Der UHC JW Sursee ’86 schrieb an seiner 32. ordentlichen Generalversammlung Geschichte. Denn mit Sibylle Zurfluh übernimmt nach fünf Männern die erste Frau das Präsidium des Vereins mit seinen über 300 Mitgliedern. Die GV war mit 1h 50min die deutlich kürzeste der letzten Jahre. Und dies, obwohl es nebst der Wahl der neuen Präsidentin auch noch ein paar weitere interessante (ausserordentliche) Themen gab.

Ebenfalls zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte war der Präsident nicht persönlich anwesend. Pascal Charrière wurde jedoch über Video-Chat aus Australien zugeschaltet und führte gewohnt souverän durch die Traktanden.

Kleiner Geld-Gewinn
Finanziell steht der Verein auf sehr gesunden Beinen. Kassier Pirmin Häfliger präsentierte die Jahresrechnung, die der Verein mit einem kleinen Gewinn abschliesst. Die einzige Frage zur Rechnung der vergangenen Saison und dem Budget der kommenden Saison war die zu den hohen Abschreibungen. Der Grund dafür ist einfach: „Neues Material wie etwa Tore, Dress, Banden und Goali-Ausrüstungen schreiben wir beim Kauf auf Null Franken ab. Solche Anschaffungen hatten wir letzte Saison einige, und darum sind auch die Abschreibungen so hoch“, erklärte Pirmin Häfliger.

Grosser Mitglieder-Gewinn
Erneut markant war der Zuwachs bei den Mitgliedern. So ist der Verein um ein ganzes Junioren-Team gewachsen. „Das ist auf die erneut gut besuchten und super organisierten Probetrainings zurückzuführen“, weiss Sportchef David Huber. So erstaunt es ihn auch nicht, dass Sursees F-Junioren im Mai 2018 den Zentralschweizer-Cup gewannen. Sportlich herausgestochen sind letzte Saison auch die C-Junioren mit Rang 2 sowie das Damen 1 mit dem Aufstieg in die höchste Kleinfeld-Liga.

Kader- und Teamplanung 2018/19
Die Kader- und Team-Planung für die kommende Saison 2018/19 ging Sportchef David Huber bereits im Dezember 2017 an. Zusammen mit den betroffenen Trainern konnte er eine Lösung finden, um erneut alle U-Teams (U16, U18 und U21) für die Meisterschaft anzumelden. Bei einigen Teams (besonders den U16-Junioren) spielen nun einige Jungs mit, die noch eine Stufe tiefer spielen könnten. Das birgt Chancen und Gefahren: „Einerseits haben wir mit dieser Lösung einige sehr junge Teams, andererseits trainieren gewisse (talentierte) Spieler so in verschiedenen Teams und das Zusammenspiel sowie der Team-Geist können sich über zwei bis drei Saisons genial entwickeln“, so Huber. Die kommenden ein bis zwei Saisons gelten gerade bei den U16-Junioren dem Aufbau. „Danach bin ich aber überzeugt, dass wir den Aufstieg in die Stärkeklasse B schaffen“, schaut der Sportchef in die Zukunft.

Lücken bei Trainerteams
Auch bei den meisten Trainer-Teams ist der UHC Sursee sehr gut aufgestellt. Einzig bei den U21- und den D-Junioren braucht es noch eine/n (Assistenz-)Trainer/in. Gerade bei den D-Junioren müsste ein Assistenz-/Hilfstrainer nicht zwingend Trainer- oder Unihockey-Erfahrung haben. Details unter www.uhc-sursee.ch/hilfstrainer.
Zudem braucht das Damen 2 ab dem Herbst einen neuen Trainer und das Herren 1 hat zwar einen Chef- und Athletik-Trainer, jedoch fehlt ein Assistenz-Trainer.

Rückblick/Ausblick des Geschäftsführers
Kurz und bündig war der Rück- und Ausblick von Geschäftsführer David Huber. Die Finanzierung durch Sponsoring-Einnahmen sei etabliert und er konnte/könne sich nun immer mehr anderen Themen der Professionalisierung widmen. Dies seien nebst der Nachwuchs-Gewinnung, dem Junioren-Trainingslager (wird 2018 und auch in den kommenden Jahren jeweils in der fünften Sommerferien-Woche stattfinden; Details und Anmeldung unter www.uhc-sursee.ch/jtl18/), der Trainer-Ausbildung und -Betreuung sowie vereinsinternen Events das Projekt Schulsport und ein Schülerturnier. Zudem kümmert sich der Geschäftsführer um zwei neue Labels, die der Schweizer Unihockeyverband (swiss unihockey) bzw. die IG Sport Luzern ins Leben gerufen haben.

