Im letzten Heimspiel der regulären Saison vergab man gegen den direkten Verfolger Schwarzenbach die Chance, den zweiten Platz zu sichern. Trotz solidem Spiel zog man gegen einen erfahrenen und kaltschnäuzigen Gegner mit 2:6 den Kürzeren.
Rost
Den Surseern merkte man die zweimonatige Wettkampfpause etwas mehr an als den Gästen. Die Berner spielten geradlinig, während das Heimteam zu Beginn Mühe mit der Passqualität hatte. Generell war Schwarzenbach in den Startminuten zweikampfstärker und aggressiver. Zumindest hielt die Surseer Verteidigung in dieser Phase dicht.
Nach 7 Minuten musste aber ein Berner nach einem Offensivfoul auf die Strafbank. Die Chance für das Heimteam, endgültig ins Spiel zu kommen. Doch kurz nach Beginn der Strafe sorgte ein Ballverlust für einen Berner Gegenstoss. Der Schwarzenbacher Stürmer versenkte eiskalt ins hohe Eck. Trotz des Tiefschlages konnte Sursee weiterhin Powerplay spielen. Und tatsächlich gelang Pascal Dissler nach einer tollen Ballstafette über Malte Knaak, Mauro Furrer und Fabian Lischer der Ausgleich.
Nun glich sich das Spiel zunehmend an, auch wenn die Gäste weiterhin etwas zielstrebiger agierten. Nach 11 Minuten wurde diese Zielstrebigkeit mit der erneuten Gästeführung belohnt, als ein Berner im Slot zu wenig gedeckt wurde und satt ins Surseer Tor einschoss.
Doch auch Sursee wurde zunehmend gefährlich und kam vermehrt zu klaren Torchancen. Einige Minuten nach dem Schwarzenbacher Führungstreffer sah Joël Kaufmann seinen Abschluss vom Pfosten abprallen.
Kurz vor der Pause rollte nochmals ein Angriff auf das Surseer Tor. Nach schöner Kombination musste ein Berner nur noch den Schläger hinhalten und erhöhte auf 3:1.
Pech
Erneut kamen die Gäste etwas wacher aus der Kabine, was eine frühe Surseer Strafe zur Folge hatte. Das Luzerner Boxplay machte seinen Job jedoch hervorragend, weshalb es kaum zu gefährlichen Szenen vor dem Surseer Gehäuse kam.
Die überstandene Strafe gab neuen Schub. Nach einem zerfahrenen Aufbauspiel kam Jonas Grimm an den Ball, welcher mit einem satten und platzierten Distanzschuss den Anschlusstreffer erzielte.
Doch wie so oft zeigten sich die Schwarzenbacher unbeeindruckt. In der 31. Spielminute wurde erneut ein Schwarzenbacher im Slot zu wenig angegangen. Sein Schuss kullerte via Pfosten und Torhüter Patrick Stöcklis Bein unglücklich über die Linie.
Die Reaktion der Surseer erfolgte postwendend, aber erfolglos: Sebastian Graf sah seinen Kracher vom Innenpfosten zurück ins Feld springen. Unmittelbar danach sorgte ein katastrophaler Fehlpass auf Surseer Seite für eine erneute Schwarzenbacher Überzahlsituation. Wie bereits im ersten Drittel wurde diese Situation humorlos ausgenutzt.
Sursee sah sich also vor dem Schlussdrittel mit einem 3-Tore-Rückstand konfrontiert.
Fehlende Ideen
Sursee zeigte sich im Schlussdrittel willig, nochmals den Anschluss zu schaffen. Die Offensive wurde zielstrebiger und vermehrt konnten Abschlüsse auf das gegnerische Tor verzeichnet werden. Trotzdem fehlte es in den allermeisten Szenen etwas an der zündenden Idee. Es machte sich bemerkbar, dass den Surseer heuer die gesamte erste Angriffslinie fehlte, welche im bisherigen Saisonverlauf für insgesamt 40 Tore verantwortlich war. Aus diesen Gründen resultierten abgesehen von einem weiteren Pfostenschuss nichts mehr Zählbares für die Surseer.
Defensiv war man im Schlussdrittel grundsätzlich auf der Höhe und liess den Gästen deutlich weniger Raum, um sich zu entfalten. Aufgrund der offensiveren Ausrichtung kam es trotzdem zu einigen heissen Szenen vor dem Surseer Tor, Torhüter Stöckli hielt jedoch dicht.
Am Ende waren es aber nochmals den Gästen vergönnt, den letzten Treffer des Abends zu erzielen. In der 56. Minute setzte sich ein Schwarzenbacher im Zweikampf vor dem Tor durch und schoss aus kurzer Distanz ein. Endresultat: 2:6.
Fazit
Sursee zeigte kein schlechtes Spiel, die Gäste aus Schwarzenbach waren aber in den entscheidenden Momenten noch etwas besser. Hier spielte sicherlich auch die etwas grössere Erfahrung der Berner in solchen Situationen eine Rolle.
Trotz der Niederlage ist im Kampf um den zweiten Platz noch nichts entschieden. Schwarzenbach und Sursee sind nun punktgleich, wobei Schwarzenbach das um ein Tor bessere Torverhältnis besitzt. Die Berner müssen zu Hause gegen Aargau United ran, während Sursee auswärts gegen ULA II spielt. Patzen beide Teams, so könnte Biel als lachender Dritte den zweiten Platz übernehmen.
Optimistisch für Sursee stimmt, dass das Team voraussichtlich in Bestbesetzung antreten kann. Das Spiel findet am nächsten Samstag um 17:00 Uhr in der Dreifachturnhalle Kreuzfeld in Langenthal statt.
Fotos: Thomas Merki