Zwei Drittel lang war die letzte Auswärtspartie des Kalenderjahres eine enge Angelegenheit. Dank eines sensationellen Schlussabschnittes, in dem das Team vom Sempachersee gleich 9 Tore einschenkte, konnte ein deutlicher 14:3 gefeiert werden. Dank dieses Sieges und der Niederlage von Direktkonkurrent Schwarzenbach geht das Herren 1 auf dem zweiten Tabellenplatz in die Weihnachtferien.

Nicht besser, aber effizienter

Das Heimteam erwischte den besseren Start und hatte zu Beginn mehrheitlich den Ball. Der Surseer Defensive schien aber die Nationalmannschaftspause gut getan zu haben, denn viele Aargauer Angriffe versandeten in der gut gestaffelten Luzerner Hintermannschaft. Ebenso fehlte dem Heimteam etwas die Präzision, wodurch es nur selten gefährlich für das Surseer Tor wurde.
Für die erste gelungene Surseer Aktion sorgte der nominell dritte Block. Malte Knaak spielte einen klugen Pass auf Pascal Dissler im Slot, dieser nutzte Raum und Zeit eiskalt zum Führungstreffer aus.

In der Folge ging das Spiel hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten. Es waren aber grundsätzlich die Surseer, welche mit ihren Aktionen für mehr Torgefahr sorgen konnten. In der 15. Spielminute spielte Martin Sommerhalder einen langen Pass auf Moritz Knaak im hohen Slot. Via Knaak prallte der Ball zu Setz, der mittels schlecht getroffener Rückhand unfreiwillig den gegnerischen Goalie zum zweiten Treffer überloppte. Weil die Surseer Verteidigung weiterhin dichthielt, ging man mit einer 2-Tore-Führung in die Pause.

Reaktion auf (fast) alles

Früh im zweiten Drittel wanderte der erste Surseer auf die Strafbank. Das Aargauer Powerplay war sofort gefährlich, nach rund der Hälfte der Strafe fand ein sehenswerter One-Timer den Weg ins Surseer Gehäuse. Die Aargauer Freude hielt genau 4 Sekunden – solange dauerte es für Moritz Knaak, um das Bully zu gewinnen, durch die gegnerische Verteidigung durchzumarschieren und die 2-Tore-Führung wiederherzustellen.

Erneut wogte das Spiel hin und her. In der 32. Minute konnte Sursee einen ihrer berüchtigten Gegenstösse starten. Joël Kaufmann behielt kühlen Kopf und verwertete einen Abpraller aus kürzester Distanz zum 4:1. Doch dieses Mal waren es die Aargauer, welche umgehend reagieren konnten. Nur 18 Sekunden nach dem Surseer Treffer führte eine Freistossvariante zum Erfolg. Auch Sursee reagierte postwendend, der erste Block mit Martin Bieri, Fabian Setz und Moritz Knaak kombinierten sich 31 Sekunden später durch die Aargauer Reihen hindurch. Am Ende war es Knaak auf Pass von Bieri, der einschiessen konnte.

Aargau gab aber noch nicht auf und nutzte in der 37. Minute einen Stellungsfehler in der Surseer Hintermannschaft aus, um aus kurzer Distanz das 3:5 zu erzielen. Damit war vor dem Schlussdrittel noch gar nichts entschieden.

Schützenfest

Das Schlussdrittel begann aus Surseer Sicht optimal. Setz überraschte die aufbauende Aargauer Hintermannschaft und schoss einen gegnerischen Pass direkt ins Netz. Nach dem Tor ging die erste Linie vom Feld, die Zweite kam drauf. Erneut konnten die Surseer einen Konter fahren, als die Aargauer einen Fehlpass in der Angriffsauslösung spielten. Kaufmann entschloss sich bei der anschliessenden 2:1-Situation selbst abzuschliessen und wurde dafür belohnt. Auch die zweite Linie ging erfolgreich vom Feld, nun war die Dritte an der Reihe. Auch diese Linie wirbelte gewaltig, Sebastian Graf suchte mit einem Pass Dissler im Slot. Dieser wurde am Abschluss gehindert, was aber den Weg frei machte für Rückkehrer Samuel Peter, der auf 8:3 stellte. 3 Einsätze, 3 verschiedene Blöcke, 3 Tore in knapp 3 Minuten – Viel besser kann man nicht in ein Drittel starten.
Sursee spielte weiter konzentriert und kompakt, während die Aargauer sichtlich fahrig und verunsichert agierten. In der 47. Minute liess Bieri seinen Gegenspieler regelrecht aussteigen und konnte nur noch mit irregulären Mitteln am erfolgreichen Torschuss gehindert werden – Penalty. Bieri nahm gleich selbst Anlauf und verwandelte souverän. Direkt danach wirbelte wiederum der zweite Block durch die Aargauer Abwehr hindurch, Olivier Hüsler machte auf Pass von Kaufmann das Stängeli perfekt.
In den letzten 10 Minuten wurde die Rechnung für das Heimteam dann noch richtig dick. Sursee absolut im Spielrausch, während den Aargauern gänzlich die Konsequenz abhandenkam. Der glänzend aufgelegte Kaufmann erhöhte nach einem weiteren Konter auf 11:3, Graf nutzte einen Ballverlust im Aufbau mittels trocknen Abschlusses unter die Latte zum 12:3 aus und der erste Block kombinierte sich nochmals durch die gegnerischen Reihen durch und Bieri schob zum 13. Mal ein. Für das letzte Tor an diesem Abend sorgte wiederum Kaufmann, der eine Minute vor Schluss den gegnerischen Schlussmann regelrecht vernaschen konnte. Dann war das Spiel aus Aargauer Sicht zum Glück aus.

Fazit

Sursee spielte heuer einen der komplettesten Matches dieser Saison. In den ersten zwei Drittel war man geduldig und nutzte die Chancen, die sich boten, konsequent aus, während man defensiv sehr wenig zuliess und die gefährlichen Zonen beherrschte. Im Schlussdrittel zündete man dann den Turbo und liess den Fuss nicht mehr vom Gas. Somit konnte man aus allen Dritteln positive Aspekte ziehen.

Nun folgen über die Festtage einige unihockeyfreien Wochen. Das Herren 1 meldet sich am Samstag, 8.1.22 mit einem Heimspiel in der Kottenmatte gegen Obersiggenthal zurück. Anpfiff ist um 19:30 Uhr. Das Team freut sich auch im neuen Jahr über zahlreiche Zuschauer.