Im biblischen Original besiegte der kleine David den riesenhaften Goliath mit einem Treffer seiner Steinschleuder auf die Stirn. Heuer bot sich dem Herren 1 im Cup die Gelegenheit, diese sagenhafte Geschichte zu wiederholen – gegen L-UPL-Vertreter GC Unihockey.

Vollhelm und Parierdolch

Doch anders als im ersten Recontre unterschätzte Goliath den kleinen David nicht. In den Startminuten war sogleich ersichtlich, in welche Richtung das Spiel heute gehen würde. Sursee war nur mit Verteidigen beschäftigt, tat dies aber immerhin 7 Minuten wirkungsvoll. Dann kombinierten sich die Zürcher sehenswert durch die Reihen des Heimteams und stellten die standesgemässe Führung her. Einige Minuten später stellten die Gäste durch einen Doppelschlag bereits auf 0:3.
Hatte Goliath David bereits weichgeklopft – Nein! In der 13. Minute lösten sich die Surenthaler für einmal aus der Umklammerung der Zürcher, Malte Knaak legte ab für Verteidiger Noah Lehmann, der plötzlich viel offenes Feld vorfand. Diesen nutze er gekonnt aus und drosch den Ball wuchtig zum vielumjubelten 1:3 in die Maschen. David hatte den ersten Wirkungstreffer gesetzt.
War dies genug, um den Riesen ins Schwanken zu bringen? War der Treffer der Beginn des grossen Comebacks? Leider nein. Goliath hatte einen Vollhelm mitgebracht, der seine Stirn schützte. Der Riese schüttelte sich kurz und erhöhte dann sogleich auf 1:4. Und der Riese hatte auch einen Parierdolch mitgebracht. Immer wieder gelang es den Gästen, den Ball in der Mittelzone abzufangen und die entstehenden Überzahlsituationen resolut auszunutzen. So stand es bereits nach dem Startdrittel 1:7.

Beste Phase des Spiels

Trotz des grossen Rückstandes traten die Surseer weiterhin engagiert auf. In der 22. Minute zündete Hügelsprint-Meister Fabian Vogel dermassen den Turbo, dass selbst ein Verteidiger der höchsten Liga sich nur noch mit illegalen Mitteln zu helfen wusste. Powerplay Sursee. Und das Surseer Powerplay zeigte sich bärenstark. Mehrere Topchancen konnten herausgespielt werden und das GC-Boxplay geriet einige Male gehörig ins Rudern. Da die Zürcher aber auch auf einen exzellenten Torhüter zählen konnten, kamen sie um einen weiteren Gegentreffer herum.
Im generellen zeigten die Luzerner eine sehr gefällige Leistung im Mitteldrittel. Auch wenn sie weiterhin sehr oft mit Verteidigen beschäftigt waren, so konnten sie immer wieder Nadelstiche setzen und zu soliden Torchancen kommen. Ebenfalls konnte sich Kajo Hofmann im Surseer Tor mehrfach mit glänzenden Reflexen auszeichnen. Von einem ausgeglichenen Spiel zu sprechen, wäre aber vermessen. Die Zürcher nutzten Surseer Fehler weiterhin gnadenlos und liessen immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen – beispielsweise mittels ansatzlosem, enorm scharfen Handgelenkschuss aus grosser Distanz, welcher zum 1:11 führte. GC durfte schliesslich mit einem komfortablen 1:12 in die Pause.

Weichgeklopft

Das horrende Tempo der Zürcher forderte Tribut auf Seiten der Surseer. Die Verteidigung stand nicht mehr so eng gestaffelt wie zu Beginn und Fehler im Spielaufbau mehrten sich. Der neu ins Spiel gekommene Patrick Stöckli im Surseer Tor verhinderte zwar, was er konnte, jedoch erhöhten die Zürcher in regelmässigen Abständen das Resultat. Goliath hatte David weichgeklopft. Nichtsdestotrotz ergaben sich die Surseer nicht. Zweikämpfe wurden weiterhin mit voller Härte geführt und der Wille, weitere Tore zu schiessen, war noch nicht erloschen. In der 53. Minute kam Bieri für einmal zu einer klaren Abschlusschance. Sein Schuss provozierte einen Abpraller, Andrin Lischer stand goldrichtig und staubte zum zwischenzeitlichen 2:14 ab – erneut war der Jubel trotz des klaren Spielstandes gross.
Und ein kleiner Sieg blieb David am Ende vergönnt – GC drückte in den Schlussminuten vehement auf den 20. Treffer. Dieser fiel dank kollektivem Einsatz der Surseer Verteidigung jedoch nicht mehr. So setzte sich Goliath im Rematch mit 2:19 durch.

Fazit

Der Klassenunterschied war über die ganzen 60 Minuten ersichtlich. Trotz der klaren Niederlage gilt es, die positiven Punkte wie der Wille über die gesamte Spielzeit mitzunehmen – man gab trotz vieler Gegentore niemals auf.

Am nächsten Samstag beginnt endlich die neue Saison in der 2. Liga. In der heimischen Kottenmatte trifft man auf Ad Astra Obwalden II. Das Spiel wird wie (fast) immer um 19:30 Uhr angepfiffen.

Das Team bedankt sich bei dem zahlreichen Zuschauer und insbesondere auch beim Fanclub der Spartiaten Sursee für die tolle Stimmung in der Halle.