Burgdorf bleibt weiterhin der Angstgegner der Surseer: Mit einem Resultat von 6:8 musste man sich den Bernern einmal mehr beugen. Trotz der Niederlage verbleibt Sursee auf dem zweiten Platz der Tabelle.

Berner Effizienz

Für einmal bekamen die Zuschauer in der heimischen Kottenmatte in den Startminuten viel Ballgeschiebe und wenige Torabschlüsse zu sehen. Auf den ersten Abschluss mussten sie knappe 4 Minuten warten, doch dieser erste Abschluss sass gleich: Burgdorf traf mit einem schönen Hocheckschuss.
Doch Sursee liess sich wie so oft nicht beindrucken. In der 7. Minute kam der nominell dritte Block zu einem Freischlag aus günstiger Position. Fabian Vogel legte ab für David Stöckli, dieser nahm Mass und drosch den Ball platziert ins Gehäuse – 1:1.
Leider blieb dieses Tor eines der wenigen Highlights auf Surseer Seite in diesem Drittel. Trotz viel Ballbesitz gelang es der ansonsten so schlagkräftigen und temporeichen Offensive nicht, die kompakte Berner Defensive zu überwinden. So blieben auch Abschlüsse auf das Burgdorfer Tor Mangelware.
Die Burgdorfer beschränkten sich weitgehend auf schnell vorgetragene Konter. Dies taten sie aber höchst effektiv. In der 8. Minute brachte ein blitzsauberer vorgetragener Angriff die erneute Führung. In der 12. Minute sorgte ein sehr hartes Einsteigen gegen einen Surseer Verteidiger für einen Ballgewinn, welcher prompt zu einem Tor umgemünzt wurde und den Vorsprung von Burgdorf auf 2 Tore erhöhte.
Sursee ging also zum ersten Mal in dieser Saison mit einem Rückstand in die Pause.

Warmlaufen

Trotz gefälligem Start der Surseer waren es erneut die Gäste, welche mit ihrem ersten Abschluss des Drittels erneut erfolgreich waren. Burgdorf zeigte sich in dieser Phase gnadenlos effizient – es war mit dem 10. Abschlussversuch bereits der vierte Treffer.
Glücklicherweise konnte sich Sursee nach dem neuerlichen Tiefschlag rasch wieder aufrappeln. Die von Cheftrainer Michael à Porta vorgenommenen Änderungen zur Pause hin zeigten langsam Wirkung. Sursee wurde zunehmend temporeicher und durchschlagskräftiger. In der 26. Minute kam das Heimteam erneut mit viel Tempo. Verteidiger Samuel Peter legte ab für Fabian Setz, der mit einem platzierten Distanzschuss das 2:4 markierte.
In der Folge entwickelte sich ein Spiel, wie man es in dieser Saison schon öfters auf Surseer Seite gesehen hat – mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Auch Sursee-Hüter Kajo Hofmann konnte sich nun auszeichnen.
Leider zappelte der Ball in der 32. Minute zum fünften Mal im Surseer Netz. Ein Burgdorfer konnte nach einem Konter vor dem Tor abstauben. Die Surentaler bewiesen aber einmal mehr Moral, spielten unbeirrt weiter und zogen die Schlinge um die Burgdorfer immer enger. In der 34. Minute war es erneut der dritte Block, welcher erfolgreich war. Verteidiger Pascal Dissler profitierte von schöner Vorarbeit von Olivier Hüsler.
Sursee powerte weiter. Ein Stöckli-Abschluss konnte der Burgdorfer Torhüter gerade noch von der Linie wischen. Doch in der 34. Minute war auch er machtlos: Nach einer ganzen Serie von Abschlüssen drosch Setz den Ball Volley aus kurzer Distanz in die Maschen. Nur noch 4:5, also noch nichts verloren.

