Sursee realisierte gegen GC II den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel. Beim 6:3 zeigten die Suhrentaler den längeren Atem als ihre Gäste und Tabellennachbarn aus Zürich, obwohl insgesamt 6 Stammkräfte abwesend waren.

Den Start verschlafen

Dabei begann das Spiel denkbar schlecht. Keine 30 Sekunden waren gespielt, als es bereits hinter Schlussmann Patrick Stöckli einschlug: GC sorgte für viel Verkehr vor dem Tor und ein platzierter Schuss genügte, um die Zürcher in Führung zu bringen. Motiviert vom frühen Treffer, übte GC weiterhin viel Druck aus. Sursee wirkte etwas schläfrig, insbesondere bei der Eroberung von frei liegenden Bällen waren die Gäste stets ein Schritt schneller.
Sursee schaffte es aber, die Startminuten mit dem 0:1 zu überstehen – auch weil im frühen ersten Powerplay der Zürcher ein abgefälschter Schuss an die Latte klatschte, statt ins Tor zu fliegen. Nach den überstandenen Startminuten traute sich auch das Heimteam zunehmend nach vorne und konnte sich gelegentlich mit gepflegtem Kombinationsspiel ins Szene setzen, jedoch fehlte es noch an der nötigen Abschlusspräzision.

Das bislang beste Mitteldrittel

Die Schlagzahl der Surseer wurde in den ersten Minuten nochmals erhöht. Alle drei Blöcken konnten sich mit gelungenen Angriffen auszeichnen. Nach drei Minuten verpassten innert 10 Sekunden, jeweils nach gelungenen Kombinationen zuerst Luca Bucher und dann Sebastian Baumgartner aus bester Position den Ausgleich. Praktisch im Gegenzug erhöhten die Gäste mit einem wuchtigen Rückhandschuss auf 0:2 – Die Zürcher gnadenlos effizient.
Doch Sursee zeigte sich durch den Gegentreffer weiter angestachelt. 4 Minuten nach dem 0:2 war es einmal mehr Topscorer Martin Bieri, der die Surseer auf die Anzeigetafel brachte: Ein langer Ball von Jonas Grimm der Bande entlang wurde von Bieri aufgenommen, der den Ball ins nahe hohe Eck versorgte.
Die Zürcher zollten je länger das Drittel dauerte dem hohen Tempo der Surseer immer mehr Tribut. Auch die hohen Bälle, die den Zürchern oftmals als Auslösevariante dienten, wurden mittlerweile zuverlässig von den Surseern abgefangen.
Nach 17. Minuten störte Sebastian Graf hinter dem gegnerischen Tor den GC-Verteidiger derart, dass dieser den Ball verlor. Graf bediente daraufhin Bieri, der mit dem ersten Abschluss am stark reagierenden Zürcher Schlussmann scheiterte, mit dem Nachschuss aber den Ausgleich markierte. Im nächsten Einsatz hatte Olivier Hüsler einen Energieanfall: Nachdem er den Ball beim eigenen Verteidiger abgeholt hatte, setzte er sich an der Bande gegen zwei Gegenspieler durch und legte quer auf Bucher. Dieser markierte völlig freistehend den 3:2- Führungstreffer.

Den längeren Atem gehabt

Insbesondere einer war von der erstmaligen Führung motiviert: Martin Bieri. Kaum hatte der Schlussabschnitt begonnen, kombinierten sich die Surseer erneut durch die Zürcher Reihen. Micha Wilhelm spielte am Ende einen Flippass auf Martin Bieri, der voll durchzog und den Ball herrlich volley unter der Latte versenkte. Es war Bieris dritter Hattrick im vierten Spiel. Kurz danach schien es noch besser zu kommen: Wegen eines Cross-Checks musste ein Zürcher für 5 Minuten auf die Strafbank. Leider funktionierte das Surseer Powerplay weiterhin nicht wunschgemäss, so dass ausser einigen guten Chancen nichts aus der Überzahl herausschaute.
Kaum war GC wieder komplett, war Sursee an der Reihe mit Strafen fassen. Für rund 20 Sekunden mussten sie sogar eine doppelte Unterzahl überstehen, doch die Verteidigung und Torhüter Stöckli, der nun bei den Abschlüssen bestechend sicher agierte, schienen die Sache im Griff zu haben. Bis kurz vor Ablauf der zweiten Strafe ein präziser Querpass den GC Spieler am Pfosten fand, der nur noch einschieben musste.
GC zündete nach dem Anschlusstreffer nur kurz ein Strohfeuer mit einigen zu wenig platzierten Abschlüssen. Für mehr reichte die Kraft nichtmehr. Die Suhrentaler nutzten vielmehr die Räume, die ihnen die Zürcher zustanden, um GC den K.O-Schlag zu verpassen. Nach einigen guten Gelegenheiten, die der stark reagierende GC-Hüter zu Nichte machte, war es Bucher, der mit einem halbhohen Schuss für die Entscheidung sorgte. Bieri setzte kurz danach noch einen drauf, als er fast von der Mittellinie einen seiner berühmten Drehschüsse unter die Latte drosch.
GC konnte in den Schlussminuten nicht mehr reüssieren, auch wenn sie sogar zwischenzeitlich mit 6:4 Mann agieren konnten. Die Surseer Verteidigung hielt dicht.

Fazit:

Sursee zeigte in dieser Partie einen stetigen Steigerungslauf. Nach verhaltenem Beginn konnte das Team viele der Vorgaben von Chefcoach Michael Corradini umsetzten und so am Ende einen verdienten Erfolg einfahren. Nun gilt es, gegen die Teams in der oberen Tabellenhälfte, gegen die man in den kommenden Spielen spielt, die guten Dinge beizubehalten und nochmals eine Schippe draufzulegen. Insbesondere das Powerplay hat noch Luft nach oben.

Der nächste Gegner der Surseer ist Aargau United, welches in der Tabelle direkt vor den Luzerner liegt. Mit einem Sieg könnte Sursee den Platz von Aargau übernehmen.

Das Spiel findet nächsten Sonntag um 18:00 Uhr im Angelrain in Lenzburg statt.