Auch der zweite «Alli in rot id Chotte» war ein voller Erfolg. Über 280 Personen, mehrheitlich Mitglieder der Unihockey-Familie und in rot gekleidet, pilgerten am Samstagabend in die Kottenmatte. Leider mussten die Zuschauenden eine der seltenen Surseer Heimniederlage beiwohnen, denn im Spitzenkampf musste man sich den Crusaders 95 Zürich knapp mit 5:7 beugen.
Fehlende Cleverness
Wie schon fast gewohnt drückten die Surseer in der heimischen Halle sofort aufs Gaspedal. Doch die Zürcher wussten sich der initialen Salve zu erwehren und kamen ihrerseits zu ersten Gelegenheiten. Insbesondere im Umschaltspiel zeigten die Gäste ihre Stärke.
In der 4. Minute schoss ein Surseer dann aber das erste Tor, der Jubel in der vollen Kottenmatte blieb aber leise, da es ein Eigentor war: Nach einem Gewühl vor dem Surseer Gehäuse traf ein Surseer den Ball beim Befreiungsversucht dermassen unglücklich, dass er am chancenlosen Kajo Hofmann im Surseer Tor vorbeiflog.
Doch die Surseer rappelten sich schnell wieder auf. Kaum zwei Minuten später knallte Martin Bieri den Ball deutlich hörbar an den Pfosten. Wiederum nur zwei Minuten später legte Bieri den Ball zur Mitte, wo Fabian Vogel mit voller Überzeugung draufhielt, und den hochverdienten Ausgleich erzielte.
Aber auch die Zürcher wussten umgehend zu reagieren. In der 10. Minute kamen sie zu einem Freischlag im Eck, dieser wurde kurz ausgeführt und ein platzierter Schuss später waren die Gäste erneut in Führung. Und nur eine Minute später waren die Surseer zu weit aufgerückt, ein langer Ball reichte, um ein Zürcher allein auf das Surseer Tor loszulassen. Mit letztem Einsatz drückte dieser den Ball zum 1:3 über die Linie.
Sursee blieb weiterhin die spielbestimmende Mannschaft, zeigte sich aber oftmals zu umständlich in der gegnerischen Zone, so dass die Zürcher viele gefährliche Szenen entschärfen konnten. Die Gegner zeigten sich indes geradlinig und schnörkellos – und dies brachte ihnen Erfolg, denn noch vor der Pause erhöhten sie auf 1:4. Das Tor war quasi eine Kopie des zweiten Treffers, ein platzierter Abschluss aus spitzem Winkel.
Fehlendes Glück
Im Mitteldrittel erhöhten die Surseer erneut die Schlagzahl. Doch ähnlich wie in der Vorwoche gegen die Zürich Oberland Pumas fehlte das nötige Abschlussglück. Beispielsweise drosch Malte Knaak den Ball in der 25. Minute aus kurzer Distanz an den Querbalken.
So kam es, wie es so oft kommt, wenn man selbst die Tore nicht macht: Die Crusaders erhöhten in der 28. Minute auf 1:5. Ein katastrophaler Fehlpass eines Surseers genau auf den Schläger eines Zürchers direkt vor dem Tor führte zum Gegentreffer.
Immerhin konnten die Surseer postwendend reagieren. Ein schneller Angriff öffnete Räume, Moritz Knaak lancierte Malte Knaak, der mit einem satten Abschluss auf 2:5 stellte.
In der Folge drückten die Surseer auf den Anschlusstreffer, während die Gäste sich vorwiegend auf brandgefährliche Konter beschränkten. Hofmann im Surseer Tor blieb bei einer weiteren 1:0-Situation Sieger. Das Heimteam musste aber mit demselben Fazit wie in der Vorwoche in die Pause: Enormer Aufwand – Null Ertrag.
Comeback verpasst
Angepeitscht von der tollen Stimmung in der Halle machten die Surseer sich ans Comeback. Bereits in der 43. Minute war der fällige Anschlusstreffer Tatsache. Nach einem Bieri-Abschluss stand Vogel für den Abpraller goldrichtig und drückte den Ball über die Linie.
Leider hatten die Zürcher auch auf diesen Treffer eine Antwort – Nur eine Minute später wehrte Hofmann ein schnörkelloser Konter der Zürcher mit einem starken Reflex ab, gegen den Abstauber war er aber chancenlos – 3:6.
Trotzdem rannten die Surseer unermüdlich an – und bekamen Hilfe durch die Gäste: Nach einem strittigen Schiedsrichter-Entscheid sagten gleich zwei Zürcher dem Schiedsrichter-Gespann ihre Meinung. Die Folge: Vier Minuten Überzahl, davon zwei Minuten mit doppeltem Mannvorteil.
Jedoch zeigte die doppelte Überzahl die aktuellen Probleme auf: Trotz grosser Bemühungen und einem Reto Staudenmann-Abschluss, der von der Linie gewischt wurde, wollte kein Tor gelingen. Immerhin verkürzte Malte Knaak in einfacher Überzahl erneut – 4:6.
Die Zürcher verteidigten in der Folge clever und konnten so die Zeit herunterspielen. Obwohl sie nur noch selten den Ball hatten, blieben sie nach wie vor gefährlich, denn gleich zweimal rettete nach einem Weitschuss die Latte für die Surseer.
So waren bereits die letzten zwei Minuten angebrochen, als es Sursee ohne Torhüter probierte. Und tatsächlich kamen die Surseer nochmals heran. Staudenmann verwertete einen Abpraller volley zum Anschlusstreffer. Noch 92 Sekunden waren zu Spielen. Kurz darauf hatte Moritz Knaak die Möglichkeit, die Kottenmatte endgültig zum Tollhaus zu verwandeln. Leider verzog er seinen Abschluss aus zentraler Position und wenig später sorgte ein Zürcher mit einem Treffer ins leere Tor für die endgültige Entscheidung.
Fazit
Ähnlich wie in der Vorwoche mussten die Surseer einen enormen Aufwand betreiben, um an Tore zu kommen, während die Gegner effizient agierten. Jedoch muss man sich auch an der eigenen Nase nehmen, denn defensiv sah man bei einigen Treffern nicht gut aus.
Nun gilt, es bis nächste Woche die Fehler zu analysieren und zu korrigieren, den die nächste schwierige Partie wartet: Am Sonntag trifft man in Baar auf die White Indians Inwil-Baar, den aktuellen Spitzenreiter. Die Baarer haben zudem noch eine Rechnung mit den Surseern offen, denn im Sommer haben die Luzerner die Zuger aus dem Cup gekegelt. Das Spiel findet in der Sternmatt II in Baar statt, Anpfiff ist um 18:00 Uhr.
Das Team bedankt sich ganz herzlich bei allen Zuschauern und Funktionären, die den Event erst möglich gemacht haben. Auch wenn das Resultat auf dem Feld nicht das gewünschte war, so war es wiederum ein unvergessliches Erlebnis und eine wahnsinnige Stimmung! Vielen Dank!