Nach dem verlorenen Spitzenkampf in der Vorwoche wollte sich das Herren 1 wieder rehabilitieren. Man wusste, dass dies gegen Schwarzenbach ein schwieriges Unterfangen werden würde. Leider zog das Team den schlechtesten Match der Saison ein und wurde mit einer 2:8-Packung nach Hause geschickt.

Not gegen Elend

Vielleicht hätte das Spiel eine andere Wendung genommen, wenn Martin Bieri die erste Surseer Top-Chance nach nur 30 Sekunden nicht über das Netz gesetzt hätte. Schwarzenbach, die Dominatoren der letzten beiden Jahre, starteten aber energisch. Trotzdem sah man aber den Grund, weshalb die Berner bisher eine mittelprächtige Saison hatten, nämlich die fehlende Gefährlichkeit in den Abschlüssen. Torhüter Tobias Ettlin startete konzentriert und konnte viele Bälle souverän blockieren. Auf der anderen Seite war Sursee nur selten gefährlich, dann aber richtig. Jedoch vergaben sowohl Alain Lischer auf tollen Pass von David Stöckli, wie auch Luca Bucher auf Pass von Joël Kaufmann beste Gelegenheiten. Zum Glück fehlte es aber auch bei den Berner an der letzten Präzision im Abschluss. Rund eine Minute vor der Pause kamen die Berner einem Treffer am nächsten, als ein Direktabschluss an die Latte klatschte. Somit blieb das erste Drittel torlos.

Tore durch Mithilfe

Sursee kam konzentrierter als noch im ersten Drittel aus der Kabine und spielte nun ebenfalls vermehrt mit. Nach wie vor hatten beide Teams Mühe, gute Chancen zu kreieren. So brauchte es dann auch eine gehörige Portion Zufall, damit der Bann endlich gebrochen wurde. In der 26. Minute prallte ein Bieri-Geschoss von der Bande zurück vor das Gehäuse, Setz fand den Ball als erstes und drückte ihn zur Surseer Führung über die Linie. Leider musste gleich anschliessend der tadellose Ettlin aus gesundheitlichen Gründen das Tor räumen, seinen Platz nahm Patrick Stöckli ein. Tatsächlich schien Sursee endlich in diesem Spiel angekommen zu sein. Nach 31 Minuten musste der erste Berner auf die Strafbank, jedoch blieb das Luzerner Powerplay weitgehend harmlos. Da aber Schwarzenbach im Abschluss weitgehend harmlos blieb, schien sich die Pausenführung für Sursee abzuzeichnen.
Bis in der 35. Minute ein Surseer Verteidiger im Eck von gleich zwei Schwarzenbacher angegangen wurde. Sein überhasteter Pass gelangte genau auf die Schaufel eines Berners im Slot, der aus kurzer Distanz nur noch einschiessen brauchte. 1:1 nach zwei Dritteln.  

Blowout

Früh in der Periode kam Sursee zur zweiten Überzahl. Doch wiederum gelang es den Luzerner nicht, wirklich gefährlich zu werden. Es fehlte heuer die zündende Idee. Kurze Zeit nach Ablauf der Strafe landete der nächste Spieler auf der Strafbank, dieses Mal war es ein Surseer Spieler. Schwarzenbach liess sich diese Gelegenheit nicht entgehen, ein Diagonalpass, ein Direktabschluss – Tor nach nur 25 Sekunden seit Strafenbeginn. Schwarzenbach machte weiter Druck und bloss 90 Sekunden später fand ein platzierter halbhoher Schuss den Weg ins Surseer Netz.
Doch Sursee gab noch nicht auf, stand offensiver und kämpfte sich so zurück ins Spiel. Der Lohn war das 2:3 in der 50. Minute durch Kaufmann aus kurzer Distanz. Mauro Furrer hatte von hinter dem Tor mustergültig aufgelegt. Die Berner reagierten aber postwendend, nur eine Minute nach dem Surseer Treffer wurde ein Konter verwertet.
Sursee warf nun alles nach vorne, rannte aber für einmal kopflos an. Die Bestrafung folgte sofort: ein weiterer Konter, zwei Empty-Netter und ein schneller Gegenstoss mit abschliessend sehenswerten Hocheckschuss lies das Gegentore-Total auf 8 Stück anschwellen. Damit war Sursee bedient.

Fazit

Sursee zog einen Abend zum Vergessen ein. Es gelang nie wirklich, dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen, zu oft wurde versucht, gegen die erfahrenen Schwarzenbacher das 1:1 zu suchen. Am Ende agierte man schlicht zu kopflos und gab dem Gegner zu viele Räume, welche dankbar ausgenutzt wurden.

Die Chance zur Rehabilitation bietet sich im letzten Spiel der Vorrunde gegen ULA II. Die Berner befinden sich zurzeit in der hinteren Tabellenhälfte, haben aber bereits vielen Teams Kopfzerbrechen bereitet. Das Team braucht in der heimischen Kottenmatte eine klare Leistungssteigerung, um diesen Gegner in die Schranken zu weisen. Das Spiel findet am nächsten Samstag um 19:30 Uhr statt. Das Team freut sich auf zahlreiche Fans.