Nach den Rücktritten der Teamsenioren Manu Strobel und Christof Kunz zeigte sich das Herren 2 in der Ausgabe 23/24 im neuen Gewand. Viele hungrige, junge Spieler sind dazugekommen, welche durch die „alten Hasen“ wunderbar ergänzt wurden, und das mit Michi Egli ein hochdekorierter Trainer neu an der Band steht, kann getrost als Transfermeisterstück vom bisherigen Coach Pirmin Häfliger bezeichnet werden. Nach einer langen, intensiven Vorbereitung, in welcher vor allem am Spielsystem und an der Taktik gearbeitet wurde, war es am vergangenen Sonntag in Bremgarten AG endlich soweit mit dem lang ersehnten Saisonstart.
Das Resultat: Zwei Punkte, ein (neuer) Topskorer und ein bekannter Strafenkönig.
Sursee vs. Brugg 3:2 (1:1)
Im ersten Spiel der Saison trafen die Jungs vom Sempachersee auf die Powermäuse aus Brugg. Die routinierten Aargauer waren in den vergangenen Jahren immer wieder ein harter Brocken für die Luzerner. Selten gab es Punkte für das zweite Fanionteam. Es zeigte sich schnell im Spiel, dass der neue Headcoach dem «Zwöi» neues Leben eingehaucht hatte: Die Auslösungen, das Spielsystem die Taktik, alles war stark verbessert im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten. Mit drei vollständigen Blöcken antretend, übernahm der UHC schnell das Kommando auf dem Feld. Nach gut vier Minuten führte genau eine neue einstudierte Auslösung zum Erfolg: J.Lustenberger wurde in der Mitte angespielt, legte auf den mitlaufenden Müller ab und dieser drosch nach einem schönen Lauf ins Tor. Das frühe 1:0 für die ambitionierten Luzerner war Tatsache. In der Folge suchten Eglis Mannen den zweiten Treffer, bauten aber nach rund zehn Minuten unerklärlicherweise stark ab und bauten so den Gegner förmliche wieder auf. So kam, was kommen musste: Eine Freisschlagsvariante der Powermäuse führte, dank gütiger Mithilfe der Surseer Abwehr, zum verdienten Ausgleich. Mit diesem Resultat ging es danach auch in die Pause, wo reichlich redebedarf herrschte.
Die Pausenansprache Eglis zeigte Wirkung: Keine zwei Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich Müller energisch auf der Seite durch, sah J.Lustenberger mitlaufen und spielte diesen sogleich an. Der Stürmer gab sich alleine vor dem Tor keine Blösse und verwandelte souverän zum vielumjubelten 2:1. Danach hatten die Surseer die stärkste Phase und hatten einige gute Chancen, die jedoch alle vom starken Schlussmann der Rüebliländer vereitelt wurden. Schliesslich war es erneut die erste Formation der Zentralschweizer die rund sechs Minuten vor Schluss reüssieren konnte: Wieder wurde J.Lustenberger geschickt, scheiterte aber Backhand noch knapp am mirakulös rettendem Brugger Schlussmann. Den Nachschuss verwertete Rückkehrer Felder souverän zum 3:1. In der Folge hatte Sursee mehrere Chancen die Partie zu entscheiden. Die beste dieser Chance hatte Koller, welcher aber aus bester Position den Ball über die Querlatte drosch. Im direkten Gegenzug schoss Brugg den Anschlusstreffer. Vorausgegangen war ein katastrophaler Wechsel der Luzerner, welchen die Powermäuse routiniert ausnutzen konnte. So stand einer hitzigen Schlussphase nichts mehr im Wege. Das diese nochmals hitzig wurde, daran hatte Captain Häfliger einen grossen Anteil. Just in einer Brugger-Druckphase, zwei Minuten vor dem Ende der Partie fasste die Nummer 21 die erste Strafe des Spiels wegen eines Stockschlages. Auf der Fahrt nach Bremgarten meinte der Routinier er wolle heute partout keine Strafe holen und sicher nicht (wieder) zum Strafenkönig avancieren.
