Nach einer dreiwöchigen Spielpause durfte das Herren 1 in der heimischen Kottenmatte gegen Aufsteiger und Tabellenschlusslicht Arni ran. Dank einer klaren Leistungssteigerung im Schlussdrittel konnte das Spiel letztlich mit einem klaren 8:4 gewonnen werden.

Aufmüpfiger Aufsteiger

Aufsteiger Arni hatte in den bisherigen 6 Spielen hartes Brot zu essen und konnte bisher erst einen einzigen Punkt sammeln. Doch die Berner schienen die Pause gut genutzt zu haben. Mit schnellen, geradlinigen Kontern konnte Arni in der Startphase immer wieder für Gefahr sorgen.
Sursee indes hatte die Saisonpause benutzt, um neue Ideen auszuarbeiten. In der Startphase haperte es aber an der Umsetzung, zu oft versprang der Ball und zu oft wurden Pässe zu wenig präzise gespielt.
In der 3. Minute führte ein blitzsauberer Angriff mit verdecktem Schuss zur Führung des Underdogs. Und Arni spielte weiter munter mit. Jedoch fehlte es Arni sichtlich am nötigen Killerinstinkt. Oft gelangten sie in gute Abschlusspositionen, nur um dann den Ball zu verstolpern oder so lange zu zögern, bis ein Surseer Verteidiger in Position gelangte.
Trotz schwierigem Start konnte sich Sursee bereits früh auf eine ihrer zentralen Stärken verlassen: Die offensive Feuerkraft. Nach 5 Minuten kam Sursee zu einem Freischlag aus mässig gefährlicher Position. Eine kluge Variante, ein schöner Querpass von Luca Bucher und schon glich Martin Bieri das Spiel wieder aus.
Das Tor schien das Heimteam endlich aufzuwecken. Zusehends gelangen Dinge mit dem Ball, Zweikämpfe gingen zunehmend an Sursee und vermehrt konnten Torabschlüsse auf den Kasten der Berner notiert werden. Arni indes versteckte sich weiterhin nicht und kam durch Konter weiter zu Chancen.
Tatsächlich waren es dann erneut die Berner, welche in Führung gehen konnte. Ein abgefälschter Schuss segelte unglücklich über Sursee-Hüter Tobias Ettlin ins Tor. Die Surseer Reaktion liess aber gerade Mal 90 Sekunden auf sich warten, dann fand ein Silvan Kronenberg-Laserpass den freistehenden Bucher vor dem Tor, der eiskalt verwertete.
Sursee drückte weiter und ging in der 17. Minute als Lohn für die kontinuierliche Leistungssteigerung zum ersten Mal in Führung. Benjamin Rutschmann setzte nach einem Freischlag im Eck zum Bogenlauf an und platzierte den Ball herrlich im hohen Eck.
Damit konnte das Heimteam zumindest mit einer Führung in die Pause gehen.

Mühsames Mitteldrittel

Sursee war gewillt, im Mitteldrittel für klare Verhältnisse zu Sorgen. Mehrere gute Gelegenheiten konnten vom Berner Torhüter noch knapp abgewehrt werden. In der 23. Minute überkam Verteidiger Philipp Fleischlin der Offensivdrang. Von der Bande aus zog er Richtung Tor, trocknete seinen Gegenspieler ab und drosch den Ball via Innenpfosten ins Netz – 4:2 Sursee. Und die guten Nachrichten schienen nicht aufzuhören, kurze Zeit später musste der erste Arni-Akteur auf die Strafbank. Da auf dieses Spiel hin auch Powerplay-Quarterback Moritz Knaak zurückkehrte, durfte man sich grosse Hoffnungen machen. Trotz gefälligem Spiel fehlte es aber an der Abschlusspräzision. Somit konnte kein Tor verzeichnet werden.
Die verpasste Gelegenheit verursachte einen kleinen Bruch im Surseer Spiel. Die Souveränität der letzten 15 Minuten ging etwas verloren. Torhüter Ettlin bekam wieder deutlich mehr Arbeit und konnte sich mit einigen starken Paraden auszeichnen.
In der 29. Minute kam Arni ebenfalls zu einem Powerplay, inklusive Freischlag nahe vor dem Tor. Den ersten Abschluss konnte Ettlin noch parieren, der Abpraller wurde dann aber ins Tor gedrückt. Susee verpasste es in der Folge im zweiten Powerplay die Zweitoreführung wiederherzustellen.
Ein sauberer Konter führte in der 34. Minute schliesslich gar zum Ausgleich. Glücklicherweise fing sich Sursee gegen Ende des Drittels zusehends und kamen wieder vermehrt zu gefährlichen Chancen. Kurz vor der Pause konnte Sursee gar zum dritten Mal in diesem Drittel in Überzahl agieren. Und dieses Mal klappte es: Bieri wurde in der Mitte von Rutschmann bedient, eine schnelle Drehung und ein präziser Abschluss später hiess es 5:4 für Sursee.

Souveräner Schlussabschnitt

Der Treffer von Bieri direkt vor der Pause war rückblickend Gold wert. Dem Aufsteiger ging im letzten Drittel sichtlich die Luft aus. Insbesondere der erste Block mit dem Angriffsdreizack Bieri, Bucher und Mauro Furrer war für Arni kaum mehr zu bändigen. Einzig die Chancenauswertung liess einmal mehr zu wünschen übrig.
In der 46. Minute fand Fabian Lischer seinen Verteidiger-Kollegen Kronenberg vor dem Tor. Dieser verwertete in bester Stürmermanier und absolut sehenswert Rückhand zum 6:4. Sursee powerte weiter, während Arni nur noch selten zu Konterchancen kamen. Eine weitere Strafe gegen Arni liess weiter Kräfte schwinden, auch wenn dieses Mal das Powerplay nicht erfolgreich war.
In der 54. Minute führte ein aggressives Pressing zu einem Ballgewinn für Sursee. Der Ball kullerte genau auf die Schaufel von Bieri, der ungestört auf 7:4 erhöhte.
Arni versuchte anschliessend früh, mit 6 Feldspielern der erneute Anschluss zu schaffen. Doch Sursee liess nichts mehr anbrennen. Joël Kaufmann verwertete in der 58. Minute einen der seltenen Surseer Konter humorlos zum 8:4 Endstand. Am Ende hätte der Sieg gar noch höher ausfallen können. Eine Minute vor Schluss lenkte der Berner Schlussmann einen Bieri-Abschluss ans Gehäuse.

Fazit

Sursee hatte gegen ein frech aufspielendes Arni während zwei Dritteln Mühe. Dies zeigt einmal mehr, dass es in dieser Gruppe keine «Gratissiege» gibt. Trotzdem kann man ein vorsichtig positives Fazit ziehen. Man sah Ansätze der Ideen, welche man sich in der Saisonpause erarbeitet hat. Man hat trotz mittelprächtiger Chancenauswertung wieder 8 Tore geschossen.
Sicher noch Arbeit braucht das Powerplay. Schaffen die Surseer, ihre Quote etwas zu erhöhen, wird die ohnehin schon gefährliche Offensive noch facettenreicher.

Auch das nächste Spiel darf das Herren 1 in der heimischen Kottenmatte bestreiten. Zu Gast ist mit den Bern Capitals Ost wiederum ein Team aus der unteren Tabellenhälfte. Das Spiel findet am Samstag statt, Anpfiff ist um 19:30 Uhr. Das Team freut sich erneut über zahlreiche Zuschauer.