Zum Abschluss des alten Jahres musste das Herren 1 nach Urdorf zu Albis. Ein knappes Spiel durfte erwartet werden, denn bereits das Hinspiel musste über die Verlängerung gehen. Ein knappes Spiel wurde es auch, dieses Mal mit dem besseren Ende für die Zürcher, die 7:6 nach Penalty gewannen.
Katastrophenstart ohne grosse Folgen
Zuletzt offenbarte Sursee Schwächen in den Startminuten. Auch dieses Mal würgte ein Albiser nach nur 15 Sekunden einen Abpraller bereits über die Linie, somit war der nächste Fehlstart der Luzerner perfekt.
Albis war durch den frühen Treffer sichtlich angestachelt, während Sursee überhaupt nicht ins Spiel fand. Es war vor allem Torhüter Valentin Wernli und der fehlenden Präzision des Heimteams zu verdanken, dass die Surseer nicht bereits früh deutlich in Rückstand gerieten.
In solchen Situationen braucht es manchmal Einzelaktionen, um etwas zu bewirken. Martin Bieri konnte einen Albis-Verteidiger an der Bande in einen Zweikampf verwickeln. Der Ball kullerte anschliessend freiliegend Richtung Slot, wo Sebastian Baumgartner angerauscht kam und platziert einschoss. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt mehr als schmeichelhaft.
Tatsächlich verbesserte sich das Spiel der Suhrentaler merkbar, aber immer noch hatte Albis deutlich mehr Spielanteile. Kurz vor der Pause führte ein Ballverlust im Aufbau nochmals für Ungemach: zwei oder drei schnelle Pässe von Albis, ein flacher Abschluss – 1:2.
Trotz allem hielt sich der Schaden nach einem schwachen Drittel in Grenzen.
Den Schalter umgelegt
Nach einer deutlichen Ansprache von Chefcoach Michael Corradini in der Kabine konnte Sursee endlich Tempo aufnehmen. Nun waren es die Luzerner, die das Spiel bestimmten und die Albiser, die dem Ball hinterherrannten. Nichtsdestotrotz war es zuerst wiederum Wernli, der mit einer starken Parade gegen einen entwischten Zürcher den nächsten Gegentreffer verhinderte, bevor seine Vorderleute das gegnerische Tor unter Beschuss nahmen.
Einmal mehr war es dann Bieri, der für den entscheidenden Impuls sorgte: Nach einem Ballgewinn zog er los, verschaffte sich Platz und glich das Spiel mit einem seiner berüchtigten Drehschüsse wieder aus. Nur wenig später hatte Captain Martin Sommerhalder das gute Auge für Fabian Setz im Slot, der trotz Gegenspieler Sursee mittels Drehschusses zum ersten Mal in Führung brachte.
Doch auch Albis konnte reagieren und glich kurz nach der Luzerner Führung mittels Konter aus.
Kurz vor der Pause hatte Sursee die erste (und einzige) Powerplaysituation in diesem Spiel. Das Powerplay hatte sichtlich Mühe, insbesondere musste sich Wernli erneut auszeichnen, als die Albiser in Unterzahl kontern konnte. Das Powerplay war schon fast abgelaufen, als Bieri von der Mittellinie einfach Mal draufhielt. Zum Entsetzen (oder zur Freude) aller liess der Zürcher Torhüter den weder platzierten noch scharfen Abschluss passieren. Somit war es dieses Mal Sursee, dass kurz vor der Pause in Führung gehen konnte.
Entscheidung verpasst
Sursee spielte konsequent so weiter, wie sie aufgehört hatten: nach vorne. Dies wurde bereits früh belohnt, als Simon Koller nach einem Abpraller nach schönem Spielzug goldrichtig stand und den Ball im Torhimmel versenkte.
Doch das Heimteam kam wiederum zurück: Mittels zweier Freistosssituationen glich das Heimteam das Spiel innert kurzer Zeit wieder aus. Albis war in diesem Drittel vor allem sehr effizient, den Sursee feuerte weiterhin munter aufs Albiser Tor. Leider fehlte es in diesem Drittel an der letzten Präzision und vielleicht auch am Quäntchen Glück. Trotz allem wurde der Effort erneut belohnt: Martin Bieri konnte einen Ball bei einem seltenen Zürcher Angriff erobern, tanzte anschliessend beide Verteidiger aus und schloss trocken zum 6:5 ab.
Doch Albis gab wieder nicht auf und konnte kurz vor Schluss mittels Prachtschuss ins nahe hohe Eck erneut ausgleichen. Somit ging auch das zweite Aufeinandertreffen in die Verlängerung.
Verlängerung: Einbahn-Hockey ohne Erfolg
Trotz des späten Ausgleiches schienen die Kräfte bei Albis zu schwinden. Noch drückender war die Überlegenheit als in den Dritteln zuvor. Leider fehlte es an der letzten Präzision und dem nötigen Abschlussglück. Trotz 9-0 Torschüssen am Ende der Verlängerung konnte die Entscheidung nicht herbeigeführt werden. Kurz vor Ende der Verlängerung bekundete Mauro Furrer, der bereits im Hinspiel das entscheidende Tor erzielt hatte, Pech, als sein Abschluss an den Pfosten klatschte. Somit musste das Penaltyschiessen entscheiden.
Penalty: Fehlende Kaltschnäuzigkeit
Albis wechselte für das Penaltyschiessen den Torhüter aus. Dieser Griff in die Trickkiste erwies sich als goldig, den von den 4 Surseer schützen traf keiner, während Wernli zwar bei den ersten beiden Zürcher Schützen die Oberhand behielt, sich aber bei den letzten zwei geschlagen geben musste. Somit blieb der Zusatzpunkt in Zürich.
Fazit:
Nach schwachem Start rappelte Sursee sich auf und hatte das Spiel grossmehrheitlich im Griff. Insbesondere die Abschlusspräzision musste aber heute zu denken geben, denn wenn aus 22 Torschüssen bloss 2 Tore herausschauen, dann liegt dies definitiv auch an der Abschlussqualität.
Fürs erste Spiel im neuen Jahr ist der Tabellenzweite Aarau zu Gast in der heimischen Kottenmatte. Das Spiel findet am Samstag, 11.1.20 um 19:30 Uhr statt. Das Team freut sich auf zahlreiche Unterstützung.