Nach einigen mässig überzeugenden Auftritten setzte das Herren 1 in der heimischen Kottenmatte gegen die Bern Capitals Ost zur Gala an. Mit einer 8:0-Packung schickte man den Gegner zurück nach Hause. Fast schon prophetisch wirkte die Aussage von Cheftrainer Micheal à Porta zu Torhüter Patrick Stöckli, dass es «heute nach Shutout riecht.»
Praktisch perfektes Startdrittel
Sursee konnte gleich an die Leistung des Schlussdrittels des vorherigen Spiels gegen Arni anknüpfen. Mit dynamischen Lauf- und Passspiel liess man den Gegner immer wieder hinterherrennen und liess die Berner Gäste überhaupt nicht ins Spiel kommen.
Die Gäste waren sichtlich vom Tempo überfordert, die defensive Zuteilung stimmte nicht und offensiv konnte kaum Gefahr erzeugt werden.
Die logische Konsequenz war, dass Martin Bieri nach einem geradlinigen Angriff völlig frei zum Abschluss kam und mit einem halbhohen Schuss auf 1:0 stellte.
Kurze Zeit später musste aber der erste Surseer auf die Strafbank. Da das Boxplay in der nahen Vergangenheit nicht wirklich überzeugen konnte, hat man dieses in den Trainings zuletzt intensiv bearbeitet. Tatsächlich kamen die Berner kaum zu nennenswerten Chancen.
Nach Ablauf der Strafe kam Sursee zu einem Freischlag aus günstiger Position. Benjamin Rutschmann nahm Mass und drosch den Ball ins hohe Eck – 2:0 für Sursee. Kaum war die Tordurchsage verstummt, begingen die Berner einen Fehler im Spielaufbau. Pascal Dissler übernahm und erhöhte aus zentraler Position auf 3:0.
Die Berner fanden im Startdrittel schlicht kein Mittel gegen die gut gestaffelten Surseer. Zudem machte das Heimteam den Berner durch aggressives Pressing immer wieder das Leben schwer. Ein Ballgewinn durch ebenjenes Pressing in der 15. Minute führte zu einem der berüchtigten Bieri-Bogenläufe mit vorhersehbarem Ausgang – 4:0 Sursee.
Und kurz vor der Pausensirene konnte Bieri erneut den Ball gewinnen. Dieses Mal legte er auf für Luca Bucher, der trocken auf 5:0 stellte.
Kurzes Adaptieren
Die erste Szene nach der Pause fungierte als Warnung für die Surseer, dass das Spiel noch nicht gewonnen war: Ein Berner schlug den Ball zur Mitte, wo ein Surseer Verteidiger den Ball an den eigenen Pfosten lenkte. Generell hatten die Hauptstädter in den ersten Minuten des Mitteldrittels ihre beste Phase. Es gelang ihnen, den Ball längere Zeit sicher in den eigenen Reihen zu halten und einige klare Torchancen zu kreieren.
Nach circa 5 Minuten hatte sich Sursee aber an die veränderten Bedingungen angepasst und machten im Grundsatz da weiter, wo sie nach 20 Minuten aufgehört hatten. Im Vergleich zum Startdrittel liess man aber etwas die nötige Effizienz vermissen.
In der 36. Minute musste dann auch der erste Berner auf die Strafbank. Das Surseer Überzahlspiel erzeugte sogleich viel Druck. Am Ende war es dann die Kombination von Moritz Knaak auf Bieri auf Bucher in der Mitte, welche auf 6:0 erhöhte.
Kurz vor Ende des Drittels kamen die Berner mit einem Konter noch zu ihrer besten Torchance, doch Stöckli hielt seinen Kasten mit einem starken Reflex rein.
Lockeres Ausklingen
Was auch immer die Berner in der Pause besprochen haben, wurde sogleich zur Makulatur. Nach einem abgewehrten Abschluss der Berner schaltete Sursee blitzschnell um. Der omnipräsente Bieri fand Setz vor dem Tor, der nur noch einschieben musste.
Sursee spielte weiterhin kontrolliert und konnte es sich leisten, in den Blöcken munter durchzurotieren. Einer der Neuen welcher zuvor auf der Bank sass war Philipp Fleischlin. In der 47. Minute ging er bei einem Gegenstoss mit, bekam den Ball von Dissler und verwertete humorlos zum achten Surseer Treffer.
Damit war das Spiel entschieden. Sursee trat weiterhin dominant und souverän auf. Immer wieder konnten sie mit schönen Spielzügen für Gefahr sorgen. Doch der Berner Torhüter wehrte sich vehement und konnte mit einigen starken Paraden verhindern, dass Sursee noch höher in Führung ging.
Auf der Gegenseite bemühten sich die Hauptstädter zumindest um den Ehrentreffer. Jedoch kamen sie kaum an der starken Surseer Abwehr vorbei, was auch am vorbildlichen Backchecking der Flügel lag. Bezeichnend war, dass im zweiten Berner Powerplay einige Minuten vor Spielende die beste Chance dem Heimteam gehörte. Samuel Grimms Sololauf konnte erst vom gegnerischen Torhüter entschärft werden.
In den Schlussminuten ging Sursee nicht mehr aufs ganze und war darauf bedacht, die Null über die Zeit zu bringen, was am Ende auch problemlos gelang.
Fazit
Es war einer der komplettesten Auftritte der Surseer in dieser Saison. Vorne stellte man mit munteren Pass- und Laufspiel die Gegner immer wieder vor Probleme. Hinten spielte man konsequent, verteidigte den eigenen Slot und drängte den Gegner immer wieder in ungefährliche Zonen ab. Einzig die mässige Chancenauswertung in Drittel 2 und 3 kann man bemängeln.
Im letzten Spiel der Vorrunde wartet aber mit den Hornets Moosseedorf ein anderes Kaliber an Gegner. Der letztjährige Erstligaabsteiger ist seit Beginn der Saison mitten in der Spitzengruppe drin. Das Spiel findet am nächsten Sonntag auswärts in der RAIFFEISEN unihockeyArena in Urtenen-Schönbühl statt. Anpfiff ist um 18:00 Uhr.