Im letzten Heimspiel der Saison kam mit Leader Schwarzenbach nochmals ein grosses Kaliber in die heimische Kottenmatte. Ein Durchhänger im Mitteldrittel kostete den stark spielenden Surseern mögliche Punkte. Somit verbleibt Sursee weiterhin auf dem 6. Zwischenrang.
Tore am Laufmeter
Letzte Woche gegen Burgdorf war das Problem, dass man offensiv zu wenig tat. Also startete das Heimteam an diesem Abend feurig, bereits nach wenigen Sekunden kam Martin Bieri zur ersten grossen Chance. Sursee war von Anfang an bereit, besass viel Ballbesitz und deckte das Schwarzenbacher Tor mit Schüssen ein.
Doch Schwarzenbach zeigte nach 3 Minuten bereits auf, warum sie in der Tabelle zuoberst stehen: Eine unsaubere Zuteilung in der Verteidigung ermöglichte den schussstarken Berner den ersten Treffer mit dem ersten Torschuss.
Die Surseer Reaktion liess aber auch nicht lange auf sich warten: 2 Minuten später glich Bieri mittels platzierten Drehschuss aus. Dieses Tor gab den Luzerner nochmals zusätzlichen Schub und sie erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus.
Nach 11 Minuten kam mit dem erstmaligen Führungstreffer der Lohn für die Bemühungen: ein Freistoss aus der Ecke wurde kurz auf Mauro Furrer gespielt, der ganz genau zielte und halbhoch einschoss. Keine Minute später drückte Fabian Setz von der Mittellinie einfach Mal ab. Sein Flachschuss fand zum Erstaunen aller den Weg zwischen den Beinen des Torhüters hindurch den Weg ins Netz. 3:1 für Sursee.
Die Reaktion der Gäste fiel vehement aus: Wiederum kaum eine Minute später machte sich das Schwarzenbacher Pressing bezahlt; Anschlusstreffer. Und nur knapp 20 Sekunden später zappelte der Ball bereits wieder im Surseer Netz, ein Pass in die Mitte fand unglücklich via Schuh von Fabian Lischer den Weg zu einem Schwarzenbacher, der nur noch ins offene Tor einschiessen musste.
Sursee brauchte einige Zeit, um sich vom schnellen Ausgleich zu erholen. So konnte Schwarzenbach einige Minuten vor der Pause durch starke Slotpräsenz erneut in Führung gehen.
Effizienter Leader
Sursee liess im Mitteldrittel etwas das Feuer aus den Startminuten vermissen. In der 22. Minute fand ein Schwarzenbacher Schuss via Schlägerunterkante und Boden den Weg ins Lattenkreuz. 3:5 für die Berner. Danach folgten einige Minuten der Ruhe, wo sich beide Teams auf ihre Defensive konzentrierte und etwas Tempo rausnahmen.
Das spielerische Patt wurde erneut von den Bernern gebrochen, als sie sich mehrere gute Chancen erarbeiten konnten, bei denen sich Torhüter Wernli auszeichnen konnte. Nach knapp 29 Minuten war aber einmal mehr ein Schwarzenbacher im Slot schneller als die Surseer Hintermannschaft und erhöhte auf 3:6. Als nach 33 Minuten auch noch ein Surseer auf die Strafbank musste, schien sich die Schlinge noch enger zuzuziehen. Doch das Luzerner Boxplay machte einen guten Job, jedoch fand just in dem Moment, als Sursee wieder komplett war, ein platzierter Schuss doch noch den Weg ins Surseer Gehäuse. Der Leader zeigte sich vor allem gnadenlos effizient, für die 7 Tore benötigten sie gerade einmal 15 Torschüsse. Sursee konnte nicht mehr reagieren und ging somit mit grosser Hypothek in den Schlussabschnitt.
Dem Leader das Zittern beigebracht
Trainer Michael Corradini reagierte auf die Schwächephase seines Teams, liess eine ultra-offensive Aufstellung mit Pressing spielen und wechselte den bemitleidenswerten Wernli für Patrick Stöckli aus.
Diese Massnahmen fruchteten. Die Schwarzenbacher fanden sich nur schlecht zurecht und kamen lediglich in den Startminuten noch zu Torchancen. Währenddessen war bei Sursee das Feuer wieder vorhanden
In der 45. Minute resultierte durch das Pressing ein Ballgewinn in der Mittelzone, Micha Wilhelm mit dem flachen Abschluss und Pascal Dissler mit dem perfektem Ablenker brachte Sursee auf 4:7 heran.
Auch in der Folge heizte das Heimteam zur Freude des Heimpublikum den Berner mächtig ein, jedoch fehlte einmal mehr das letzte Abschlussglück. Sursee spielte in dieser Phase immer wieder mit 6 Feldspieler, um den Gegner taktisch weiter unter Druck zu setzen.
Die Surseer Druckphase schien in der 52. Minute unterbrochen zu werden, als ein weiterer Surseer auf die Strafbank wanderte. Doch wiederum hielt das Surseer Unterzahlspiel dicht. Kurz vor Ablauf der Strafe konnte Torhüter Stöckli einen Ball abfangen. Sein schneller Auswurf fand den Weg zum entwischten Wilhelm, der technisch fein und eiskalt einhändig Rückhand abschloss – Shorthander, nur noch 2 Tore Rückstand.
Nun war die Nervosität der Berner spürbar, auch ein Time-Out brachte keine spürbare Veränderung. Sursee indes powerte weiter und drückte auf den Anschlusstreffer. 69 Sekunden vor Schluss knallte Bieri den Ball unter die Latte, Sursee agierte in dieser Phase erneut mit 6 Feldspieler.
Der Ausgleich wollte aber nicht mehr fallen, denn 30 Sekunden vor Schluss nahm sich Sursee mit einer weiteren dummen Strafe selbst den Wind aus den Segeln. Schwarzenbach konnte die verbliebenen Sekunden herunterspielen und die Punkte mit nach Hause nehmen.
Fazit
Im Vergleich zum Burgdorf-Spiel letzte Woche wusste vor allem die offensive Leistung zu gefallen. Dafür war die defensive Leistung an diesem Abend überschaubar. Zu oft liess man dem Gegner im Slot zu viel Zeit und Raum. Gegen die stärkste Offensive der Liga hat das zwingend Folgen.
Dafür bewies das Team erneut grossartige Moral und zeigte sich taktisch sehr flexibel.
Das Herren 1 bedankt sich herzlich bei den Fans und dem Fanclub, den Spartiaten Sursee, für die stets vorbildliche Unterstützung an den Heimspielen während der ganzen Saison.
Zum Abschluss der Saison reist das Herren 1 am 29. Februar nach Biel, wo mit Biel-Seeland ein Gegner wartet, der noch mitten im Playout-Kampf steckt. Mit einem Sieg könnte man den 5. Tabellenplatz zurückerobern. Anpfiff ist um 18:30 Uhr.