Nach der knappen Niederlage gegen Aargau (5:6 nV) eine Woche zuvor war Sursee auf Wiedergutmachung aus. Gegen den Gruppenneuling Obersiggenthal gelang trotz reduziertem Kader über weite Strecken eine überzeugende Leistung, welche in einem 7:4-Sieg resultierte. Trotzdem gab es insbesondere im letzten Drittel einige Misstöne…

Dynamik

Sursee startete trotz schmalem Kader (13 Feldspieler und 2 Torhüter) ähnlich wie eine Woche zuvor fulminant in die Partie. Insbesondere läuferisch und zweikampftechnisch zeigte man sich in den Startminuten deutlich überlegen. Auf dem schnellen, aber harten Boden in Obersiggenthal versprang der Ball aber in den ersten Minuten in den entscheidenden Momenten zu oft.
Den Bann brach in der 6. Minute Martin Bieri, der nach einem Freistoss im Eck zu wenig angegangen wurde und sich mit einem platzierten Schuss unter die Latte bedankte. Keine zwei Minuten später machte das Aargauer Heimteam Bekanntschaft mit einem der berüchtigten Bieri-Bogenläufe – 2:0 Sursee.
Die Obersiggenthaler blieben in den ersten 10 Minuten offensiv praktisch inexistent. In der 13. Minute kamen sie aber zu einem Freistoss aus günstiger Position. Der Ball kam in den Slot, wo ein Aargauer am schnellsten reagierte und auf 1:2 verkürzte. Sursee liess sich aber durch das Gegentor nicht beirren und marschierte weiterhin munter auf das gegnerische Tor. Leider fehlte es im ersten Drittel noch an der Effizienz, weshalb es mit der zu knappen Führung in die Pause ging.

Lektion erteilt

In den ersten Minuten nach dem Pausentee suchten beide Teams ihre Visiereinstellungen, zischten doch viele Schüsse harmlos deutlich am Tor vorbei. Der erste, der sein Visier wieder richtig eingestellt hatte, war Torschütze vom Dienst Moritz Knaak. Nach einem Querpass von Joël Kaufmann bezwang er den gegnerischen Torhüter mit einem platzierten Schuss.
Dies war der Weckruf für die Surseer Offensive. Von nun an rollte Welle nach Welle auf das Obersiggenthaler Tor an. Sursee war schneller, präziser, abschlussstärker und dynamischer als das Heimteam. Es war vor allem dem starken Obersiggenthaler Torhüter zu verdanken, dass das Resultat zu Drittelsende nicht noch deutlicher ausfiel.
Aber auch so schaffte sich Sursee ein komfortables Polster. Phillip Fleischlin traf nach tollem Querpass von Luca Bucher. Fabian Setz vollendete einen der seltenen Surseer Konter auf Pass von Bieri. Und kurz vor Drittelsende durfte sich auch noch Veteran Martin Sommerhalder in die Torschützenliste eintragen lassen, dieses Mal mittels gezogenem Schuss. 6:1 für Sursee zur zweiten Pause.

Misstöne

Obersiggenthal hatte zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu verlieren – und zeigten dies auch. In der 42. Minute schlug ein Distanzschuss im hohen Eck des Surseer Gehäuse ein. Auch danach stand mehrheitlich das Gehäuse von Sursee-Hüter Patrick Stöckli im Fokus. Dank Stöckli und solider Blockarbeit konnte schlimmeres vorerst verhindert werden. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass sich in der 51. Minute ein Aargauer vors Tor tankte und aus kurzer Distanz einschoss. Cheftrainer Miachel à Porta sah sich gezwungen, sein Time-Out zu nehmen und seinem Team ins Gewissen zu reden.
Tatsächlich wurde das Surseer Spiel nachher wieder besser. Ein Stockschlag am entwischenden Setz sorgte für das einzige Surseer Powerplay an diesem Abend. Am Ende war es ebenjener Setz, der aus dem Hinterhalt das 7. Tor erzielen konnte. Obersiggenthal konnte auf dieses Tor nochmals reagieren. Eine Minute nach dem Surseer Treffer fand ein abgelenkter Freistoss einen Aargauer am weiten Pfosten. Dieser nahm aus spitzestem Winkel volles Risiko und traf herrlich mittels Direktabnahme.
In den folgenden Minuten spielte Sursee die Zeit kontrolliert herunter. Es lief bereits die letzte Minute, als in einem mit Haken und Ösen geführtem Laufduell ein Obersiggenthaler und Bieri beide zu Boden gingen. Bieri prallte dabei hart mit dem Kopf auf den Boden und blieb benommen liegen. Das Spiel wurde einige Sekunden später unterbrochen, währenddessen hatte Bucher dem entsprechenden Gegenspieler bereits in nicht ganz höflichen Worten seine Meinung zum Zweikampf mitgeteilt. Dafür wurde er von den Schiedsrichtern unter die Dusche geschickt. Im darauffolgenden Powerplay passierte nichts mehr. Sursee gewann mit 7:4.

Fazit

Sursee zeigte gegen Obersiggenthal über zwei Drittel hinweg eine starke Leistung. Ähnlich wie im bisherigen Saisonverlauf zog Sursee aber auch ein schwaches Drittel ein. Dieses Mal war es das Schlussdrittel. Diese Tendenz muss abgestellt werden, wenn man weiterhin an der Spitze mitkämpfen möchte.

Nun folgt die Natipause, in dem gewisse Feinschliefe am Surseer Spiel vorgenommen werden können. Das nächste Spiel findet am Sonntag, den 24. Oktober in der heimischen Kottenmatte gegen das mittelmässig in die Saison gestartete Biel-Seeland statt. Anpfiff ist um 16:00 Uhr. Das Team freut sich auf zahlreiche Zuschauer.