Viel Aufwand, kaum Ertrag

Sursee kam vehement aus der Kabine und riss das Spielgeschehen sogleich an sich. Nun war die Offensive endgültig erwacht und setzten manchmal mit gepflegtem Spiel, manchmal mit purem Tempo den Gegner vor Probleme.
Burgdorf kam nur noch selten aus der eigenen Platzhälfte heraus. Leider hatten sie an diesem Abend ihre Visiere offensichtlich genau eingestellt, denn in der 44. Minute sorgte der nächste Hocheckschuss für das 6. Burgdorfer Tor, völlig entgegen dem Spielverlauf.
Weil Sursee ein erstes Powerplay nicht nutzen konnte, schien die Zeit auch zunehmend knapp zu werden. Jedoch ist eine der grossen Stärken der Surentaler, dass sie nicht aufgeben. Sie rannten weiter an, deckten den Burgdorfer Hüter mit Schüssen ein und setzten nach.
In der 51. Minute stand das Berner Tor erneut unter Dauerbeschuss. Nach einem Martin Bieri-Knaller zeigten die Schiedsrichterinnen auf den Mittelpunkt. Im Chaos war es schwierig zu sagen, ob der Ball wirklich im Tor war oder einfach vom Pfosten abprallte. Böse Zungen würden behaupten, Bieri hätte sein verloren geglaubtes Tor von letzter Woche wieder gefunden.
Nun war das Momentum endgültig auf Surseer Seite, während die Burgdorfer stehend K.O. schienen. In der 54. Minute legte schliesslich Setz auf Christian Burkhard ab, der mit einem präzisen Hocheckschuss das Spiel wieder ausglich. Burgdorf nahm direkt ihr Timeout.
Leider war Sursee wohl etwas zu euphorisiert über den Ausgleich, so dass sie die Verteidigung vergassen. Ein Konter und ein weiterer herrlicher Hocheckschuss brachte Burgdorf nur 16 Sekunden nach dem Ausgleich erneut in Führung. Kurze Zeit später musste auch noch ein Surseer auf die Strafbank. Einmal mehr spielte das Boxplay wacker. Doch mit Ablauf der Strafe fand ein nächster Abschluss den Weg ins hohe Eck – 6:8 für Burgdorf.
Sursee probierte in der Folge alles, nahm bereits früh den Torhüter raus und versuchte so, den Anschluss zu erzwingen. Die erfahrenen Berner spielten die Zeit aber souverän runter.

Fazit

Einmal mehr bewies das Team einen unbedingten Willen, das Spiel zu gewinnen. Sie gaben nie auf und versuchten bis zum Schluss, das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken.
Leider fehlte es heuer an der letzten Konsequenz in der Defensive. Man wusste aus vergangenen Spielen, dass Burgdorf unheimlich abschlussstark ist. Trotzdem war man zu oft ein oder zwei Schritte zu weit weg vom Gegenspieler, so dass dieser Zeit für einen platzierten Abschluss hatte.
Ebenso bekam Sursee ein Lehrstück in Sachen Effizienz. Insbesondere das letzte Drittel liest sich brutal, hatte Sursee doch etwa dreimal so viele Abschlüsse wie die Burgdorfer.

Nichtsdestotrotz darf man die Niederlage nicht überbewerten. Man kann nicht jedes knappe Spiel gewinnen und auch die direkten Konkurrenten können hin und wieder einen Ausrutscher hinlegen (z.B. Eschenbach mit der Niederlage gegen Bern Ost).

Das Team bedankt sich bei den zahlreichen Fans und insbesondere beim Fanclub der Spartiaten Sursee, welche wieder einmal für eine grossartige Stimmung in der Halle sorgte. Das Team hat nun ein freies Wochenende vor sich, bevor es am Sonntag, 30.10.22 mit einem Auswärtsspiel gegen die Racoons Herzogenbuchsee weitergeht. Der Aufsteiger hat bislang Mühe, Fuss zu fassen und ist zurzeit in der hinteren Tabellenhälfte anzutreffen. Das Spiel findet in der Sporthalle Mittelholz statt, Anpfiff ist um 20:00 Uhr.