Zum Heimauftakt schlägt Sursee den bisherigen Angstgegner Burgdorf in einem torreichen Spiel mit 8:6.
Zum ersten Heimspiel der noch jungen Saison hatte sich der Fanclub «Spartiaten Sursee» etwas ganz Besonderes ausgedacht: Während dem Einlaufen der Teams entrollten sie ein Transparent, welches über die ganze Länge der Tribüne reichte und Tribut an führende Köpfe des Vereins, den Teams und sich selber zollte. Somit war die Stimmung bereits zum Anpfiff hin grossartig.

Wer blinzelt zuerst?

Leider waren es zu Spielbeginn die Gäste aus Burgdorf, welche das Spielgeschehen an sich rissen. Sie liessen den Surseern wenig Zeit und setzten den ballführenden Spieler bereits früh unter Druck. Trotzdem fehlten auf beiden Seiten die klaren Torchancen, da die Verteidigung beider Teams konzentriert waren und viele Abschlüsse geblockt wurden. Die beiden Teams umkreisten sich gewissermassen und warteten auf die erste Bewegung des jeweils anderen.
Verdientermassen war es dann aber nach 12 Minuten die Berner Gäste, welche in Führung gehen konnten. Durch aggressives Pressing eroberten sie den Ball, ein schneller Pass in den Slot – Tor.
Mit Fortdauer des Drittels kam auch Sursee immer besser ins Spiel. Insbesondere das Umschaltspiel wurde schneller und immer wieder wurde gefällig kombiniert. Nach 18 Minuten konnte ein Burgdorfer Olivier Hüsler im Slot nur noch regelwidrig am Abschluss hindern und musste dafür auf die Strafbank. Das Burgdorfer Unterzahlspiel war gewohnt aggressiv, jedoch sorgt Aggressivität auch immer für Räume. So konnte Fabian Setz Moritz Knaak im Slot lancieren, der unbedrängt einschiessen konnte.

Den Schalter umgelegt

Bestärkt durch den Ausgleich vor der Pause powerte das Heimteam sogleich los. Kaum 2 Minuten waren gespielt, als Malte Knaak einen Abpraller beim Berner Torhüter provozierte.  Samuel Grimm drückte den Ball zur erstmaligen Führung über die Linie.
Das Spiel, welches bedächtig begonnen hat, entwickelte sich nun zusehends zum Offensivspektakel. In der 25. Minute glich Burgdorf mittels präzisem Hocheckschuss aus. Sursee war nicht beeindruckt. 2 Minuten später nach einem schnellen Gegenstoss legte Luca Bucher ab auf Moritz Knaak, dieser trocken zur nächsten Führung. Und wiederum nur 4 Minuten später konterten die Gäste mit einer schönen Kombination zum 3:3.
Nun schien Burgdorf Oberwasser zu haben, Sursee-Hüter Patrick Stöckli erwischte jedoch einen tollen Abend und hielt das Heimteam mit zahlreichen Paraden im Spiel. Auch ein erstes Unterzahl konnte durch vorbildlichen Einsatz der Boxplay-Formationen überstanden werden. Diese überstandene Strafe und einigen kleineren personellen Änderungen von Cheftrainer Michael à Porta sorgte für neuen Schwung im Surseer Spiel. Joël Kaufmann legte in seinem ersten Einsatz auf für Hüsler, der mit einem überraschenden Schuss den Berner Hüter überwinden konnte. Wenig später schickte Fabian Lischer, ebenfalls erst in seinem zweiten Einsatz, einen hohen Burgdorfer Pass im Stil eines Profifussballers in die andere Richtung. Kaufmann übernahm und sorgte für den nächsten Surseer Treffer.

Richtige Zeit, richtiger Ort

Das Offensivspektakel ging auch im dritten Drittel weiter. Auf beiden Seiten konnten sich die Torhüter auszeichnen. Nach 4 Minuten ging ein Burgdorfer im Slot vergessen, nur noch 5:4 aus Surseer Sicht. Leider kam es in der 48. Minute noch schlimmer als Burgdorf mittels sehenswertem Volley-Treffer zum 5:5 ausglich.
In vergangenen Jahren wäre das Team nach diesem Nackenschlag sicherlich nervös geworden und hätte dem Gegner die Chance zum KO-Schlag gegeben. Nicht so heuer. Sursee spielte unbeirrt, ja sogar stärker weiter. Und wurde dafür belohnt: In der 49. Minute hämmerte der aufgerückte Team-Oldie Martin Sommerhalder den Ball via Slapshot in die Maschen. Keine zwei Minuten später konnte Sursee einen Konter fahren. Martin Bieri legte quer auf Setz, der aus spitzem Winkel einschiessen konnte.
Nach einer weiteren erfolgreich überstandenen Unterzahlsituation schien Sursee die Sache im Griff zu haben. Bis sich in der 55. Minute ein Burgdorfer sich vor dem Tor durchsetzen konnte und abermals verkürzte. Bevor die Schlussphase brandheiss wurde, trat aber ein mässig auffälliger Akteur aufs Parkett: Martin Bieri. Der Scharfschütze vom Dienst liess 150 Sekunden vor Schluss den letzten Burgdorfer Verteidiger stehen und knallte den Ball unter die Latte. Somit blieb Sursee eine heisse Schlussphase erspart, insbesondere weil in der Schlussminute noch ein Berner auf die Strafbank musste. Sursee gewann letztlich verdient mit 8:6.

Fazit

Sursee bestach heuer vor allem durch Team-Spirit. Alle Spieler zogen am gleichen Strick, auch die Ergänzungsspieler mit wenig Einsatzzeit stellten sich in den Dienst des Teams. Man zeigte jeweils eine starke Reaktion auf Gegentore und machte im richtigen Moment die Tore. Wiederum ausgezeichnet war die Lastverteilung: Alle 3 Blöcke konnten Torerfolge feiern, die 8 Tore wurden von 7 verschiedenen Torschützen erzielt.
Trotzdem gibt es noch Punkte, die man verbessern könnte. Insbesondere an der defensiven Stabilität muss man noch arbeiten, musste doch Stöckli im Tor noch zu oft eingreifen.

 

Am nächsten Wochenende darf das Herren 1 gleich zwei Heimspiele in der Kottenmatte bestreiten. Am Samstag gibt es um 19:00 Uhr den Cup-Leckerbissen gegen NLB-Verein ULA und am Sonntag das Meisterschaftsspiel um 16:00 Uhr gegen Aargau United zu sehen. Das Team freut sich über zahlreiche Zuschauer!