Nach 3 Auswärtsspielen in Folge konnte Sursee diesen Sonntag endlich das erste Mal vor heimischen Publikum antreten. Gegner war das noch punktelose Mendrisio. Vor einer würdigen Heimkulisse könnte das junge Surseer Team mit einem Sieg den Anschluss an die Spitze schaffen. Am Ende gelang das Vorhaben auch, aber es war definitiv ein hartes Stück Arbeit.

Routinierter Start
Mendrisio begann das Spiel, wie man es von einem Team aus der hinteren Tabellenregion erwartet: extrem tiefstehend und auf Konter lauernd. Sursee begann konzentriert, konnte aber in den ersten Spielminuten den Defensiv-Riegel der Tessiner nicht überwinden, auch aus einer frühen Strafe gegen die Gäste resultierte nichts Zählbares. Es brauchte nach 8 Minuten einen Geistesblitz von Jonathan Roos, um das Spiel in gewünschte Richtung zu lenken: Sein präzises Zuspiel ermöglichte es Fabian Setz, den Ball ins verwaiste Tor einzuschieben. Nur eine Minute später schlug es bereits zum zweiten Mal im Tor der Gäste ein: Martin Bieri wurde im Slot zu viel Platz und Zeit gewährt, sein Schuss ins Lattenkreuz war für den Torhüter unhaltbar. In der Folge kehrte Mendrisio ihre Taktik um 180 Grad, den plötzlich standen sie extrem hoch und betrieben ein aggressives Vorchecking. Sursee benötigte eine gewisse Zeit, um sich auf die neue Taktik umzustellen, die Defensive blieb indes konsequent. Und Offensiv konnte Sursee weiterhin Nadelstiche setzen. Kurz vor der Pause spielte Beni Rutschmann einen Zuckerpass vor das gegnerische Tor, wo Georg Bucher aus kürzester Distanz zum 3:0 Pausenstand einschiessen konnte.

Müdes Mitteldrittel
Mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken hätte Sursee gegen einen limitierten Gegner nur intelligent spielen müssen, um den Vorsprung zu verwalten und auszubauen. Es kam jedoch anders: Nach nur 30 Sekunden gelang Mendrisio der Anschlusstreffer – Sursee- Schlussmann Patrick Stöckli liess einen eigentlich harmlosen Schuss durch die Hosenträger passieren. Auch in der Folge war das Spiel aus Sicht der Surseer eher zäh, da der Gegner das aggressive Vorchecking fortführten und sich beim Auslösen immer wieder Flüchtigkeitsfehler und Ballverluste einschlichen. Glücklicherweise gelang Mendrisio aufgrund eigener Unfähigkeit, guten Blöcken der Surseer Verteidigung oder dem Surseer Schlussmann kein weiteres Tor im Mitteldrittel. Auch Sursee war offensiv bemüht, aber im Gegensatz zum ersten Drittel fehlte die letzte Konsequenz, um weitere Tore zu erzielen. Somit blieb den Surseern für das letzte Drittel immer noch ein relativ komfortabler Zweitore-Vorsprung.

Späte Entscheidung
Das letzte Drittel begann mit einem Knaller – Mendrisio gelang nach nur 3 (!) Sekunden im Schlussabschnitt mittels Scharfschuss der Anschlusstreffer. Der Gegentreffer machte die Surseer sichtlich nervös. Es entwickelte sich ein ähnliches Spiel wie im zweiten Drittel – Mendrisio aggressiv, Sursee teilweise zu wenig geschickt. Nach etwas mehr als 7 Minuten im Schlussabschnitt fasste sich Verteidiger Martin Sommerhalder ein Herz, mit einem schnellen Antritt öffnete er den Raum, sein anschliessender scharfer Querpass wurde zuerst von Sebastian Graf verpasst, doch dahinter stand wiederum Fabian Setz, der keine Mühe hatte, den Zweitore-Vorsprung wiederherzustellen. Doch Mendrisio gab sich auch nach diesem Rückschlag noch nicht geschlagen, den 6 Minuten vor Schluss gelang Mendrisio der erneute Anschluss – ein Eigentor brachte Sursee wieder in Bedrängnis. Begann nun das grosse Zittern? Nein, denn nur eine Minute später konnte Sursee die aufgerückte Mendrisio-Verteidigung überlaufen und Georg Bucher mittels platzierten Schuss das 5. Surseer Tor erzielen. Damit war der Widerstand der Tessiner gebrochen. Rund 90 Sekunden vor Schluss konnte Captain Hannes Feucht zum 6. Mal für Sursee reüssieren – im Surseer Powerplay schlug ein Mendrisio-Verteidiger ein Luftloch, Beni Rutschmann profitierte und legte für Hannes Feucht auf, der nur noch einschieben musste. In der letzten Spielminute kam es sogar noch besser: Sebastian Graf passte auf Fabian Setz, der die Tessiner Verteidigung komplett stehen liess und eiskalt seinen dritten Treffer zum 7:3 Endstand schoss.

Fazit: Sursee gewann am Ende standesgemäss gegen einen limitierten Gegner. Jedoch blieb das Spiel aus Surseer Sicht zu lange offen und man musste eine Weile ordentlich zittern. Nichtsdestotrotz: Mit den gewonnen 3 Punkten gehört Sursee nun zum Spitzenquartett, in welchem alle Mannschaften nach 4 Spielen 9 Punkte auf ihrem Konto haben.

Bereits nächste Woche kommt es Zuhause zum Spitzenkampf gegen Power Wave Buochs, welche ebenfalls 3 ihrer ersten 4 Spielen gewonnen haben. Anpfiff ist am Samstag um 19.30 Uhr in der Kottenmatte Sursee. Die Mannschaft würde sich wiederum über zahlreiche Unterstützer freuen.