Gegen ein dezimiertes Ad Astra Obwalden gelang am Samstag nach drei Niederlagen in Serie ein kleiner Turnaround. Beim 8:7-Sieg nach Verlängerung gelang offensiv eine überzeugende Vorstellung, defensiv fiel man aber in alte Fahrgewässer zurück, weshalb man trotz Überlegenheit nur zwei Punkte einfahren konnte.

Slotpräsenz

Trotz ungewohnter Anspielzeit war das Herren 1 von der ersten Minute an spielbestimmend. Bereits in der ersten Minute musste der gegnerischen Torhüter mit einer Flugeinlage die frühe Surseer Führung verhindern.
In der 5. Minute belohnte sich Sursee dann doch noch für die starke Startphase. Moritz Knaak lancierte mit einem Steilpass Malte Knaak, der im Slot plötzlich viel Platz vorfand und mühelos einschoss. Auch nach dem Führungstreffer erarbeiteten sich die Surseer weitere Chancen und hatten das Spiel generell im Griff.
In der 10. Minute verlor man dann aber den Ball in der Vorwärtsbewegung. Ein Obwaldner nahm genau Mass und glich die Partie mit einem tollen Hocheckschuss aus. Den Surseern gelang immerhin eine schnelle Antwort: Nur 21 Sekunden nach dem Ausgleich konnte der Obwaldner Torhüter einen Martin Bieri-Abschluss nicht kontrollieren. Fabian Gassmann kam herangebraust und drückte den Ball über die Linie.
Doch das Heimteam blieb hartnäckig und kam ihrerseits etwas besser ins Spiel. Läuferisch waren sie den Surseern zwar klar unterlegen, am Ball zeigten sie aber immer wieder ihr können. In der 12. Minute glichen sie deswegen nach einer längeren Druckphase erneut aus.
Sursee blieb aber weiterhin die gefährlichere Mannschaft, insbesondere auch weil man den Gegner oft früh unter Druck setzen konnte. Ein Beispiel dafür war Reto Staudenmann in der 14. Minute, als er bei einer Obwaldner Auslösung richtig spekulierte und allein auf das gegnerische Tor losziehen konnte. Mit einem sehenswerten Heber schoss er die Surseer zum dritten Mal in Führung. Insbesondere der zweite Block um Staudenmann sowie Malte und Moritz Knaak sprühte in dieser Phase vor Spielfreude. In der 18. Minute provozierte Moritz Knaak einen Abpraller, Staudenmann staubte ab und stellte auf 4:2. Und in der letzten Spielminute kombinierte sich der Block herrlich durch die gegnerischen Reihen, der finale Abschluss von Malte Knaak landete aber an der Lattenunterkante – 4:2 zur Pause.

Komfortzone

Vielleicht ging es im ersten Drittel schlicht etwas zu einfach, da man im Mitteldrittel trotz deutlich mehr Ballbesitz nur noch mässig Gefahr für das gegnerische Tor generieren konnte. Zu oft wurde der Alleingang probiert, zu oft wurde auf Bälle spekuliert, welche dann doch durchkamen und im generellen fehlte die Konsequenz und Slotpräsenz des ersten Drittels. Auch defensiv beginn man immer wieder kleinere Fehler, so dass Sursee-Hüter Kajo Hofmann deutlich mehr zu tun hatte als noch im Startdrittel.
Trotz allem gehörte auch das nächste Tor den Gästen. Nach einer längeren Druckphase schloss Jonas Grimm aus der Distanz ab, Moritz Knaak staubte ab und stellte auf ein beruhigendes 5:2.
Nach dem Treffer schienen sich die Surseer aber auf dem Vorsprung auszuruhen, was die Obwaldner gnadenlos ausnutzten. In der 36. Minute fiel das dritte Obwaldner Tor nach einem Freischlag, in der 38. Minute der Anschlusstreffer nach einem Distanzschuss mit Abstauber und in der 39. Minute schliesslich der Ausgleich nach einem katastrophalen Rückpass, der den Sarnern einen einfachen Konter ermöglichte. Somit war die Partie vor dem Schlussdrittel ausgeglichen.

Später Ausgleich

Im Schlussdrittel schockten die Hausherren früh, als sie mit einem Freischlag in der 42. Minute die Partie endgültig auf den Kopf stellten und das erste Mal an diesem Abend in Führung gingen.
Die Surseer erholten sich rasch von diesem neuerlichen Tiefschlag und machten sich an die Arbeit, das Defizit wegzumachen. Dabei schlugen sie eine enorme Pace an, welche den Obwaldnern merklich die Kräfte raubten.
In der 47. Minute musste zum ersten Mal an diesem Abend ein Obwaldner auf die Strafbank. Das Surseer Powerplay nutzte die Gelegenheit, Benjamin Rutschmann konnte nach einem Querpass von Staudenmann mühelos ausgleichen.
Nun drückten die Surseer auf den erneuten Führungstreffer. In der 52. Minute rollte der Bieri-Express an – nach einem Antritt aus der eigenen Platzhälfte vernaschte er den letzten Gegenspieler und knallte den Ball unter die Latte. 7:6 für Sursee.
In der Folge liessen die Surseer kaum mehr etwas anbrennen, sie waren gar näher am 8. Treffer als die Obwaldner am neuerlichen Ausgleich. Auch als die Obwaldner bereits vier Minuten vor Schluss den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, wurde es kaum gefährlich.
Bis zwei Minuten vor Schluss ein Surseer für ein Foul in der gegnerischen Platzhälfte auf die Strafbank musste. Das Surseer Unterzahlspiel hielt sich lange wacker, 35 Sekunden vor Schluss glichen die Hausherren die Partie aber nach einer schnellen Kombination doch noch aus – Hofmann war am Abschluss noch dran, aber der Ball rutschte dennoch durch. Somit musste zum zweiten Mal innert Wochenfrist die Verlängerung entscheiden.

Verdienter Sieg

Die Surseer zeigten erneut Nehmerqualitäten. In der Verlängerung spielten sie erneut nach vorne und versuchten, die schnelle Entscheidung zu erzwingen. Bereits in der zweiten Minute der Verlängerung kamen die Surseer zu einem Freischlag aus günstiger Position. Philipp Fleischlin legte quer auf Bieri, der den Ball mit einem Direktschuss im Lattenkreuz versorgte – 8:7 Sursee.

Fazit

Nach mehreren Partien, in welchen man offensiv viel Aufwand ohne Ertrag betrieb, gelang ein gewisser Befreiungsschlag. Leider ist man defensiv wieder in alte Fahrgewässer gefallen, denn bei vielen Gegentreffer standen Eigenfehler am Ursprung. Deswegen darf man sich über den Sieg und die positiven Aspekte freuen, jedoch auch kritisch mit sich sein, da die Eigenfehler gegen einen mehrheitlich unterlegenen Gegner einen Punkt gekostet haben.

In der letzten Partie vor Weihnachten trifft das Herren 1 in der heimischen Kottenmatte am nächsten Samstag zum Derby auf Eschenbach. Das Herren 1 will sich für die knappe Hinspiel-Niederlage revanchieren. Das Spiel wird wie immer um 19:30 Uhr angepfiffen. Das Team freut sich über zahlreiche Zuschauer.