklich ab und einige Fehler schlichen sich in das Spiel der Luzernerinnen, welche von den Schangnauerinnen ausgenutzt wurden. Nach zwei Gegentoren konnte zwar Lisa Reding den vierten Treffer erzielen, doch kurz vor der Halbzeit reüssierten die Bernerinnen erneut und schossen den 4:3-Anschlusstreffer. Wiederum brauchte es eine bestimmte Pausenansprache des Trainerteams um das Team aus der eingeschlichenen Lethargie und Passivität zu holen.
Die zweite Halbzeit startete denkbar ungünstig mit einer Strafe gegen Stürmerinnen Ines Willimann, bei welcher aber wiederum das starke Boxplay und Goalie Anna Brenner keinen weiteren Gegentreffer zu liessen. Schliesslich konnte nach einer clever herausgeholten Strafe von Anna Brenner das Team von Captain Nora Polesel in Überzahl agieren: Mit einem satten Distanzschuss stellte Melina Bucher in numerischer Überzahl auf 5:3 und eröffnete so eine starke Phase der Luzernerinnen. Just in der Druckphase wurde ein Penalty gegen Sursee ausgesprochen und zusätzlich eine mehr als diskutable Zweiminutenstrafe gegen Nora Polesel. Der folgende Penaltyschuss konnte Anna Brenner parieren, sah sich aber noch einer zweiminütigen Unterzahl konfrontiert. In dieser Unterzahl erzielten die beiden Boxplay-Spezialistinnen Melissa Arnet und Selina Witprächtiger einen Shorthander und liessen keinen Gegentreffer zu. Im Nachgang schaukelte Sursee das Ding in gewohnt sicherer Manier nach Hause und erzielte noch weitere Tore zum 10:4-Endstand.
Pokal, Meistershirts, Champagner, Zigarren und ein Rücktritt
Zur Überraschung aller nahm Cheftrainer Janis Lustenberger rund eine Minute vor dem Ende der letzten Partie der Saison ein Timeout. Doch weder taktische Anweisungen noch grosse Ansprachen waren Inhalte dieser Auszeit. Die halbe Minute nutzte der Trainer um die „Gruppensieger-Shirts“ dem Team zu präsentieren und gleich anzuprobieren. Im neuen Gewand konnten dann die letzten Sekunden der Saison genossen werden, ehe Captain Nora Polesel den Pokal entgegennehmen durfte und zusammen mit dem gesamten Team in den „Feiermodus“ übergehen konnte. Sei es mit Siegeszigarren, „Meister-Shirts“ oder Champagner, die Coaches hatten an alles gedacht um den sensationellen Gruppensieg gebührend zu feiern. Nach den obligaten Fotoshootings wurden die die Feierlichkeiten anschliessend nach Sursee ins El Mosquito verlagert, wo die grossartige Saison bei Speis und Trank begossen wurde.
Noch ein bisschen emotionaler dürfte Goalie Laura Schüpfer-Wälti diesen Tag erlebt haben. Nach dem ersten Spiel gegen Wolhusen informierte die langjährige Teamstütze im Tor das Team über ihren Rücktritt. „Nach 25 Jahren Unihockey ist es an der Zeit ein bisschen kürzer zutreten, umso schöner kann ich mich mit einem Gruppensieg von diesem grossartigen Team verabschieden“, lässt sich die Wälti-Schüpfer zitieren.
In Namen des Teams und des Staffs sagen wir: „Merci vellmol“ Laura für deinen Einsatz und deine Leidenschaft für diesen tollen Sport. Wir wünschen Dir alles Gute im „Ruhestand“ und wünschen Dir nur das Beste!