Die letzten zwei Minuten verkamen zu einer waschechten Abwehrschlacht. Die Luzerner legten sich in jeden der zahlreichen Schüsse, hatten mit A. Lustenberger einen glänzend aufgestellten Goalie zwischen den Pfosten, der nur Sekunden vor Schluss mit einem «Big Save» den Einschlag verhindern konnte und hatten mit zwei Brugger Pfostenschüssen auch das nötige Glück um den Sieg über die Zeit zu retten. Die ersten zwei Punkte waren im trockenen.
Tore: 1:0: Müller(J.Lustenberger), 2:1 J.Lustenberger(Müller), 3:1 Felder(J.Lustenberger)
Strafen: 1x 2min gegen Sursee (P.Häfliger, Stockschlag)
Sursee vs. Adliswil 1:6 (0:4)
Gegen die Zürcher hatten die Luzerner keine guten Erinnerungen, gab es doch letzte Saison zwei sehr deutliche Pleiten gegen die gut eingespielten Adliswiler. Das es genau wieder in die gleiche Richtung gehen könnte, war wohl den meisten nach rund vier Minuten Spielzeit klar. Bereits viermal musste T.Ettlin, welcher seinen Einstand im «Zwöi» gab hinter sich greifen. Der Schlussmann war bei allen Gegentoren von jeglicher Schuld freizusprechen. Zu stark und unglaublich effizient waren die Zürcher am Werk bei denen jeder Schuss den Weg irgendwie ins Surseer Tor fand. Ein veritabler Fehlstart für die Egli-Truppe, die sich in der Folge aber steigerte und weitere Gegentore verhindern konnte. Gegen die routinierten und eingespielten Zürcher konnte das «Zwöi» die ansprechende Leistung vom Spiel gegen Brugg nicht bestätigen, sodass es mit einem 0:4 in Pause ging.
In der zweiten Halbzeit war ein ausgeglichenes Spiel, wobei Sursee nach der Umstellung auf zwei Linien die Zürcher ein erstes Mal dauerhaft unter Druck setzten konnte. Die beste Phase der Rot/Weissen im gesamten Spiel nutzte Felder, nach Pass von L.Küng, mit einem schönen Schuss aus der Drehung zum zwischenzeitlichen 1:4 aus. Danach drückten die Luzerner auf den zweiten Treffer, scheiterten aber am starken Schlussmann und wurden danach eiskalt zum 1:5 ausgekontert. Dieser Treffer nahm förmlich die Luft im Surseer-Spiel und die Zentralschweizer waren danach zu keiner Reaktion mehr fähig und mussten gar kurz vor Schluss noch den sechsten Treffer zum 1:6 hinnehmen.
Tore: 1:4 Felder(L.Küng)
Strafen: keine
Alles in allem war die Niederlage sicherlich verdient, wenn auch mit zwei, drei Toren zu hoch ausfallend. Die Hypothek der komplett verschlafene Startphase war schlicht zu gross. Mit dem ersten Saisonsieg konnte das rundumerneuerte «Zwöi» allerdings ein Ausrufezeichen setzen, auch wenn noch einiges fehlt um auch gegen eingespielte, routinierte Mannschaften wie Adliswil Punkte abzuknöpfen. Dem Coachingstaff um Egli und Strafenkönig Häfliger bleibt aber noch genug Zeit um die nötigen Korrekturen anzubringen.
Sursee mit: A.Lustenberger (TW, 40min, 2GT), T.Ettlin (TW, 40min, 6GT),
L.Küng(0T/1A), S.Näf, A.Müller(1T/1A), A.Felder(2T/0A), J.Lustenberger(1T/2A), P.Häfliger©, R.Roth, S.Koller, A.Lischer, R.Grossmann, S.Schenk, G.Flückiger, M.Roos, R.Johann, M.Küng, L.Gisler
M.Egli(Coach), R.Stadelmann(Ass.Coach)