Nach der knappen Niederlage zum Saisonauftakt gegen Biel und dem krachenden 0:9 gegen die Eagles aus Waldenburg stand Sursee beim Aufsteiger Crusaders Zürich unter Zugzwang. Trotz einer durchzogenen Leistung konnten in einer umkämpften Partie mit dem 3:2-Sieg die ersten 3 Punkte eingefahren werden.

Das fehlende Selbstvertrauen
Sursee begann die Partie zumindest taktisch konzentrierter als die letzten Pflichtspiele und so durfte nach 2 Minuten notiert werden: Die Negativserie von 4 Pflichtspielen, in denen man in den ersten 120 Sekunden bereits mindestens einen Treffer gefangen hat, ist vorbei. Nach knapp 5 Minuten kam das erste Mal grosse Aufregung auf, als der Schiedsrichter einem Crusader-Spieler nach einem Zweikampf ohne Ball die (sehr strenge) rote Karte entgegenstreckte.
Das darauffolgende 5-Minuten Powerplay zeigte jedoch auch, dass die ersten beiden Spiele bei den Surenthaler nicht spurlos vorbeigegangen sind, denn abgesehen von einigen Torschüssen aus spitzem Winkel brachte das Team nichts zustande. Da dies auch nach Ablauf der Strafe nicht wirklich besser wurde und auch die Crusader-Offensive ihre Bemühungen auf das Einschiessen von Torwart Patrick Stöckli beschränkten, endete das erste Drittel torlos.

Zwischen Not und Elend
Auch im zweiten Drittel brachten die Luzerner nicht viel mehr zu Stande: zu oft wählte man die komplizierte Variante, Pässe blieben ungenau und viel zu oft wurden technische Fehler begangen. Zeigte man sich für einmal in der gegnerischen Hälfte, so standen die Zürcher Kreuzritter sehr diszipliniert und liessen selten Schüsse auf ihr Tor zu.
Nach Spielhälfte waren die Crusaders zunehmend aggressiver und ihnen gelang es vermehrt, die Surseer Angriffsbemühungen bereits bei der Auslösung abzuwürgen und ihrerseits anzugreifen. Nach 37 Minuten war es dann soweit: Das Heimteam ging dank eines abgefälschten Scharfschusses in Führung. Die Surseer konnten auf diesen Rückstand im Mitteldrittel nicht mehr reagieren. Trainer Michael Egli hielt dem Team in der darauffolgenden Pause eine Standpauke und appellierte an jeden einzelnen Spieler, Mut zu zeigen.

Fortuna und das Ende der Torflaute
Tatsächlich fanden die scharfen Worte des Coaches Gehör beim Team, denn es liess sich eine Verbesserung der Spielweise der Surenthaler feststellen: Die Auslösungen funktionierten nun plötzlich viel besser, Pässe kamen vermehrt an und die generelle Aggressivität und Präsenz auf dem Feld zeigten nach oben. So entwickelte sich ein munteres hin und her, wo beide Teams ihre Chancen hatten. Nach knapp 5 Minuten im Schlussdrittel und einer guten Chance für die Crusaders fand Mauro Furrer plötzlich Platz vor. Sein Antritt endete mit einem Pass in die Mitte, wo Fabian Setz den Ball aus kürzester Distanz am Torwart vorbei über die Linie würgte. Damit ging eine über 120 (!) Minuten dauernde Torflaute zu Ende. Tatsächlich verpasste das Tor der Surseer Mannschaft einen Ruck, denn nur 3 Minuten später nach einer gelungenen Kombination spielte Joël Kaufmann einen Pass direkt vors Tor. Sein Pass mutierte jedoch zu einem Torschuss und der Crusaders-Torwart versenkte denn Ball unglücklich im eigenen Gehäuse.
Doch auch die Crusaders konnten noch einmal reagieren und kamen nach 12 Minuten im Schlussdrittel und einem Stellungsfehler in der Surseer Hintermannschaft ihrerseits zum Ausgleich. In der Schlussphase hatten beide Teams gute Chancen, die Entscheidung herbeizuführen. Da der Surseer Defensivverbund jedoch besser funktionierte als noch in den Spielen zuvor und Torhüter Patrick Stöckli ebenfalls bestechend sicher agierte, konnte die 2 gehalten werden. Nach 16 Minuten kam Sursee dem K.O-Punch das erste Mal ganz nahe, als ein Setz-Drehschuss an die Latte klatschte. 90 Sekunden vor Schluss spielte Verteidiger Sebastian Graf einen präzisen Diagonalpass auf Captain Hannes Feucht. Dieser nahm volles Risiko – und wurde belohnt, da sein Kracher direkt unter der Latte im Crusaders-Tor einschlug. Die letzten 90 Sekunden waren dann nochmals hektisch, denn die Crusaders drückten trotz Unterzahl noch auf den Ausgleich. Doch Fortuna stand diesmal auf Surseer Seite, denn ein Schuss aus dem Gewühl heraus fand den Weg an den Pfosten, jedoch nicht ins Tor. So gelang es den Surenthalern, den ersten Saisonsieg ins Trockene zu bringen.

Fazit
Trotz zwei schwachen Dritteln konnte Sursee das Spiel noch drehen und einen äusserst unbequemen Aufsteiger in die Knie zwingen. Der erste Saisonsieg schenkt hoffentlich etwas Selbstvertrauen. Das nächste Spiel findet am nächsten Samstag wieder in der heimischen Kottenmatte statt. Der Gegner ist Burgdorf und der Anpfiff ist um 19:30 Uhr. Das Team freut sich auf die Unterstützung der heimischen Fans.