Die Vorzeichen zum Saisonstart standen nicht eben gut. Das halbe Team war in den Ferien, die andere Hälfte am Vortag am Ausflug des Gönnervereins gustare et donare. Dass am Ende drei Punkte rausschauen würden, hätten die wenigsten gedacht.

Sursee kann auch fair

Gleich zum Saisonauftakt sollte es wieder zum Derby gegen Wolhusen kommen. Interessanterweise an gleicher Stätte wie das letzte Mal, wo es im Februar zu unschönen Szenen kam, die notabene die Exponenten beider Seiten ziemlich unterschiedlich wahrnahmen. Wer ein weiteres Hochrisiko-Spiel erwartet hatte, wurde enttäuscht. Dazu fehlten auf beiden Seiten die Heisssporne (falls denn Wolhusen auch welche hat) und vielleicht trug auch der neue Schlachtruf der Surseer zum, aus Surseer Sicht, äusserst fairen Spiel bei. Nebst der Fairness fielen die Surseer in diesem Spiel vor allem durch Ihr Passspiel auf. Wo in der Vergangenheit das Glück zu oft mit Weitschüssen gesucht wurde, wurden alle drei Treffer der ersten Halbzeit schön herausgespielt, ein 3:2 Pausenstand war die Folge.
Halbzeit zwei sollte dann im Zeichen von Lukas Minder stehen. Er, der am Ende der letzten Saison heftig von den Wolhusern umworben wurde, entschied das Spiel im Alleingang zu Gunsten der Surseer. Erst schloss er einen Konter trocken ab, dann fischte er einem Verteidiger den Ball und schob überlegt ein, bevor er einen Zuckerpass von Geburtstagkind Huber eiskalt zum 6:2 verwertete. So sicher wie das Amen in der Kirche, war die Reaktion der Wolhuser. Ohne Torhüter, dafür mit vier Feldspierlern versuchten sie zumindest noch einen Punkt zu ergattern. Dass sie dieses Überzahlspiel im Griff haben, ist nicht neu, die beiden Treffer kamen aber zu spät und der 6:4 Sieg der Surseer damit Tatsache

Peeee!!!

Mit dem neuen Schlachtruf ging es auch in die zweite Partie gegen den KTV Muotathal. Dass dieser noch erbärmlicher ausfiel als im ersten Spiel, sei nur am Rande erwähnt. Trotzdem startete Sursee sehr gut und ging bereits in der ersten Minute durch einen Drehschuss von Feucht in Führung. Doch danach übernahmen die Thaler das Spieldiktat und die Surenstädter kamen meist einen Schritt zu spät. Glücklicherweise suchten die Schwyzer nicht vehement den Abschluss, so dass sogar Torhüter Wicki nachhelfen musste, damit der Ball im Surseer Tor landete. Wichtig war auch der Anschlusstreffer zum 3:5 durch Minder unmittelbar vor der Pause. Pausendiskussion: Charrière: „Was mache mer?“ Wicki: „Goalie wächsle?“ Muri: „Ned emou velecht“. Man einigte sich darauf, dass in erster Linie das Tempo aus dem Spiel zu nehmen sei. Das gelang so gut, dass die Thaler im zweiten Abschnitt nur noch zu wenigen Abschlüssen kam, die Wicki relativ problemlos behändigen konnte. Nebst dem Halbzeit Shutout konnte er beim 5:5 mit einem Assist auf den Mann des Tages Minder sein Selbstvertrauen wieder etwas zurückgewinnen.

Telegramm:
Muri, Wicki (1 Assist); Sommerhalder (0 Tore / 2 Assists), Stofer (1/1), Feucht (4/0); Egli (1/1), Huber (0/1) und Minder (5/2)