Nach durchzogener Saisonvorbereitung war das Herren 1 von Sursee trotz allem bereit für die Saison: In einem schnellen und umkämpften Spiel war man dem Gegner am Ende den entscheidenden Schritt voraus und konnte mit einem knappen 4:3-Sieg die Punkte aus Lenzburg mitnehmen.

Hin und her

Trotz stark veränderter Gruppe war der erste Gegner ein altbekannter: Mit Aargau United traf man auf ein Team, welches ein guter Gradmesser für den Formstand der Surentaler darstellte. In der Vergangenheit waren Duelle gegen diesen Gegner oftmals umkämpfte und knappe Angelegenheiten.

Beide Teams waren offensichtlich hungrig auf den Saisonauftakt und wollten früh ihren ersten Torerfolg der Saison verbuchen. Von vorsichtigem Abtasten und kalkuliertem Risiko war wenig zu sehen. Sursee machte in den Startminuten den besseren Job und kam immer wieder gefährlich vor das Aargauer Tor. Gute Chancen von Martin Bieri, Fabian Setz und Samuel Grimm blieben jedoch ungenutzt, auch weil der Aargauer Hüter ein starkes Drittel einzog. Die Aargauer indes kombinierten oft gefällig, jedoch lies die Abschlussqualität stark zu wünschen übrig.

Verdientermassen war es dann nach 10 Minuten das Luzerner Team, welches den Eisbrecher für sich verzeichnen konnte: Captain Silvan Kronenberg provozierte mit einem Abschluss aus dem Hinterhalt einen Abpraller, Bieri stand bereit und schoss ein. Doch die Freude währte nur kurz, den Aargau reagierte postwendend mit einem Freistosstor aus dem Eck.

Beide Teams waren in der Folge bemüht, jedoch fehlte es an der letzten Präzision. In der 17. Minute eröffnete sich Sursee die nächste Chance, als ein Aargauer ein erstes Mal auf die Strafbank wanderte. Das Luzerner Powerplay erzeugte sogleich viel Druck. Benjamin Rutschmann fand nach knapp 30 Sekunden mittels Zuckerpass Setz am weiten Pfosten, der aus spitzem Winkel einschoss.
Doch erneut konnte Aargau schnell reagieren, denn nach einem Freistoss waren die Reihen der Surseer schlecht sortiert, was prompt zum erneuten Ausgleich führte.

Somit ging es mit einem mehr oder weniger leistungsgerechten Unentschieden in die erste Pause.

Fehlende Präzision

Nach der ersten Pause drehten sich die Vorzeichen etwas. Nun verzeichnete das Heimteam mehr Torabschlüsse, so dass sich Sursee-Hüter Kajo Hofmann auszeichnen konnte. Das Spiel war in dieser Phase aber auch etwas zerfahren, viele kleinere Präzisionsmängel und viel Kampf störten den Spielfluss etwas.
Im Verlauf des Drittels fand aber auch Sursee wieder besser ins Spiel und konnte wieder vermehrt Torchancen verzeichnen, ohne jedoch vollends zwingend zu sein.

In einer solchen Situation hilft manchmal etwas individuelle Brillanz: In der 31.Minute und nach einem unscheinbar wirkenden Surseer Spielaufbau fasste sich Rutschmann von der Mittellinie ein Herz und zimmerte den Ball herrlich ins Lattenkreuz.

Dieses Mal hielt die Führung etwas länger und Sursee konnte sich Hoffnungen machen, die Führung in die Pause mitzunehmen, zumal sich beide Teams zusehends neutralisierten. Doch in der 38. Minute verlor Sursee unnötigerweise den Ball in der eigenen Hälfte, ein sauberer Aargauer Bogenlauf mit präzisem Abschluss stellte die Torgleichheit wieder her.

Somit war vor dem Schlussdrittel weiter alles offen.

Drehender Wind

Das Heimteam kam deutlich stärker aus der Kabine und war gewillt, zum ersten Mal in Führung zu gehen. Die Surseer mussten in den Startminuten viel Laufarbeit verrichten und wurden vor dem eigenen Tor stark unter Druck gesetzt. Doch eine Kombination aus der stabil agierenden Defensive, Torhüter Hofmann und Aargauer Unvermögen im Abschluss liess die Surseer diese heikle Phase überstehen.

Zu Drittelshälfte wendete sich das Blatt aber fast schlagartig: Die Aargauer schienen ihrem hohen Tempo Tribut zu zollen, denn plötzlich waren es die Surseer, welche zu den klareren Torchancen kamen. Und der Druck wurde zunehmend grösser. In der 55. Minute hatte Setz nach einem Rutschmann-Querpass den Siegtreffer auf dem Stock, jedoch spickte der Ball via Stockschaft aus kurzer Distanz über das Tor.
Trotzdem gab Sursee nicht auf – und wurde in der 59. Minute dafür belohnt. Der unermüdliche Luca Bucher traf aus zentraler Position mittels präzisen Schusses zur vierten Surseer Führung. Der anschliessende Surseer Jubel war dann aber etwas gar überschwänglich, weshalb sie bis zum Schlusspfiff gar in Unterzahl agieren mussten.

Doch der Wille zum Sieg war nun spürbar. Das kompakte Surseer Boxplay kämpfte bis zum Schluss – inklusive Mega-Block von Verteidiger Philipp Fleischlin, welcher Sekunden vor der Sirene den Ausgleich verhinderte. Sursee gewann diese nervenaufreibende Partie mit 4:3.

Fazit

Es war noch nicht alles Gold was glänzte im Surseer Spiel. Insbesondere im Passspiel sollte die Präzision noch erhöht und die Effizienz und Konsequenz im Abschluss verbessert werden. Trotzdem gelang dem Surseer Team über 60 Minuten hinweg eine konstante Leistung ohne massive Tiefpunkte.  Darauf lässt sich aufbauen.

Bereits am nächsten Sonntag geht es weiter, wiederum mit einem Auswärtsspiel. Gegner ist der letztjährige 1.Liga-Absteiger Fricktal, welcher sein erstes Spiel ebenfalls siegreich gestalten konnte. Das Spiel findet in der Turnhalle Liebrüti in Kaiseraugst statt. Anpfiff ist um 19:30h