In der zweiten Runde des Cups kam das Herren-Fanionenteam des UHC Sursee zum ersten Heimspiel der noch jungen Saison. Der Gegner war der ebenfalls in der zweiten Liga spielende Kantonsrivale aus Eschenbach. Nach einem 0:4-Rückstand retteten sich die Surseer ins Penaltyschiessen, das sie souverän mit 2:0 gewannen.

Tuggen-Spiel 2.0
Natürlich waren beide Teams in diesem innerkantonalen Derby hochmotiviert, den Sieg mit nach Hause zu nehmen. Der Start gehörte jedoch den Gästen aus Eschenbach: Sie wirkten wacher, waren Sieger in den meisten Zweikämpfen und kombinierten sich immer wieder durch die Surseer Abwehr. So war das 0:1 bereits nach 166 Sekunden auch die logische Konsequenz.
Sursee konnte in der Folge seinerseits mit etlichen schönen Angriffen aufwarten, jedoch wurde wie in der ersten Cuprunde gegen Tuggen im Abschluss gesündigt. Gleich reihenweise wurden Grosschancen mitunter kläglich vergeben. Viel besser machte es Eschenbach, welches in der 7. beziehungsweise 8. Minute mit einem Doppelschlag auf 0:3 stellte.
Auch das erste Surseer Powerplay wenig später brachte nichts Zählbares ein, Hannes Feucht traf aus spitzem Winkel zwar ans, nicht aber ins Tor. Nur Sekunden später wurde die Rechnung für das Heimteam noch dicker, als Eschenbach ein Gegenstoss erfolgreich zum vierten Tor verwertete. Immerhin liess sich Sursee auch durch den 4-Tore-Rückstand nicht beirren und griff immer weiter an. Und wurde dafür belohnt: Im zweiten Surseer Powerplay spielte Youngster Moritz Knaak einen magistralen Flippass auf den weiten Pfosten, wo Sebastian Graf volley verwertete. Trotz allem lag man zur ersten Pause mit 3 Längen hinten.

Aufgedreht
Mit einigen taktischen Änderungen und Patrick Stöckli statt dem im Stich gelassenen Norbert Muri nahm Sursee das zweite Drittel in Angriff. Als in der 22. Minute Verteidiger Jonas Grimm an vordersten Front auftauchte, die Mitspieler nicht fand, selber abschloss und den gegnerischen Torhüter damit erwischte, war der Glaube an die Wende endgültig zurück. Es war Grimms erstes Tor für die Herren. In der Folge merkte man, dass sich die Surenthaler zunehmend ins Spiel hineinbissen, denn defensiv arbeitete man viel konsequenter als in Umgang 1 und auch in den Zweikämpfen war nicht mehr automatisch Eschenbach der Sieger.
Eschenbach konnte in der 29. Spielminute zwar im Powerplay noch ein fünftes Mal reüssieren, das Momentum lag indes weiterhin beim Heimteam.
In der 36. Minute konnte Mauro Furrer, Moritz Knaak und Joël Kaufmann einen Gegenstoss lancieren. Der Abschluss von Knaak konnte der Eschenbacher Schlussmann noch parieren, gegen den anschliessenden Knaller von Kaufmann war er dann machtlos. Somit war Sursee vor dem letzten Drittel nur noch 2 Tore im Rückstand.

Schnell ausgeglichen – Entscheidung verpasst
Der Schlussdurchgang begann fulminant: Gerade Mal 80 Sekunden waren gespielt, als Luca Bucher mit einem Steilpass Martin Bieri lancierte, der sich im 1:1 durchsetzte und den Ball überlegt am generischen Schlussmann vorbeichipte – 4:5. Unmittelbar danach sahen die Eschenbacher eine Grosschance von Patrick Stöckli zunichte gemacht, während praktisch im Gegenzug Joël Kaufmann nicht weniger als 3 Gegenspieler und am Ende auch den Torhüter stehen liess und das Skore ausglich. Nun lag das Momentum endgültig beim Heimteam. Trotz zahlreichen guten Chancen wollte Sursee kein Tor mehr gelingen. So ging die Partie in die Verlängerung.

Auf Messers Schneide
In der Verlängerung kamen auch die Gäste aus Eschenbach wieder etwas auf, hatten öfters den Ball und konnten auch hin und wieder ihr Spiel beruhigen, was zuvor rund 2 Drittel nicht mehr funktioniert hatte. So entwickelte sich in der Verlängerung ein munteres hin und her, mit Chancen auf das «Golden Goal» beiderseits. Hierbei konnten sich aber beide Torhüter mit guten Paraden auszeichnen und so ihr Team im Spiel halten. Sursee hatte zwar generell die klareren Chancen, am nächsten ans Siegtor kam jedoch Eschenbach, welches in der 69. Minute einen Lattenknaller zu beklagen hatten. So musste das Penaltyschiessen einen Sieger bestimmen.

Penaltyschiessen: Coolness bewiesen
Mit Moritz Knaak begann der jüngste Surseer den Reigen der Penaltyschützen. Trotz seines jungen Alters zeigte er sich abgebrühter als so mancher Routinier und liess dem Torhüter im Nervenduell keine Chance – 1:0 Sursee. Weil der erste Eschenbacher seinen Versuch verzog, waren die Vorteile nun bei Sursee.
Die zweite Runde brachte keine Veränderung: Hannes Feucht verfehlte das Lattenkreuz knapp, während Patrick Stöckli den 2. Eschenbacher Versuch parierte.
Anschliessend nahm Linus Fässler Anlauf – und auch er liess dem Eschenbacher Schlussmann nicht den Hauch einer Chance. Währenddessen blieb Stöckli auch in seinem dritten Duell mit einem Eschenbacher Sieger.
Somit konnte Martin Sommerhalder den Sieg sichern – sein Schuss blieb aber an der Schulter des Torhüters hängen. Trotzdem: der vierte Eschenbacher Schütze musste nun treffen. Sein Versuch war trickreich, doch heute war Torhüter Stöckli im Penaltyschiessen eine Wand und machte auch den alles entscheidenden Versuch zunichte – und Sursee gewinnt ein fast schon verloren geglaubtes Cupspiel nach Penalty.

Gegner in der nächsten Cuprunde werden die Zürcher aus Laupen sein. Das Spiel findet am Samstag, dem 18. August 2018 um 19:00 Uhr in der heimischen Kottenmatte statt (www.uhc-sursee.ch/veranstaltung/ch-cup-132-final-herren1-vs-uhc-laupen-zh/). Mit einem weiteren Sieg winkt den Surenthaler mit allergrösster Wahrscheinlichkeit ein Duell mit Nati A-Playoffteilnehmer Uster.