Am vergangenen Samstag bat das Fanionenteam des UHC JW Sursee zum Derby gegen Kantonsnachbar Schüpfheim. Die Ausgangslage liess auf ein knappes Spiel hindeuten, jedoch platzte beim Herrenteam endlich der Knoten und sie schickten Schüpfheim gleich mit einer 8:1-Packung nach Hause.
Feuer frei
Der Beginn des Derbys war für einmal mehr von Taktik als von Emotionen geprägt. Beide Teams konzentrierten sich zuerst auf sich selbst und ihre Defensivtaktik, so dass die wenigen Abschlüsse in den ersten paar Spielminuten die jeweiligen Torhüter noch nicht vor grosse Probleme stellten. Nach 7,8 Minuten des Taktierens übernahm Sursee allmählich das Spieldiktat, verschärfte das Tempo und ging resoluter in den Abschluss. Im Gegensatz zu den letzten Spielen, als man zwar anrannte, aber nur selten das Ziel fand, wurden die Jungs vom Sempachersee früh belohnt: Fabian Setz erzielte mit einem platzierten Drehschuss an Freund und Feind vorbei das 1:0. Sursee powerte in der Folge weiter, wollte es nicht auf den knappen Vorsprung belassen, wollte ein mögliches Zittern am Ende vermeiden. Und im Vergleich zu den letzten Spielen zeigte sich Sursee auch abgebrühter, den nach 17 Minuten hiess es bereits 2:0, Joël Kaufmann bezwang den Schpfheim-Goalie mit einem präzisen Flachschuss. Und nur eine Minute später versetzte Martin Bieri die Kottenmatte erneut in Verzückung, ein Freistoss aus der Ecke wurde von Captain Hannes Feucht mustergültig vors Tor spediert, wo Bieri den hohen Ball Volley direkt verwandelte. Damit hatte Sursee im ersten Drittel bereits gleich viele oder sogar mehr Tore geschossen als jeweils in den letzten 5 Spielen.
Wenn es läuft, dann läuft es
Sursee dachte trotz der komfortablen Führung nicht daran, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen und legte furios los. Bereits nach 2,5 Minuten im Mitteldrittel erzielte der aufgerückte Verteidiger Reto Wechsler mittels One-Timer nach klugen Pass von Martin Bieri das 4:0. Und gerade Mal 12 Sekunden später fiel sogleich das 5:0, ein schneller Gegenstoss wurde von Georg Bucher eiskalt abgeschlossen. Nach diesen beiden frühen Toren flachte das Spiel etwas ab, den Schüpfheim konzentrierte sich wieder vermehrt auf die Defensivarbeit, während Sursee in der Euphorie zumeist etwas überhastet agierte und somit auch nur noch selten wirklich gefährlich wurde. Nach 34 Minuten benötigte es dann einen Einzeleffort von Hannes Feucht, um eine resultatmässige Veränderung zu bewirkten: Ein unwiderstehlicher Antritt und ein platzierter Abschluss sorgte für das 6:0. 30 Sekunden vor der Sirene erzielte dann Fabian Setz mit einem weiteren platzierten Drehschuss im Powerplay gar noch das 7:0. Damit war die Partie bereits nach 40 Minuten zu Gunsten der Surenthaler entschieden.
Lockeres Ausgalopp
Da das Spiel bereits entschieden war, konnte man im Schlussdrittel auch noch etwas die Rivalität pflegen. Das Spiel wurde nochmals etwas härter und körperbetonter, jedoch ohne wirklich den Rahmen der Legalität zu verlassen. Sursee nahm nochmals etwas Tempo raus, jedoch zeigte sich der Gast aus Schüpfheim zu wenig zielstrebig, um die Surseer Defensive wirklich in Bedrängnis zu bringen. Eine Frage, die sich noch stellte war, ob Sursee sogar den ersten Shoot-out in der 2.Liga bejubeln konnte. Diese Frage wurde knapp 4,5 Minuten vor Schluss mit dem 8. Tor von Sursee beantwortet, jedoch war es diesmal ein Tor ins falsche Tor: Ein Surseer Verteidiger lenkte einen Schüpfheim-Pass von hinter dem Tor so unglücklich ab, dass er sich über Torhüter Patrick Stöckli hinweg ins Tor senkte. Doch nur kurz nach diesem unglücklichen ersten Gegentreffer liess Sursee nochmals die Muskeln spielen: Nach einer traumhaften Kombination über mehrere Stationen und klugem Querpass von Joël Kaufmann musste Samuel Wirth nur noch ins leere Schüpfheimer Tor einnetzen. Beim deutlichen 8:1-Sieg blieb es dann auch.
Fazit
Trotz den vergangenen schwierigen Wochen schien sich beim Derby der Knoten endlich gelöst zu haben, Sursee knüpfte an die starken Leistungen der letzten Saison und der Saisonvorbereitung an und fegte den Kantonsnachbar regelrecht aus der Halle. In den nächsten Spielen gegen unmittelbare Tabellennachbar gilt es, das wiedergewonnene Selbstvertrauen zu konservieren und mit breiter Brust anzutreten. Zum Abschluss der Vorrunde tritt Sursee am nächsten Samstag auswärts gegen Aargau United an. Anspielzeit ist 1900 in der Sporthalle Angelrain in Lenzburg.
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