Und wieder ging es fürs Herren III am letzten Sonntag ins schöne Tessin um gegen zwei Innerschweizer Konkurrenten anzutreten. Nach einer unnötigen Niederlage gegen das andere Altherrenteam der Liga, die Vipers InnerSchwyz III, war die Freude über den knappen Sieg im Derby gegen den UHC Pingiun Schötz umso grösser.

Déjà-vu im Maggiatal
Die Ausgangslage für das Spiel der Altmeister versprach ein enges Spiel. Zwar hatten die Surseer die beiden letzten Begegnungen knapp gewonnen, es waren aber auch die Schwyzer die den Surentalern vor zwei Jahren an gleicher Stelle den Saisonstart vermiesten. Anders als gegen die jüngeren Teams übernahmen die Surseer von Anfang an das Spieldiktat. Bereits nach eineinhalb Minuten konnte Michael „Odi“ Egli daraus Profit schlagen und einen herrlichen Pass von Cerere verwerten. Obwohl Sursee in der Folge das Spiel dominierte, die Tore schossen überwiegend die Mannen aus Schwyz und so ging es mit einem 3:4 in die Pause. In der Pause forderte Spielertrainer Wicki von seinem Team den Ballbesitz viel konsequenter in Torchancen umzumünzen. Die Spieler setzten die Anweisungen ihres Trainers sogleich um, zweimal Etterlin und nochmals Egli drehten das Spiel innert 6 Minuten. Dass aber auch die Schwyzer Comeback-Qualitäten haben, wussten die Surentaler aus den vergangenen Duellen. Und so kam es, dass es 3 Minuten vor Schluss 7:7 Unentschieden stand und der nächste Treffer wohl die Vorentscheidung bedeuten würde. Dieser Treffer fiel aus Surseer Sicht auf der falschen Seite und das anschliessende Überzahlspiel ohne Torwart brachte nicht den erhofften Ausgleich sondern zwei weitere Treffer zur unnötigen 7:10 Niederlage.    

Die längste Minute

Mit den Pinguinen aus Schötz stand Sursee im zweiten Spiel einer jungen hungrigen Mannschaft gegenüber. Die Mannen vom Sempachersee wussten, dass sie die über die Jahre angesammelten athletischen Mängel gegenüber den jungen Pinguinen mit ihrer Routine und Cleverness wettmachen können. Entsprechend cool verwandelte „Odi“ Egli den ersten Konter nach drei Minuten. Bis zur zehnten Minute konnten die Pinguine das Spiel zwar drehen, aber die Surseer sahen sich bestätigt, dass ihre Taktik funktionierte. Als 30 Sekunden vor der Pausensirene ein Schötzer auf die Strafbank geschickt wurde, durften die Surseer zum ersten Powerplay antreten. Bis zur Pause sah dies jedoch nicht so verheissungsvoll aus und auch gleich nach der Pause tat sich die Powerplay-Formation schwer. In den letzten Sekunden des Überzahlspiels gelang dann aber doch noch der Ausgleich. Nur fünf Minuten später wurde der nächste Schötzer auf die Strafbank geschickt. Dieses Mal wurde es Captain Cerere nach einer Minute zu bunt und schoss die Surseer in Führung. Diese hielt jedoch nicht lange, denn ein Rückhand-Sonntagsschuss führte zum abermaligen Ausgleich. Dass die Surseer gut mithielten zeigt die Tatsache, dass kurze Zeit später wieder ein Pinguin auf der Strafbank landete. Erstmals lief das Powerplay der Surseer so, wie man es sich von den Surentalern eigentlich gewohnt ist. Der Ball zirkulierte schnell und Feucht netzte clever zur 5:4 Führung ein. Der Schiedsrichter meinte es an diesem Tag nicht gut mit den Schötzern. Böse Stimmen behaupteten sogar, dass die einheimischen Maggiataler dem Tessiner Schiri zu verstehen gegeben hatten, dass sie lieber Sursee als Sieger sehen würden. Wie dem auch sei, 2 Minuten vor Schluss schickte der Schiedsrichter den nächsten Schötzer auf die Strafbank. Da Sursee zu diesem Zeitpunkt immer noch 5.4 führte, mussten sie „nur“ noch die Zeit runterlaufen lassen. Tatsächlich spielten die Surentaler eine Minute lang praktisch nur in der eigenen Hälfte. Erst als Schötz mit dem Mute der Verzweiflung den Torhüter rausnahm und so die Surseer richtiggehend zum Toreschiessen einlud, markierte Feucht das 6:4, 39:12 Minuten waren gespielt. Dass 48 Sekunden im Unihockeysport eine halbe Ewigkeit ist, weiss man nicht erst seit der Damen-WM in Neuenburg. Schötz, nun wieder komplett, spielte weiterhin ohne Goalie und somit in Überzahl und das erfolgreich, 6:5, 39:28 standen auf der Uhr. Sursee wankte, fiel aber nicht, denn 10 Sekunden später erhöhte Etterlin auf 7:5 ins leere Tor. Die Surseer staunten nicht schlecht, als beim nächsten Schötzer Tor die Uhr bei 39:42 stillstand. Die Surseer Bank nahm ihr Timeout und gab die Devise „Bully gewinnen“ aus. Dies gelang zwar nicht ganz, aber Feucht konnte den Ball erobern und aufs leere Tor losziehen. Leider brach bei dieser Aktion sein Stock und weil er mit defektem Material weiterspielte, erhielt er folgerichtig eine Zweiminutenstrafe. Alle Augen schauten sofort auf die Matchuhr: 39:58 der Sieg war den Surseern nicht mehr zu nehmen!

Telegramm:
Wicki, Muri; Amrein (0 Tore/1 Assist), Egli (5/0), Etterlin (6/1); Cerere (1/4), Minder und Feucht (3/2).