Zwei Labels
Das Label zur Qualitätskontrolle der IG Sport Luzern hat der UHC Sursee als einer der ersten Vereine Mitte Mai 2018 bereits erhalten. Der Schweizer Unihockeyverband (swiss unihockey) hat das Label „Kinderunihockey“ ins Leben gerufen. Ab der Saison 2018/19 werden Vereine finanziell belohnt, welche spezielle Anstrengungen in der Nachwuchsförderung unternehmen. Der UHC Sursee erfüllt u.a. im Zuge der Professionalisierung der vergangenen Jahre bereits einige der geforderten Kriterien und wird gezielt weitere Massnahmen zur Nachwuchsgewinnung sowie der Optimierung der Trainings-Bedingungen, Trainer-Ausbildung, Unfall-Prävention und Schutz seiner Mitglieder umsetzen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bereits in der kommenden Saison einen Grossteil der Kriterien für das Label Kinderunihockey erfüllen und Geld aus dem Label-Fonds erhalten werden“, so Huber. Dieser Fonds wird durch eine Erhöhung der Transfer- sowie der Lizenz-Gebühren bei Damen und Herren gespeist. Der UHC Sursee verzichtet jedoch vorerst auf eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge.

CAMPUS-Projekt
Nachdem die Vereinsführung bei der GV 2017 den Auftrag gefasst hatte, eine 5-Abend-Belegung der voraussichtlich im Herbst 2018 fertiggestellten Dreifach-Turnhalle im CAMPUS Sursee zu prüfen, informierte Geschäftsführer David Huber kurz über den Stand dieses Projekts. Eine 5-Abend-Belegung sei aktuell kein Thema mehr. Denn einerseits sei die Finanzierung zu unrealistisch, andererseits gäbe es massiv günstigere Alternativen und zudem entsteht auf dem Kiesplatz neben der Stadthalle bis im Herbst 2023 ein Sekundarschulhaus mit einer Dreifachturnhalle. „Diese Halle nimmt uns natürlich massiv Druck davor, trotz unseres anhaltenden Booms nach teuren, langfristigen Hallen-Lösungen zu suchen“, so Huber (Details unter Neue Dreifachturnhalle beim Zirkusplatz Sursee).

Die erste Präsidentin
Bei der Wahl des Vorstandes schrieben die fast 70 Anwesenden Mitglieder Vereinsgeschichte. Mit einem tosenden Applaus wählten sie Sibylle Zurfluh zur ersten Präsidentin des UHC JW Sursee ’86. Wer Sibylle ist erfährst Du im Portrait der Surseer Woche vom 30. Mai 2018. Strahlend begrüsste die gebürtige Richenthalerin dann Georg Bucher als neuen Materialchef im Vorstand. Auch der Oberkircher wurde mit einem kräftigen Applaus gewählt und so setzt sich der Vorstand neu wie folgt zusammen:
Präsidentin und Heimturnierverantwortliche: Sibylle Zurfluh
Kassier: Pirmin Häfliger
Materialchef: Georg Bucher
Sportchef und Medien: David Huber
Aktuar: Pascal Dissler
www.uhc-sursee.ch/vorstand

Ende und Schluss
Zum Schluss wurden dann noch alle Funktionäre der vergangenen Saison geehrt. Die Jüngeren unter ihnen erhielten nebst einem feinen Tropfen Traubensaft auch einen von der Vereinsführung unterzeichneten Nachweis ihres ehrenamtlichen Engagements. Diese Nachweise waren ein Projekt, das dem abtretenden Präsidenten sehr am Herzen lag. Und zum Ende der Ära von Pascal Charrières Präsidentschaft blickte David Huber als langjähriger Weg-Gefährte (seit C-Junioren) auf seinen Werdegang als Spieler und Funktionär zurück. Pascal legte nicht nur eine steile Spieler-Karriere hin, sondern übernahm bereits 17-jährig als Schiri sein erstes Funktionärsamt. Anschliessend hatte er teilweise zwei oder sogar drei Funktionärsposten inne, trainierte die C-Junioren, das Damen 2, das Damen 1 und auch das Herren 2. 2005 kam er als Spielbetriebs- und Materialchef in den Vorstand, wo er 2010 das Präsidentenamt von René Wicki übernahm. In seiner Präsi-Ära stiegen die U16-Junioren in die höchste Stärkeklasse auf, die U21 konnte aufsteigen, beim wichtigen Aufstieg des Herren 1 stand er selber als Spieler auf dem Feld und das Damen 1 beschenkte ihn zum Schluss noch mit dem Aufstieg in die höchste Kleinfeld-Liga. Für all sein Leisten, Schwitzen und Investieren, sein Bewegen, Bewirken und Erreichen und dafür, dass er nun einen gesunden, lebendigen und attraktiven Verein in neue Hände übergeben kann, ehrten in die Anwesenden Ehren-, Passiv-, Aktiv- und Junioren-Mitglieder mit einer Standing Ovation. Sibylle Zurfluh überreichte ihm zudem symbolisch ein Polo-Shirt mit den Unterschriften aller Anwesenden drauf. Nachdem die GV den sichtlich gerührten Pascal zum Ehrenmitglied gewählt hatten, schloss er die 32. Ordentliche Generalversammlung und entliess die Anwesenden in den feinen und gemütlichen inoffiziellen Teil des Abends.