Im ersten Spiel nach dem Jahreswechsel traf das Herren 1 auf Tabellennachbar Hünenberg. Beiden Teams waren vollends offensiv eingestellt, weshalb sich insbesondere im letzten Abschnitt ein wahrer Schlagabtausch entwickelte. Letztlich konnte das Heimteam aus Hünenberg den 8:10-Sieg für sich beanspruchen.
Blitzstart und Fehler
Dabei hatte das Spiel für das Herren 1 so gut begonnen. Das Team riss gegen schläfrige Zuger das Spieldiktat direkt an sich. Bereits in der zweiten Minute erzielte Captain Moritz Knaak mit einer Freischlagvariante das 1:0. In der vierten Minute fand Martin Bieri Carlo Wildi mit einem Querpass, der auf 2:0 stellte. Wenig später musste dann sogar noch ein Hünenberger auf die Strafbank. Und auch das Powerplay war sogleich bereit. Letztlich war es Benjamin Rutschmann, der nach einem Bieri-Antritt auf 3:0 stellte.
Doch anschliessend erhielten die Surseer einen Vorgeschmack auf den Rest des Abends: Nur 15 Sekunden nach dem dritten Surseer Treffer schlug ein Hünenberger einen Flippass vor das Tor. Ein Zuger konnte den Ball kontrollieren und mühelos einschiessen – 3:1.
Die Surseer beanspruchten weiterhin mehr Spielanteile für sich, jedoch standen nun auch die Zuger kompakter, weshalb man nur noch selten zu klaren Torchancen kam.
In der 13. Minute begingen die Surseer dann einen katastrophalen Fehler im Aufbau. Der Ball kam zu einen Hünenberger direkt vor dem Tor, der mit etwas Glück via Maske von Sursee-Hüter Patrick Stöckli den Ball ins Netz beförderte. Nur eine Minute später waren die Surseer nach einem Freischlag stets einen Schritt zu spät. Ein Hünenberger erzielte schliesslich mit einem platzierten Abschluss via Innenpfosten den Ausgleich.
Kurz vor der Pause hätte es sogar noch schlimmer kommen können. Ein Surseer musste auf die Strafbank. Doch dank solidarischem Einsatz konnte der erstmalige Rückstand verhindert werden.
Kontrolliertes Drittel
Erneut erwischten die Surseer den besseren Start in den Spielabschnitt. Bieri tankte sich in der 23. Minute durch die gegnerischen Reihen und legte dann ab für den aufgerückten Jonas Grimm, der die Luzerner erneut in Führung schoss.
Im generellen hatten beide Teams im Anschluss ähnlich viel Spielanteil und kamen zu ihren Chancen. Sursee konnte eine weitere Strafe schadlos überstehen und orientierte sich anschliessend weiter nach vorne.
In der 33. Minute schlug dann Hünenberg aber doch wieder zu. Ein perfekter Ablenker direkt vor dem Tor glich die Partie wieder aus. Doch die Surseer liessen sich durch den neuerlichen Ausgleich nicht irritieren. Drei Minuten später fand Bieri mit einem Querpass Wildi, der die Surseer zum dritten Mal an diesem Abend in Führung brachte. Wenig später musste dann aber ein nächster Surseer auf die Strafbank. Doch erneut hielt das Surseer Boxplay dicht. Und mit Ablauf der Strafe musste dann auch ein Zuger auf die Strafbank, so dass die Surseer zu beginn des Schlussdrittels in Überzahl agieren konnten.
Defensive optional
Leider brachte das Powerplay dieses Mal nichts zählbares ein. Noch schlimmer: Nur Sekunden nach Ablauf der Strafe begingen die Surseer einen weiteren katastrophalen Fehler im Aufbau, zwei Zuger konnten vor dem Tor in aller Ruhe den Ball einschiessen. Und nur 39. Sekunden war man bei einem Freischlag aus dem Eck zu langsam, ein Hünenberger schoss aus kurzer Distanz das Heimteam erstmalig in Führung. Doch das Spiel war damit noch längst nicht entschieden. Beide Teams priorisierten in dieser Phase die offensive, weshalb defensiv Räume entstanden. In der 47. Minute tankte sich Reto Staudenmann am Flügel durch und erzielte mit einem listigen Abschluss fast von der Grundlinie den neuerlichen Ausgleich. Nur 25. Sekunden später schlug Rutschmann einen Freischlag vom eigenen Eck nach vorne. Staudenmann konnte übernehmen und zeigte sich alleine vor dem gegnerischen Gehäuse eiskalt – 7:6 für Sursee. Doch die Surseer Freude währte nicht lange. Keine Minute später spielten die Hünenberger einen Steilpass und ein Zuger konnte mittels platzierten Schusses erneut ausgleichen.
Nach dieser hektischen Phase versuchten sich beide Teams, neu zu organisieren und wieder mehr Struktur ins Spiel zu bringen. Dies gelang, klare Torchancen wurden weniger.
Doch in der 56. Minute brachte ein satter Bieri-Abschluss die Surseer hoffentlich entscheidend in Führung. Wie so oft an diesem Abend hielt die Führung nicht lange bestand: Nur 15 Sekunden später musste Stöckli einen tückischen Flachschuss abprallen lassen. Ein Hünenberger stand zum wiederholten Mal goldrichtig und glich die Partie wieder aus.
Alles schien bereits auf eine Verlängerung zuzusteuern, als die Hünenberger in der letzten Minute mit einem durchaus kontroversen Tor aus kurzer Distanz den K.O.-Schlag setzten. Die Surseer konnten nicht mehr reagieren, das Heimteam erzielte mit einem Konter gar noch den 10. Treffer. Somit mussten die Surseer ohne Punkte die Heimreise antreten.
Fazit
In dieser Partie war viel Licht und Schatten vorhanden. Einerseits funktionierte die Offensive weiterhin einwandfrei, zum dritten Mal in Folge erzielte man mindestens 8 Tore. Ebenfalls war das Boxplay bärenstark, aus drei Unterzahlspielen resultierte kein Gegentreffer. Und zuletzt war das Verteidigungsverhalten bei Distanzschüssen grundsätzlich sehr gut, denn bloss drei der zehn Gegentore entstanden aus Abschlüssen ausserhalb des Torhüterraums. Dieser Punkt leitet aber auch direkt rüber zur Schattenseite: Das Verhalten vor dem eigenen Tor war heute indiskutabel. Die Hünenberger hatten oft zu viel Raum und Zeit unmittelbar vor dem Tor und kamen damit zu einfachen Treffern. Ebenfalls liess man einmal mehr die Konzentration nach erzielten Treffern vermissen: Zu oft kamen die Zuger durch Verteidigungsfehler blitzschnell wieder zum Ausgleich.
Die Surseer haben nun eine Woche Zeit, um sich wieder neu zu sammeln. Am nächsten Samstag um 16:00 Uhr tritt man zur nächsten Auswärtspartie in Uster an. Das Spiel findet in der Berufsschule Uster statt.