Im letzten Spiel der Saison konnte das unbequeme ULA II in einem kampfbetonten Spiel mit 5:3 bezwungen werden. Da aber auch der Direktkonkurrent aus Schwarzenbach seine Hausaufgaben gemacht hat, reisen die Berner statt die Luzerner für die Playoffs nach Lausanne.

Tempo

Dummerweise für Sursee ging es beim Heimteam im abschliessenden Heimspiel ebenfalls noch um etwas. Mit einem Sieg hätten sich die Langenthaler vermutlich noch vor den Playouts retten können. Entsprechend feurig legten die Berner los. Sursee hatte in den Startminuten wenig Ballbesitz und musste sich dementsprechend defensiv orientieren. Bis in der 3. Minute ein schlechter ULA-Wechsel Raum generierte. Moritz Knaak mit dem langen Ball auf Martin Bieri, der den Ball am gegnerischen Hüter vorbeichippte.
Trotz der frühen Führung hatten die Surseer weiterhin Mühe, den Ball während längerer Zeit in den eigenen Reihen zu halten. ULA hatte über weite Strecken des ersten Drittels mehr Ballbesitz, aber richtig gefährlich wurde es meist, wenn Sursee in die Offensive ging. Sursee spielte schnörkellos und schnell und kam so immer wieder zu guten Gelegenheiten. Doch gute Chancen von Samuel Grimm, Luca Bucher, Malte Knaak und Joël Kaufmann hatten alle etwas gemeinsam: Keine ging rein.
In der letzten Minute vor der Pause legte sich ULA den Ball für einen letzten Angriff zurecht. Der Ball ging aber im Aufbau verloren, so dass Kaufmann 5 Sekunden vor Schluss das ersehnte zweite Tor erzielen konnte.

Gleichschritt

Das Mitteldrittel begann ähnlich wie das Startdrittel, mit viel Ballbesitz für das Heimteam. Konnte sich die Surseer Defensive während des ganzen ersten Drittels schadlos halten, so schlug es bereits nach knapp 3 Minuten im Surseer Gehäuse ein. Ein herrlicher Hocheckschuss nach einer Einzelaktion halbierte die Surseer Führung.
Das Heimteam war nun im Aufwind und der Ausgleich schien in der Luft zu liegen. Ein erstes ULA-Powerplay brachte viel Gefahr und einmal musste gar die Latte retten. Dank konsequentem Defensivspiel konnte diese heikle Phase überstanden werden und nach 30 Minuten musste auch der erste Berner auf der Strafbank Platz nehmen. Sursees Powerplay generierte sogleich sehr viel Druck und kam zu mehreren gefährlichen Abschlüssen auf das ULA-Tor. Kurz vor Ablauf der Strafe konnte schliesslich Bieri auf Querpass von Moritz Knaak reüssieren und die Zweitore-Führung wiederherstellen.
In der Folge glich sich das Spiel etwas an, beide Teams kamen zu Chancen, aber ohne die jeweilige Defensive ernsthaft vor Probleme zu stellen. Somit ging es mit einem 3:1 ins Schlussdrittel.

Offene Visiere

Im Schlussdrittel agierten beide Teams mit offenen Visieren, was beiden Teams zu zahlreichen Chancen verhalf. Das erste Team, welches eine dieser Möglichkeiten nutzte, war Sursee. Moritz Knaak nahm nach einem Silvan Kronenberg-Flippass volles Risiko und drosch den Ball volley in die Maschen. Leider erwies sich das Heimteam weiterhin als hartnäckiger Gegner, welcher nach einem Zuteilungsfehler bei einem Freistoss in der 47. Minute erneut verkürzen konnte.
Auch in der Folge konnten sich beide Torhüter auszeichnen. Eine weitere Gelegenheit für die Vorentscheidung eröffnete sich als in der 53. Minute ein weiterer Berner auf die Strafbank wanderte. Trotz viel Druck resultierte diese Mal nichts Zählbares. In der Folge warf ULA alles nach vorne, was immer wieder Raum für schnelle Gegenstösse bot. Trotz zahlreicher Topchancen konnten sowohl Bieri, Moritz Knaak und Olivier Hüsler nicht reüssieren. Am Ende war es dann doch Bieri, der knapp 2 Minuten vor Schluss mit dem ersten Empty-Netter der Saison das 5:2 erzielen konnte.
Doch das Spiel war noch nicht zu Ende. Da innert kürzester Zeit sowohl ein Berner wie auch ein Luzerner in die Kühlbox mussten, wurde mit 4:4 weitergespielt. 69 Sekunden vor Schluss gelang ULA aus kürzester Distanz noch das dritte Tor. Am Surseer Sieg änderte sich aber nichts mehr.

Mitfiebern

Beim anschliessenden Teamessen fieberten alle mit dem Liveticker des Spiels Schwarzenbach-Aargau mit. Gross war der Jubel, als Aargau in der 56. Minute auf 3:4 verkürzte. Noch grösser war die Enttäuschung, als Schwarzenbach 15 Sekunden vor Schluss das 5.Tor erzielen konnte. Sursee verpasste die Playoffs um ein mickriges Törchen. Hätten Sursee und Schwarzenbach dieselbe Tordifferenz gehabt, wäre Sursee aufgrund der Anzahl geschossenen Tore weiter gewesen. Somit ist für das Herren 1 die Saison beendet.

Fazit

Trotz des bitteren Verpassens der Playoffs darf das Team um Cheftrainer Michael à Porta zufrieden sein. Heuer konnte wiederum ein ungemütlicher Gegner bezwungen werden, weil man die Tore im entscheidenden Moment erzielen konnte und in hitzigen Phasen cooler blieb als noch in Jahren zuvor.

Auch über die Saison hinweg lesen sich durchwegs positiv. Der Punkteschnitt ist der beste seit der ersten Saison seit dem Wiederaufstieg (Saison 16/17), als man die Playoff erreichen konnte. Offensiv war man sogar noch produktiver als in der erwähnten Saison, mit durchschnittlich 6.14 erzielten Toren. Und defensiv war es hinter der Saison 16/17 die zweitbeste Saison, mit durchschnittlich bloss 4.64 erhaltenen Toren.

Als kleiner Rückblick: Die Fotos vom letzten Heimspiel gegen den jetzigen Playoffteilnehmer Black Creek Schwarzenbach:

Fotos: Thomas Merki