In der vierten Runde der Meisterschaft in Bellinzona des Herren 2 brilliert die zweite Garde und holt sich den verdienten Derbysieg gegen Ruswil. Im zweiten Spiel gegen Gambarognese waren die Surseer bis kurz vor Schluss der sicher geglaubte Verlierer, ehe sie mit einem phänomenalen Schlussspurt noch einen Punkt ergatterten. 

Sursee vs. Ruswil   6:2 (1:0)
It’s Derbytime im Tessin! Im ersten Spiel der Runde trafen die Jungs vom Sempachersee auf das Tabellenschlusslicht aus Ruswil. Um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren, war dieses Spiel von enormer Wichtigkeit. Taktikfuchs Häfliger musste jedoch auf die beiden Leistungsträger Bucher und Genini verzichten. Ersterer war lieber mit Lernen für Examen beschäftigt, während der gebürtige Tessiner Genini verletzt absagen musste. So kam Gisler zu seiner Feuertaufe als Captain des „Zwöi“.
Das Spiel startete sehr ausgeglichen und bei beiden Mannschaften war der lange Anfahrtsweg sowie der frühe Spielbeginn deutlich anzumerken. Es dauerte schliesslich bis in die 13. Spielminute ehe Verteidiger Christoph Kunz den Ball trocken in die weite Ecke versorgen konnte. Wir erinnern uns: Trainer-Raubein Häfliger verpflichtete den Verteidiger, aufgrund seiner guten Kontakte in internationale Unihockeykreise, erst auf diese Saison hin von den Aarburg Eagles. Eine Verpflichtung die sich spätestens bei diesem Tor schon einmal bezahlt gemacht hat. Mit diesem Resultat ging es danach in die wohlverdiente Pause.
Nach der Pause fand Sursee besser ins Spiel und konnte durch zwei schnelle Tore von Grossmann und Müller mit 3:0 davon ziehen. Die Ruswiler, sicherlich in der Ehre gekränkt, wurden danach stärker und konnten 10 Minuten vor Schluss der Partie ihren ersten Treffer markieren. Die Reaktion der Rot/Weissen folgte sogleich: Rund drei Minuten nach dem Gegentreffer, setzte Captain Gisler Sturmpartner Roos ein, welcher routiniert das Spielgerät im Tor versorgte. Ruswil gab aber nicht auf und konnte mit einem schönen Tor den alten Zweitore-Rückstand wiederherstellen. Als das Momentum des Spiels auf Seiten der Rottaler zu kippen drohte, fasste sich Müller ein Herz und gelang nach einer sauberen Einzelleistung, mit viel Wille zum Torerfolg das wichtige, spielentscheidende fünfte Tor. Der Widerstand der Ruswiler war danach grösstenteils gebrochen, sodass sich Oldie David „Vido“ Huber mit einem schönen Tor auch noch in die Skorerliste eintragen konnte. Somit holte sich das „Zwöi“ mit einer soliden Leistung den zweiten, hochverdienten Saisonsieg. 

Sursee vs. Gambarognese   2:2 (0:1)
Im zweiten Spiel der Runde wurden die Surseer mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert. Der Drittplatzierte bat zum heissen Tanz in der Sonnenstube der Schweiz. Mit der ersten Spielsekunde wurde den Luzerner klar, dass dieses Spiel um einiges schneller ausgetragen wird als beim Derby. In einer ausgeglichenen Startphase konnten die Tessiner nach rund acht Minuten in Führung gehen. Ein Tessiner Schuss wurde unglücklich von Verteidiger Strobel vor die Füsse eines Gamba-Stürmers abgelenkt, welcher den Ball via Lattenunterkante im Tor versorgen konnte. Sursee liess sich aber kaum aus der Ruhe bringen und war in der Lage das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Ein Tor wollte den Innerschweizern aber nicht gelingen und so musste das „Zwöi“ mit einem knappen Rückstand in der Pause. In einer flammenden Pausenrede von Verteidigungsminister Strobel, wurden die Mannen aus Sursee auf die zweite Halbzeit eingeschworen, welche geschichtsträchtige Züge annehmen sollte.
Die zweite Halbzeit startete günstig schlecht für die Luzerner: Nach rund fünf Minuten konnten die Tessiner mit einem gut herausgespielten Angriff das 2:0 erzielen. Während das „Zwöi“ in den vergangenen Jahren, nach diesem Nackenschlag wohl auseinander gefallen wäre, zeigten die Luzerner in der Ausgabe 19/20 ein anderes Gesicht. Mit einem unbändigem Willen zum Sieg provozierten die Innerschweizer viele Strafen gegen die Tessiner, konnten aber zu Beginn nicht reüssieren. Immer wieder wurden beste Chancen von den Stürmern liegen gelassen und so kamen die Tessiner mit jeder Sekunde näher an den Sieg. Vier Minuten vor Ende der Partie fassten die Tessiner nochmals eine Strafe und die Chance für einen Treffer der Innerschweizer stiegen. Der starke Müller bezwang tatsächlich nach wenigen Sekunden den Tessiner Hüter ein erstes Mal. Der Jungspund erwischte den Torhüter in der Torwartecke und brachte so wieder die Hoffnung auf Punkte, zurück in die Reihen der Rot-Weissen. In der Folge vergaben die Tessiner mehrere Matchbälle und Sursee hatte fast keine guten Offensivaktionen mehr. Trainerfuchs Häfliger liess rund eine Minute vor Schluss den Torhüter draussen und schickte einen sechsten Feldspieler aufs Feld. Mit dem Mute der Verzweiflung, fünf Sekunden vor dem Ende der Partie, zog Müller nochmals ab und provozierte einen Abpraller. Dort stand Janis Lustenberger goldrichtig und versorgte das Spielgerät volley im Tor zum vielumjubelten Ausgleich. In den restlichen fünf Sekunden passierte nichts mehr und Sursee holte in einem bereits verloren geglaubten Spiel einen sehr wichtigen Punkt. Mit unbändigem Willen und grosser Leidenschaft holten die Jungs vom Sempachersee drei Punkte und befinden sich auf Rang 6 in der Tabelle. Der Rückstand zu Rang 3 beträgt jedoch nur zwei Punkte.

MVP der Runde: Vom Schnupperstift zum Lehrmeister: Manuel Strobel

Sursee mit: Tor: A.Lustenberger (79min, 4GT), Feldspieler: L.Gisler(C) (0T,1A), P.Häfliger (0T,0A), C.Kunz (1T,0A), M.Roos (1T,0A), L.Küng (0T,0A), A.Müller (3T, 2A), R.Grossmann (1T, 1A), J.Lustenberger (1T,1A), R.Roth (0T,0A), S.Schenk (0T,1A), M.Küng (0T,0A), M.Strobel (0T,0A), D.Huber (1T,0A).