Offensive Top, Defensive Flop so lässt sich der vierte Spieltag vom Herren III zusammenfassen. Sowohl im Altherren Duell gegen die Vipers Innerschwyz als auch im Kampf gegen den Tabellennachbarn Concordia Giubiasco hatten die Surseer das Nachsehen. Und dies obwohl so viele Treffer geschossen wurden wie noch nie in dieser Saison.
Ober…was?
„Chome direkt“ schrieb Captain Cerere am Morgen in den Team-Chat. „Wo isch eigentli de Jerry?“ fragten sich die restlichen Spieler beim Einspielen 20 Minuten vor Spielbeginn. „Är hed jo grschrebe, chome direkt… hed aber velecht vergässe z‘schriibe as Spiel“ interpretiere Coach Charrière das Fernbleiben seines Captains. Des Rätsels Lösung gab Cerere kurze Zeit später gleich selber. Statt nach Oberarth zu fahren, fuhr er nach Oberägeri wo er vergeblich die Dreifachhalle suchte.
Dank dem Erscheinen von Cerere konnte das Spiel mit 2 Blöcken gestartet werden. Gleich mit der ersten Torchance gingen die Vipers in Führung. Sursee konnte zwar ausgleichen, aber nach sieben Minuten war der Fehlstart mit dem 1:3 perfekt. Was folgte war eine starke Reaktion der Surestädter, Huber, 2 x Etterlin und Feucht drehten die Partie zum zwischenzeitlichen 5:3. Das wiederum liessen die Einheimischen nicht auf sich sitzen, so dass es mit einem 6:6 in die Pause ging. Gleich nach der Pause ging Sursee abermals in Führung, doch danach wurde ein ums andere Mal die Defensive vernachlässigt was die Schwyzer Schlangen zur 9:7 Führung ausnutzen konnten. Ein mustergültiger Konter, eingeleitet von Egli und souverän abgeschlossen von Nyffeler brachte die Surseer nochmals heran. Die Defensive blieb aber schwach und gipfelte in einem Eigentor zur 8:12 Vorentscheidung. Mit dem mittlerweile fast obligaten Spiel ohne Torhüter konnte nur noch Resultatkosmetik betrieben werden, das Spiel ging mit 10:13 verloren.
Cazzo!!
Bully, Pass, Schuss, Tor! Giubiasco wurde von den Surseern gleich beim ersten Bully kalt geduscht. Einmalmehr war das schnelle Tor aber nicht unbedingt förderlich für das Surseer Spiel. Erst nachdem die Tessiner erst ausgeglichen und auch noch einen Lattentreffer zu verzeichnen hatten, ging wieder ein Ruck durch die Mannschaft. Dies sogar in mehrfacher Hinsicht, denn zum einen konnte wieder in Führung gegangen werden und zum anderen wurden Emotionen geschürt. Lange sah es aber so aus, dass die Tessiner die Emotionen besser im Griff haben als die Luzerner. Doch dann liess sich der Tessiner Captain zum einem „Cazzo“ in Richtung des multilingualen Huber hinreissen, was der natürlich verstand. Aber nicht nur er, denn auch der Tessiner Schiedsrichter wusste, dass dies keine Liebeserklärung war und verhängte folgerichtig eine 2‘ Strafe. Die Überzahlsituation verhalf den Surseern zum ausgeglichenen Pausenstand (5:5). Die Partie war auch in der zweiten Halbzeit ausgeglichen, aber ein Konter und ein katastrophaler Surseer Fehlpass bescherten Giubiasco eine Zwei-Tore Führung die bis kurz vor Schluss Bestand hielt. Zum Schluss überschlugen sich nochmals die Ereignisse. Erst konnte Feucht im 4 gegen 3 verkürzen, dann rettete Etterlin unerlaubterweise im Schutzraum was zu einem Penalty führte. Der Tessiner Captain verwertete den Penalty eiskalt und liess dabei seine Augen sprechen ohne das C Wort auszusprechen. Das Spiel war damit entschieden, der Empty Netter zum 7:10 Endstand schmerzte dann nicht mehr so sehr.
Telegramm:
Muri (1 Assist), Wicki (1 Assist); Etterlin (6 Tore / 3 Assists), Huber (1/3), Feucht (7/0); Cerere (1/0), Egli (1+1/3) und Nyffeler (0/1)