Morgen Samstag startet das Herren 1 mit dem Heimspiel gegen den UHT Schüpbach in die neue Saison (19:30 Uhr, Kottenmatte Sursee). Mit dabei ist auch Rückkehrer Fabian Lischer. Vor zwei Jahren zog der damals 19-jährige Surseer Junior los nach Schweden. Dort spielte er in der zweiten Mannschaft eines Top-Clubs und hatte regelmässig Einsätze mit der ersten Mannschaft.

Fabian, wieso bist Du vor zwei Jahren ausgerechnet nach Schweden gegangen?
Gute Frage (lacht). Bereits in meiner Kantizeit spielte ich mit dem Gedanken, ein Austauschjahr zu machen und ich war sehr nahe dran, nach Australien zu fahren. Allerdings wollte ich nicht eine ganze Saison verpassen. Mit ein wenig Glück und dank dem damaligen Herren 1-Trainer, kam ich in Kontakt mit meinem Trainer bei Gamla Stan IBK. Die beiden kennen sich von früher und eines morgens schrieb ich ihn an, ob es denn möglich wäre nach Schweden zu kommen und dort für ein Jahr Unihockey zu spielen. Die Antwort kam direkt: Kein Problem! Ich konnte mein Glück kaum fassen. Wer würde eine solche Möglichkeit auslassen, Auslandaufenthalt und Unihockey gleichzeitig? Ich hatte keine Ahnung, was mich in Schweden erwarten wird, wer dieser Amir war oder wie gut das Team ist. Alles hat jedoch gepasst, so dass ich mich entschieden habe, ein zweites Jahr anzuhängen.

Wie unterscheidet sich das schwedische Unihockey von dem hier in der Schweiz?
«Innebandy», wie es auf Schwedisch heisst, ist ja sozusagen der Nationalsport Schwedens. Wenn man die Spiele der schwedischen Nationalmannschaft verfolgt, sieht man sofort, dass ihr Spiel schneller und direkter ist als das anderer Nationen und ein präzises Passspiel unverzichtbar ist. Unihockey in der Schweiz kann natürlich auch schnell sein wenn man beispielsweise an die NLA denkt. Im Direktvergleich mit der 2. oder 3. Liga in der Schweiz sieht man allerdings, dass hierzulande nach einem Ballgewinn zuerst das Spiel kontrolliert und danach geordnet ein Angriff gestartet wird. In Schweden wird oft direkt der Zug zum Tor gesucht, viel mit Schusspositionen sowie unter Druck des Gegners mit spielöffnenden Pässen gearbeitet.

Was war neu und anders in den Trainings?
Hohes Tempo, schneller Boden und härterer Körpereinsatz bereiteten mir am Anfang einige Schwierigkeiten. Dazu die Sprache, ich konnte ja kaum ein Wort Schwedisch in meinen ersten Wochen. Wir testeten viele verschiedene Übungen und Spielarten wie beispielsweise «two touch» wo man nur 2 Ballberührungen hat bevor der Ball bei einem Mitspieler sein muss. Solche Spielformen sind sehr lehrreich, da man die ganze Zeit den Blick auf Mit- und Gegenspieler haben muss, gleichzeitig jedoch den Ball sauber und kontrolliert weiterspielen muss.

Was für Unterschiede gibt es bei den Meisterschaftsspielen?
Der grösste Unterschied sind wohl die langen Busreisen. Zu den am nächsten gelegenen Auswärtsspielen betrug die Reisedauer knapp unter 2 Stunden. Nach oben gab es eigentlich keine Grenzen. 1’300 km für 2 Spiele an einem Wochenende waren nichts Besonderes. Das Zusammensein bei einem FIFA oder NHL-Turnier im Bus fördert den Teamzusammenhalt ungemein. Unter dem Aufwärmen wird man durch die Teamkollegen aufgepeppt, alle wissen, dass es bald ernst gilt und auf dem Spielfeld für einander gekämpft werden muss. Auch die Spieler auf der Bank sprangen auf und schrien bei jedem geblockten Schuss oder Parade des Goalies so laut es nur geht.

Welche Impulse kannst Du dem Herren 1 bringen?
Ich hoffe, ich kann frischen Wind und hilfreiche taktische Inputs wie beispielsweise bei Spielauslösungen mit einbringen. Zudem bin ich nun eine gesunde körperliche Härte gewöhnt und vor harten Duelle an der Bande weiche ich nicht zurück. «Smäller det, så smäller det ordentligt» oder auf Schweizerdeutsch «Wenns chlöpft, denn chlöpfts rechtig».

Worauf freust Du dich am meisten in der Schweiz?
Ich freue mich natürlich auf meine Familie und Freunde, welche ich nicht so oft gesehen habe unter den letzten zwei Jahren. Am meisten jedoch freue ich mich auf die neue Saison zurück im roten Dress des UHC Sursee! Ich kann den Saisonstart kaum erwarten und bin bereits jetzt fleissig am Trainieren, sei es im Fitness oder zuhause mit Stock und Ball.