Nach dem 5:0-Forfait-Sieg gegen Ad Astra Obwalden II in der Vorwoche ging es zum «richtigen» Saisonauftakt gleich zum Derby nach Eschenbach. In einem gewohnt umkämpften Spiel erzielte das Heimteam jeweils in den richtigen Momenten die Tore und die Surseer liessen einige der defensiven Verbesserungen der Saisonvorbereitung vermissen, weshalb man letztlich mit 7:8 verlor.
Start verschlafen, aber dominantes Powerplay
Dabei begann das Spiel für Sursee optimal. Bereits in der ersten Minute musste der erste Eschenbacher auf die Strafbank. Das Surseer Powerplay, bereits im Cup gegen Eschenbach exzellent, ging sogleich ans Werk. Geduldig zirkulierte der Ball in den eigenen Reihen, bis schliesslich Martin Bieri in der Mitte angespielt wurde und dieser platziert zum 1:0 einschoss.
Die Surseer Führung währte jedoch nur 16 Sekunden. Ein Diagonalpass quer durch die Surseer Zone fand einen Eschenbacher Abnehmer, welcher mit einem Halbvolley den Ausgleich erzielte. Und nur eine Minute später ging Eschenbach durch einen platzierten Weitschuss erstmalig in Führung.
Das Heimteam wies nach dem Führungstreffer leichte Vorteile auf, obwohl sich beide Teams weitgehend neutralisierten und sich vieles in der Mittelzone abspielte. Den Surseern gelang es nicht, sich langfristig in der gegnerischen Zone zu installieren und zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. So kam es, dass nach 10 Minuten auch ein erster Surseer auf die Strafbank musste. Auch das Eschenbacher Powerplay funktionierte, ein weiterer platzierter Weitschuss stellte auf 3:1 für das Heimteam.
Nun endlich schienen die Surseer zu erwachen. Die Angriffe wurden zielstrebiger, Chancen wurden mehr und defensiv konnte man die Räume enger machen. Lohn dafür war ein nächstes Powerplay für Sursee nach 14 Minuten. Erneut zeigte sich das Überzahlspiel in blendender Verfassung, ein geblockter Schuss von Captain Moritz Knaak wurde zur Vorlage für Bieri, der auf 2:3 verkürzte. Eschenbach liess in dieser Phase die Disziplin vermissen, denn nur Sekunden nach Wiederanpfiff musste der nächste Eschenbacher auf die Strafbank. Das Surseer Überzahlspiel blieb drückend – dieses Mal aber nicht erfolgreich. Das lag am gegnerischen Torhüter, welcher mit zwei Glanzparaden gegen Bieri seine Triplette verhinderte. Somit mussten die Surseer mit einem leichten Rückstand in die Pause.
Tore zur Unzeit
Die Surseer kamen stark aus der Kabine und waren gewillt, sogleich den Ausgleich zu erzielen. Eschenbach wartete vor allem auf Konter und schnelle Gegenstösse. In der 23. Minute gelang es den Eschenbacher, sich aber wieder einmal in der Surseer Zone festzusetzen. Am Ende war es aber kein schön herausgespielter Treffer, welcher zum 2:4 führte, sondern eine Bogenlampe von hinter der Mittellinie, welche an Freund und Feind vorbei den Weg ins Netz fand.
Schlimmer noch, nur wenig später musste der nächste Surseer auf die Strafbank. Dieses Mal hielt das Surseer Boxplay jedoch dicht. Die Gäste nahmen den Schwung der überstandenen Strafe sogleich mit. In der 26. Minute erzielte Samuel Peter mit einem halbhohen Distanzschuss den Anschlusstreffer.
Surseer powerte weiter und wurde schliesslich zu Spielhälfte mit dem verdienten Ausgleich belohnt. Bei einem schnellen Gegenstoss legte Carlo Wildi geschickt ab auf Bieri, der mit einem wuchtigen Hocheckschuss doch noch seinen Hattrick erzielte. Sursee drückte anschliessend auf die Führung, blieben aber immer wieder am starken Eschenbacher Torhüter hängen.
In der 36. Minute musste nach einem Techtelmechtel vor dem Tor des Heimteams je ein Spieler beider Teams auf die Strafbank. Beim anschliessenden 4 gegen 4 verloren die Surseer den Ball im Aufbau, Eschenbach bedankte sich und ging erneut in Führung.
Und knapp zwei Minuten vor Drittelsende war die Surseer Abwehr nach einem Vorstoss schlecht sortiert, wodurch die Eschenbacher zu einem einfachen Querpass vors Tor kam, wo ein Spieler nur noch einschieben musste – 4:6 nach zwei Dritteln.
Reaktion ohne Erfolg
Das letzte Drittel begann gleich mit dem nächsten Tiefschlag. Nur 10 Sekunden waren gespielt, als ein doppelt abgefälschter Abschluss erneut den Weg ins Surseer Tor fand. Doch Sursee liess sich weiterhin nicht beirren und stürmten weiterhin munter nach vorne. In der 42. Minute erzielte Verteidiger Philipp Fleischlin nach einem Freischlag den fünften Surseer Treffer. Und nur eine Minute später fand Malte Knaak seinen Bruder Moritz in der Mitte – Anschlusstreffer, 6:7.
Die Eschenbacher beschränkten sich in dieser Phase auf das Verwalten des Vorsprungs. Taktisch durchaus klug, jedoch überliessen sie damit den Surseern das Spieldiktat.
Eine goldene Gelegenheit eines Powerplays konnte leider nicht in den Ausgleich umgemünzt werden. Jedoch schien der Ausgleich längst überfällig.
In der 53. Minute schockierten die Eschenbacher die Gäste jedoch erneut, als eine nächste Bogenlampe den Weg ins Ziel fand. Der achte Treffer des Heimteams war aber immer noch nicht genug, um den Kampfgeist der Surseer zu brechen. In der 55. Minute pflügte Reto Staudenmann durch die Abwehr der Eschenbacher und fand vor dem Tor – ja wen wohl – Bieri, welcher kaltschnäuzig seinen vierten Treffer erzielte.
In der Schlussphase wurden die Ausgleichsbemühungen durch eine Strafe gebremst. Diese konnte überstanden werden, jedoch zerrann die Zeit. In den letzten Minuten versuchten es die Surseer ohne Torhüter, jedoch wollte trotz guter Chancen der Ausgleich nicht mehr gelingen. Somit ging der erste «reguläre» Saisonmatch mit 7:8 verloren.
Fazit
Es war in vielen belangen ein erstes Saisonspiel. Es gab viele Aspekte, welche positiv auffielen, wie beispielsweise die sieben erzielten Tore, der Kampfgeist und das Powerplay. Man liess aber auch viele Aspekte, welche man in der Saisonvorbereitung sehr gut gemacht hat, etwas vermissen. Beispielsweise hatten die Surseer Mühe, in den Startminuten sich aus der eigenen Zone zu befreien. Oder aber die Defensivstruktur, welche nur phasenweise vorhanden war.
Bereits nächsten Samstag steht der nächste schwere Gegner auf dem Programm. In der heimischen Kottenmatte trifft das Herren 1 auf Einhorn Hünenberg, welches seine ersten beiden Spiele siegreich gestalten konnte. Das Spiel wird wie gehabt um 19:30 Uhr angepfiffen. Das Team freut sich über zahlreiche Zuschauer.